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Papa Torsten trainiert seine Zwillinge

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Von: Ralph Kraus

Sarah, Torsten und Jenny Eich (von links) sind wichtige Säulen beim Frauenteam des TSV Poppenhausen.
Eine fußballverrückte Gemeinschaft: Sarah, Torsten und Jenny Eich (von links) sind wichtige Säulen beim Frauenteam des TSV Poppenhausen. © Ralph Kraus

Beim Frauenfußball-Verbandsligisten TSV Poppenhausen läuft es rund: Die Mannschaft spielt eine mehr als solide Saison. Trainer ist seit der Winterpause Torsten Eich, der vor Amtsantritt erstmal fragen musste, ob er den Job überhaupt annehmen darf.

„Ich habe tatsächlich erst einmal meine Töchter gefragt, ob sie das denn überhaupt wollen“, gesteht der Coach. Hintergrund: Seine Zwillinge Sarah und Jenny gehören zu den Leistungsträgerinnen in Poppenhausen. Die Zustimmung kam prompt und so übernahm der 51-Jährige, der früher bereits die Frauen in Dietershausen trainierte, das Zepter. Und wie: Durch 24 Einheiten jagte Eich die Mannschaft in der Vorbereitung. Der Lohn sind mittlerweile schon drei Siege in Serie.

Fußballverrückte Familie Eich: Bruder Pascal spielt bei SG Ehrenberg

„Wir sind ja eine fußballverrückte Familie. Auch unsere Mama Sandra hat Fußball gespielt, der Opa auch und unser Bruder Pascal spielt bei der SG Ehrenberg in der Verbandsliga“, erklären die beiden 22-Jährigen, die in Poppenhausen die Flügel besetzen. Begonnen hat das Duo seine Laufbahn bei den Mädchen Hohe Rhön, es folgten zwei Jahre in Pilgerzell und nun die dritte Saison beim TSV Poppenhausen. Beide fühlen sich pudelwohl.

„Poppenhausen ist eben ein Dorf. Das ganze Dorfleben, der Zusammenhalt gefällt uns, auch weil viele Freundschaften entstanden sind und wir auch abseits des Platzes in der Gruppe viel unternehmen“, freut sich Sarah, die in Würzburg Grundschullehramt studiert und nun helfen will, dass mehr Mädchen sich für den Fußball interessieren. „Kickers Würzburg will mehr in die Schulen gehen und über Fußball-AGs in den fünften bis siebten Klassen versuchen, Spielerinnen zu gewinnen. Da werde ich als Trainerin einsteigen.“

Die eine oder andere im Team kommt jetzt in die Phase, in der sie auch Kinder bekommen wollen. Wir müssen also wieder mehr Mädchen zum Fußball bekommen.

Jenny Eich

Schwester Jenny arbeitet als Erzieherin und hat die Gefahr der dünnen Spielerdecke ebenfalls schon längst erkannt. „Noch sind wir in Poppenhausen ganz gut aufgestellt. Aber die eine oder andere im Team kommt jetzt in die Phase, in der sie auch Kinder bekommen wollen. Wir müssen also wieder mehr Mädchen zum Fußball bekommen. Das geht aber nur, wenn sie Spaß haben und das geht nicht über zu viele Laufeinheiten oder wenn der Trainer die Leute anpöbelt. Man muss gerne kommen, denn es gibt viele Alternativen“, verdeutlicht sie.

Vater Torsten stimmt zu. „Es geht nur über Motivation, die Lust auf Fußball hochzuhalten. Vielleicht gelingt es uns ja, dass wir über einen Tag des Frauen- und Mädchenfußballs, den wir bald terminieren wollen, neue Spielerinnen überzeugen.“

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