Flieden prallt an Walldorfs Souveränität ab

Im dritten Spiel der Hessenliga-Abstiegsrunde hat der SV Flieden die zweite Niederlage hinnehmen müssen. Gegen ein überlegenes Rot-Weiss Walldorf unterlagen die Buchonen 0:3 (0:1).
Fans von spielerischer Extraklasse hätten sich am Samstag einen anderen Sportplatz aussuchen müssen. Zu ramponiert war das Geläuf, um den Ball ständig laufen zu lassen. Daher überraschte es ein wenig, wie die Gäste in Führung gingen - beziehungsweise überhaupt antraten. Denn durch eine feine Kombination in der Zentrale wurde Laurin Vogt freigespielt, den Andre Leibold zu Fall brachte. Simon Geisler traf vom Elfmeterpunkt (19.) - immerhin etwas, was vor dem Spiel aufgrund der Verhältnisse erwartet werden durfte.
„Normalerweise sind wir spielerisch noch anders. Heute wollten wir die Gegebenheiten annehmen und unsere spielerische Überlegenheit reinbringen. Diese Mischung haben wir perfekt gefunden. Ich finde, das war ein hochverdienter Sieg“, sagte Walldorfs Trainer Artur Lemm. Die Hausherren durften froh sein, nur mit einem 0:1-Rückstand in die Kabine zu gehen. Erst scheiterte Jan Deumlich an Hohmann (41.), dann setzte er den Ball über das Tor (42.) und Ahmet Dogans Freistoß flog an die Latte (44.).
Flieden mit einer frühen Chance - und dann keiner mehr
Die Mannschaft von Lemm löste vieles spielerisch, die Vorentscheidung fiel allerdings nach einer Ecke. Die rutschte zu Dogan durch, der zum 2:0 vollstreckte (66.). Von spielerischem Muster dagegen war das 3:0, als der eingewechselte Mikael Neway auf Vogt flankte, dessen Ablage Deumlich volley unterbrachte (79.). „Wir wollten Dinge einfach und klar klären. Nicht noch einmal groß aus einer gewonnenen Situation was versuchen wollten. Das ist uns super gelungen“, sprach Lemm, neben den drei Toren, auch der Defensive Lob zu.
Flieden versuchte es in Abwesenheit von Stürmer Fabian Schaub mit einer Doppelspitze aus Marc Götze und Lukas Hagemann. Und Götze hatte in der Anfangsphase die große Chance, die Buchonen in Führung zu bringen. Auf dem alleinigen Weg Richtung Tor verpasste Götze aber den Moment für den Abschluss, Marcel Czirbus war zur Stelle (6.). Ansonsten kam Flieden über das gesamte Spiel nur noch selten vor das gegnerische Tor, Gefahr brannte überhaupt nicht mehr auf.
Da war vieles nicht gut.
Die Walldorfer Dreierkette stellte Götze und Hagemann in den Schatten, im Fliedener 4-4-2 rückten zu wenig Spieler nach, um Druck auszuüben. Walldorf zockte Flieden zudem in den Zweikämpfen ab, indem viele zugunsten der Gäste entschieden wurden. „Wir sind in keine Position reingekommen, wo es gefährlich wird. Es muss aus dem Mittelfeld nachgerückt werden, in der Woche müssen wir vieles nachbesprechen. Da war vieles nicht gut“, haderte Fliedens Trainer Bardo Hirsch.
Schnell vergessen werden soll die Niederlage nun, bevor die Buchonia am kommenden Wochenende zum VfB Ginsheim reist. Zumindest für einen im Fliedener Kader wird der Tag aber ein besonderer sein, denn Noah Koch feierte sein Hessenliga-Debüt, als er für Felix Hack eingewechselt wurde.
Statistik
SV Flieden: L. Hohmann; Leibold, Marquez Barrios, Zeller, N. Hohmann - Hack (60. Koch), Rumpeltes, Rehm, Pfeiffer (75. Sippel) - Hagemann, Götze.
Rot-Weiss Walldorf: Czirbus; Haliti, Thomasberger (70. Ech Chad) Matheisen - Konate Lueken (80. Borger), Dogan - Geisler, Ludwig, Mehnatgir (30. Neway) - Vogt, Deumlich.
Schiedsrichter: Joshua Herbert (FSV Schwarzbach).
Zuschauer: 170.
Tore: 0:1 Simon Geisler (19., Foulelfmeter), 0:2 Ahmet Dogan (66.), 0:3 Jan Deumlich (79.).