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Wilde sprengt den Altersschnitt: Erfahrener Trainer wird Schiedsrichter

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Von: Steffen Kollmann

Schiedsrichter Neulinge Fulda
14 neue Schiedsrichter hat der Kreis Fulda gewonnen - darunter der erfahrene Trainer Matthias Wilde (Dritter von rechts). © KSA Fulda

In Zeiten des extremer werdenden Schiedsrichterschwunds kommt der Kreis Fulda mit der freudigen Nachricht um die Ecke, nach dem Neulingslehrgang 14 neue Schiedsrichter begrüßen zu dürfen. Einer davon ist der langjährige Trainer Matthias Wilde.

„Der Altersdurchschnitt lag bei 19 – mit mir“, sagt Wilde lachend. Fast alle Neulinge sind noch Teenager, zumindest einer ist 21 – und dann gibt es da Matthias Wilde mit seinen 65 Jahren. „Da haben die Leute schon erstaunt geschaut, dass jemand in meinem Alter die Herausforderung angeht. Dabei fand ich die Aufgabe schon immer interessant. Nur konnte ich mir nie vorstellen, während meiner anderen Funktionen als Spieler und Trainer auch noch Schiedsrichter zu werden.“

Trainer Matthias Wilde wird mit 65 Jahren Schiedsrichter

Doch nachdem er im Winter das Traineramt beim Gruppenligisten FV Horas zur Verfügung gestellt hat, ist genügend Zeit da. Wilde möchte seinem Heimatverein helfen: Der FVH hat wie viele andere Vereine Probleme, genügend Schiedsrichter zu stellen. Den Neulingslehrgang bestand er wie alle anderen Teilnehmer sehr souverän. „Ich habe circa 2000 Spiele live gesehen und dazu noch mal 4000 im Fernsehen. Da gibt es also nicht so viel, was einen noch überraschen kann“, erklärt Wilde.

Sein erstes Spiel hätte er schon am vergangenen Wochenende leiten sollen, doch die Witterung sorgte für eine Spielabsage. In der Jugend wäre der Neuling erstmals eingesetzt worden. „Ich habe kein Interesse daran, aufzusteigen oder eine größere Karriere einzuschlagen. Und trotzdem freue ich mich richtig darauf, diese völlig andere Perspektive wird interessant werden.“

Wilde hofft, dass andere seinem Beispiel folgen werden. „Warum denn eigentlich nicht? Ehemalige Spieler oder Trainer, die viel erlebt haben, können bestimmt passable Schiedsrichter werden.“ Ähnlich sieht es Fuldas Kreislehrwart Marcus Klimek: „Matthias ist ein positives Beispiel dafür, dass jahrelange Spieler und Trainer auch ‚die andere Seite‘ annehmen können. Er kann ein Vorbild sein für die, die ihre eigene Karriere schon beendet haben“, unterstreicht Klimek, der sich über 14 neue Schiedsrichter freut, die alle für den Kreis Fulda pfeifen.

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