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Anstoßzeiten überdenken

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Von: Steffen Kollmann

Union Berlin Fans Anstoßzeiten
Nicht nur im Profifußball, wie hier die Fans von Union Berlin, werden Antoßzeiten bemängelt. Auch im Amateurfußball wirkt manche Ansetzung nicht ganz durchdacht. © dpa/Matthias Koch

Warum finden eigentlich fast alle Spiele im Amateurfußball am Sonntag statt? Diese Frage stellt sich Redakteur Steffen Kollmann und fordert, die Anstoßzeiten zu überdenken.

Die Länderspielpause sorgt dafür, dass sich zahlreiche Bundesliga-Fans heute Nachmittag fragen, was sie mit ihrer freien Zeit anstellen sollen. Mein Vorschlag (der übrigens nicht nur in der Länderspielpause gilt): Ab an den Amateursportplatz! Leider gibt es ein Problem: Nur ganz wenige Spiele finden heute statt.

Einem Gruppenliga-Topspiel wie Eiterfeld gegen Freiensteinau würden 200 bis 300 Zuschauer mehr beiwohnen, wenn es heute ausgetragen worden wäre. Dann würden die Spieler aus den umliegenden Vereinen sicherlich vorbeischauen. Sonntags sind sie meistens selbst im Einsatz.

Amateurfußball: Die meisten Zuschauer sind sonntags selber im Einsatz

Schade ist es, dass die Heimvereine in der Hessenliga selbst entscheiden können, wann sie ihre Partien austragen, während in der Verbands- und Gruppenliga der Sonntag als Regelspieltag gilt und sich daher beide Vereine untereinander auf eine Spielverlegung verständigen müssen. Warum eigentlich? Die Hessenliga ist doch wie die Verbands- und Gruppenliga eine Verbandsspielklasse. Warum gilt nicht: Gleiches Recht für alle?

Profitieren werden heute die, die sowieso gerne samstags spielen. In Flieden wird einiges los sein. Beim Hünfelder Spiel in Bad Soden auch. Und den Frauen-Hessenliga-Teams von Lütter und Pilgerzell ist eine große Kulisse ebenfalls zu wünschen.

Steffen Kollmann fordert, die Anstoßzeiten im Amateurfußball zu überdenken.
Steffen Kollmann fordert, die Anstoßzeiten im Amateurfußball zu überdenken. © Max Dellemann

Apropos Anstoßzeiten: Seit der Corona-Zeit gehen die Spiele in der Gruppenliga abwärts überwiegend um 15.30 Uhr über die Bühne. Die zweiten Mannschaften treten vorher um 12.45 Uhr an. Ursprungsgedanke war es, die Kabinen in der Zwischenzeit zu desinfizieren. Aber wo ist das noch der Fall – wenn es jemals überhaupt ordnungsgemäß durchgeführt wurde?

Es wäre wünschenswert, wenn sich die Klassenleiter dazu entschließen, künftig wieder auf den altbekannten Rhythmus zu gehen: Die Erste spielt um 15 Uhr, die Zweite davor um 13.15 Uhr. Der Gewinner wäre der Zuschauer: Während dieser sich zurzeit fragen muss, ob er nach dem ersten Spiel nach Hause geht und vielleicht nicht mehr wiederkommt, könnte er sich in Zukunft wieder auf zwei Spiele in Folge ohne Unterbrechung freuen.

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