Vater droht jungen Schiedsrichter (15) mit dem Tode

Es sind furchtbare Szenen, die sich nach einem C-Jugendspiel in Frankfurt zugetragen haben. Der Vater eines Spielers soll den 15-jährigen Schiedsrichter mit dem Tode bedroht haben.
„Diese Szene mussten wir erstmal eine Nacht sacken lassen“, schreibt die Schiedsrichtervereinigung (SRVGG) Frankfurt auf ihrer Facebook-Seite. Nachdem Germania Enkheim das Pokalfinale gegen den FC Kalbach 2:0 gewonnen hatte, rannte der Vater eines Spielers der unterlegenen Kalbacher Mannschaft auf den Platz Richtung Schiedsrichter - und droht, ihn zu köpfen.
Eklat bei Jugendspiel: Vater droht Schiedsrichter mit dem Tode
Schnell schreitet der Schiedsrichterassistent ein, die Polizei soll Ermittlungen gegen den Vater aufgenommen haben. „Dies ist nicht der erste Vorfall in den vergangenen Wochen. Wir sind völlig sprachlos und fragen uns, wie kaputt ein erwachsener Mensch sein muss, um Jugendlichen mit dem Tode zu drohen“, schreibt die SRVGG. Auf ihrer Facebook-Seite teilten sie ein kurzes Video von dem Vorfall. Zu sehen ist, wie der Mann auf den Schiedsrichter zuläuft, ihn beschimpft. Nach dem Einschreiten des Assistenten dreht sich der Vater um.
In den Kommentaren unter dem Video macht sich Fassungslosigkeit breit. „Keiner soll sich wundern, dass wegen solchen, ich nenne es mal trotzdem Menschen, Schiedsrichter aufhören oder erst gar nicht erst anfangen“, heißt es in einem der Kommentare.
Wir glauben, dass das Kind durch dieses Verhalten bereits hinreichend betroffen ist.
Die Szenen ereigneten sich bereits in der vergangenen Woche. Am Montagmittag meldete sich der FC Kalbach, wo der Sohn des Täters spielt, zu Wort. „Der gesamte Vorstand unseres Vereins, sowie alle Mitglieder wurden durch diese Tat überrascht und sind in äußerstem Maße schockiert. Ein derartiges Verhalten ist absolut inakzeptabel und hat nichts mit den Werten zu tun, für die unser Verein seit 1948 steht“, sagt Dirk Müller, Erster Vorsitzender des FC Kalbach, in der Stellungnahme.
FC Kalbach bezieht Stellung zum Vorfall in Jugendspiel
Der Verein sprach gegenüber dem Vater ein Verbot zum Betreten der Sportanlage aus, zudem solle er sich von den Mannschaften des Vereins, auch von der, in der sein Sohn spielt, fernhalten. Kalbach sah davon ab, auch den Sohn aus dem Verein auszuschließen. „Den Sohn jetzt vom Spielbetrieb zu verbannen und möglicherweise seine Mitgliedschaft zu beenden, hieße neben dem Schiedsrichter ein weiteres - ebenso minderjähriges - Opfer in Kauf zu nehmen, welches für das Verhalten eines Erwachsenes nicht einzustehen hat“, betont Müller.
Der FC Kalbach entschuldigte sich bei dem Schiedsrichter und sicherte ihm jede mögliche Unterstützung zu. Laut einem Bericht der „Bild“ habe der betroffene Schiedsrichter bereits am Sonntag wieder ein Spiel geleitet.