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Abstand vom Fußball in Stadtallendorf

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Von: Tino Weingarten

TSV Eintracht Stadtallendorf gegen TSV Steinbach Haiger
Trainer Dragan Sicaja hat seinen Spielern nach einer langen, mental anstrengenden Saison Zeit gegeben, die Köpfe auszuschalten. © Stefan Tschersich

Eine Pause vom Fußball ist irgendwann selbst für den leidenschaftlichsten Kicker nötig. Nach dem verpassten Aufstieg und den deutlichen Niederlagen in der Relegation gab Dragan Sicaja, Trainer von Eintracht Stadtallendorf, seinen Spielern eine Auszeit.

Erst am 12. Juli bittet Sicaja wieder auf den Platz. Dann sind es 23 Tage, bis Stadtallendorf das erste Saisonspiel in der Hessenliga bei Aufsteiger TSV Steinbach Haiger II bestreitet. Eine kurze Vorbereitung. „Die letzte Saison hat mental viel gekostet. Es war nicht einfach, diese Rückschläge zu verkraften. Die Spieler sollen mal abschalten“, begründet der 55-Jährige. Am 11. Juni bestritt die Eintracht das letzte Spiel, unterlag Eintracht Trier zuhause 0:5.

Eintracht Stadtallendorf: Vorbereitung reicht bis in die Hessenliga-Saison

Das Ende einer Saison, in der es lange danach ausgesehen hat, als würde Stadtallendorf den direkten Wiederaufstieg schaffen. Doch in den letzten Wochen der Aufstiegsrunde verlor der Tabellenführer den Faden, patzte zu häufig und musste die SG Barockstadt noch vorbeiziehen lassen. „Zum Fußball gehört, vom Kopf her stabil genug zu sein. Das waren wir nicht und dann haben wir den Aufstieg auch nicht verdient. So einfach ist das“, sagt Sicaja.

Mit voll geladenem Akku geht es in die wohl kürzeste Vorbereitung der Vereinsgeschichte. Nach zwei langen Saisons sah Sicaja aber keinen Grund, bereits nach zwei Wochen Pause wieder zum Training zu laden. Und nimmt dafür in Kauf, in den ersten zwei, drei Wochen der Saison noch nicht 100 Prozent erreicht zu haben: „Das kann uns passieren. Wir werden die Zeit gut nutzen, brauchen aber ein gutes Timing.“

Dragan Sicaja über Issak Somow: „Renne keinem Spieler hinterher!“

Vier Neuzugänge hat Stadtallendorf bereits veröffentlicht, keiner von ihnen hat zuvor Regionalliga gespielt. Eine Lehre, die Sicaja aus dem vergangenen Jahr gezogen hat. Die Spieler sollen darauf brennen, das Bestmögliche aus der Saison herauszuholen. Einer von ihnen hätte Issak Somow sein sollen. Nach 17 Saisontoren und guten Leistungen bei der SG Eiterfeld/Leimbach empfahl sich der 24-Jährige für höhere Aufgaben. Ein Wechsel gestaltet sich aktuell, so klingen die Worte Sicajas, schwierig.

„Der Kontakt war da. Er hat bei uns einmal mittrainiert und der Junge kann was. Die Fähigkeiten hat er. Aber ich renne keinem Spieler hinterher“, sagt der Eintracht-Trainer. Somow soll sich bei den Verantwortlichen nicht mehr gemeldet haben, der Kontakt liege derzeit brach. Der Kenianer, der Ende Mai zur Nationalmannschaft eingeladen wurde - die aufgrund einer FIFA-Sperre derzeit aber keine offiziellen Partien bestreiten darf - spielte zuletzt in den USA bei einem International Cup und gewann diesen mit seiner Mannschaft.

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