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Zwei Minuten entreißen der Barockstadt das Finale – Bildergalerie

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Von: Tino Weingarten

Barockstadts Julian Pecks (rechts) im Duell mit Steinbach Haigers Dennis Chessa.
Barockstadts Julian Pecks (rechts) im Duell mit Steinbach Haigers Dennis Chessa. © Charlie Rolff

Ausgeträumt ist der Traum vom DFB-Pokal für die SG Barockstadt - und das wegen zwei Minuten in Unterzahl. Der TSV Steinbach Haiger setzte sich mit 3:1 (1:1) durch und steht zum dritten Mal in Folge im Hessenpokal-Finale.

Zwei schlechte, aber auch eine überaus gute Nachricht gab es für die SG Barockstadt schon vor dem Spiel: Mit Moritz Reinhard und Dominik Rummel fehlten der beste Vorbereiter und bester Torschütze, dafür stand Patrick Schaaf nach vielen Monaten wieder im Kader der SGB. In der Schlussphase wurde Schaaf eingewechselt. „Er trainiert seit drei, vier Wochen. Wir müssen ihn jetzt langsam aufbauen und nicht verheizen, damit wir ihn bis zum Ende fit bekommen“, sagte Trainer Sedat Gören.

Steinbach Haiger hatte leichte Vorteile im Ballbesitz, durch Dennis Chessa (7.) und Sasa Strujic (20.) die besseren Chancen und stellten die SGB vor allem im Umschaltspiel immer wieder vor Gefahr. TSV-Trainer Ersan Parlatan orderte nach wenigen Minuten an, vom eigentlichen Plan abzurücken: „Bevor wir die Verhältnisse gesehen haben, wollten wir es spielerisch von hinten heraus lösen. Das ist auf diesem Geläuf aber schwierig gewesen, deshalb haben wir im eigenen Ballbesitz die lange Option gewählt. Dem Gegner wollten wir den Ball geben, damit wir nach Ballgewinn diese Räume haben.“

SG Barockstadt verliert Hessenpokal-Halbfinale in zwei Minuten

Die Hausherren begannen vor gut 800 Zuschauern in Lehnerz mutig gegen den Regionalligisten und hatten nach fünf Minuten die erste große Chance der Begegnung, als Kovac für Dominik Wüst ablegte, dessen Schuss allerdings knapp am Pfosten vorbei rauschte. Für den guten Auftritt gegen den Favoriten belohnte sich die Barockstadt allerdings nicht, weil ihnen in zwei Minuten das Spiel völlig entglitt. Erst köpfte Dennis Chessa zur erneuten Führung ein (51.), dann hatte Tim Kircher in einem weiteren Umschaltmoment viel zu viel Platz, den der Rechtsverteidiger mit einem platzieren Flachschuss zur Vorentscheidung nutzte (53.). Eine Antwort fanden die Hausherren darauf - anders als in der ersten Halbzeit, als Tolga Duran die Gäste-Führung durch David Nieland (37.) per Foulelfmeter ausglich (44.) - nicht mehr.

Bitter für die SGB war die Entstehung der beiden Steinbacher Treffer, da vor dem 1:2 Wüst eine Großchance vergab und Tolga Duran wegen einer Knieverletzung draußen behandelt wurde, allerdings abseits des Geschehens vom Feld ging und so keine Spielpause erzwang. „Eigentlich muss er dort liegen bleiben und sich behandeln lassen. Da fehlte uns etwas die Cleverness“, haderte Gören. Duran knickte ohne Gegnereinwirkung um, konnte nach dem Spiel mit bandagiertem Knie allerdings noch nicht sagen, ob es sich um eine ernstere Verletzung handelt.

Ich habe kein Verständnis dafür, ein Landespokal-Halbfinale auf diesem Geläuf auszuführen.

Ersan Parlatan

Am Ende siegte Steinbach Haiger, da waren sich Gören und Parlatan einig, verdient. Die SGB hatte Glück, dass der TSV zahlreiche Kontersituationen nicht zu Ende spielte oder Tobias Wolf die Abschlüsse parierte. Parlatan und seine Mannschaft ziehen zum dritten Mal in Folge ins Endspiel ein, für die SG Barockstadt bleibt derweil die Erkenntnis eines guten Spiels gegen ein Spitzenteam der Regionalliga und damit Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben im Aufstiegsrennen der Hessenliga. „Wir haben gesehen, dass wir eine Chance gegen solche Mannschaften haben. Unser Fokus gilt jetzt der Liga, dort haben wir Ziele und die wollen wir erreichen.“

Auf Unverständnis stieß bei Parlatan jedoch die Ansetzung des Halbfinal-Spiels, die SGB-Verantwortlichen entschieden, gegen Steinbach Haiger in Lehnerz zu spielen. „Ich habe dafür kein Verständnis, wenn Leute entscheiden, ein Landespokal-Halbfinale auf diesem Geläuf auszuführen. Der Mannschaft von Fulda mache ich keinen Vorwurf, man hat gesehen, dass diese Mannschaft Fußball spielen will. Aber für diese Entscheidung habe ich absolut kein Verständnis.“ Gören hingegen verteidigte die Ansetzung in Lehnerz.

Statistik:

SG Barockstadt: Wolf; Löbig, Tavares Bastos, Pecks, Göbel - Grösch, Müller - Wüst, Pomnitz, Duran (54. Kocak) - Kovac (76. Schaaf).
TSV Steinbach Haiger: Scholz; Kircher, Al-Azzawe, Mihajlovic, Strujic - Eismann, Bisanovic - Chessa (85. Gabriele), Wulff (46. Bradara), Bandowski (81. Sobotta) - Nieland.
Schiedsrichter: Patrick Glaser (FC Freudenberg).
Zuschauer: 800
Tore: 0:1 David Nieland (37.), 1:1 Tolga Duran (44., Foulelfmeter), 1:2 Dennis Chessa (51.), 1:3 Tim Kircher (53.).

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