„Habe meinen Job ganz gut gemacht“: Jorden Aigboje über seinen Start beim SV Neuhof

Der SV Neuhof hat am Wochenende mit einem 3:1 bei Rot-Weiß Walldorf überrascht. Dabei spielte sich vor allem Jorden Aigboje bei seinem ersten Pflichtspieleinsatz für den Hessenligisten in den Fokus.
Ein Debüt bei einem neuen Club ist besonders. Als neuer Spieler in einer Mannschaft möchte man überzeugen und dem Trainer beweisen, dass kein Weg an einem vorbeiführt. Jorden Aigboje gelang dies fast in Perfektion. Zwei Tore erzielte der Winterzugang des SV Neuhof, zudem wurde er beim Elfmeter zur Führung gefoult. Der 19-Jährige könnte sich als Glücksfall für die Kalikicker erweisen. „Ich habe nur meinen Job gemacht. Dafür hat mich der Verein geholt“, entgegnet Aigboje hingegen recht abgeklärt auf die Frage, ob sein Pflichtspieldebüt hätte besser laufen können. Der Offensivspieler wirkt unaufgeregt, möchte seine Leistung nicht zu hoch hängen. „Denn zu viel Lob ist nicht gut. Wenn du zu schnell ganz oben bist, ist der Fall umso tiefer. Ich bin noch jung, möchte mich stetig weiterentwickeln. Das geht nur mit der Unterstützung der Mannschaft, denn Younes Djebbari bereitete mir die Tore perfekt vor.“
Jorden Aigboje: Aus der Defensive in die Offensive beim SV Neuhof
Dass sich Aigboje auf den offensiven Flügelpositionen wohlfühlt, war in Walldorf zu sehen. Und genau wegen jenem Drang zur Offensive ist er überhaupt erst in Neuhof gelandet. Sein Wechsel war ungewöhnlich, bei Nord-Ost-Oberligist Dynamo Schwerin zählte Aigboje zum Stammpersonal. „Ich spielte meist defensiv. Dort fühle ich mich nicht wohl. Mit Neuhof habe ich einen Verein gefunden, der meine Stärken mehr schätzt“, sagt der Youngster, der einen Großteil seiner Juniorenzeit bei LR Ahlen verbrachte und gar schon auf Regionalligaeinsatzzeiten mit Ahlen blicken darf. „Die eine oder andere Erfahrung habe ich schon gesammelt und das hilft mir natürlich weiter. Ich möchte mich als Fußballer beweisen und hoffe, dass ich durch Leistungen mich für höhere Aufgabe empfehlen kann.“
Im mit vielen Bundesligisten gespickten Nordrhein-Westfalen ist Aigboje aufgewachsen, zu Traditionsclubs wie Borussia Dortmund, Schalke 04 und VfL Bochum hatte er stets eine gewisse Nähe, zumal seine Familie in Dortmund lebt. Die Dichte an höherklassigen Vereinen ist in seiner Heimat wesentlich ausgeprägter als in Hessen. Und Neuhof selbst ist ein kleiner Kulturschock für ihn gewesen. „Manchmal habe ich kein Handyempfang“, sagt Aigboje lachend und fügt an: „Zwar ist hier alles ruhiger, aber das ist kein Problem. Sollte ich mal den Drang nach Hause haben, bin ich in zwei Stunden bei meiner Familie.“
Jorden Aigboje: Inmitten von vielen Bundesligisten herangewachsen
Ob der 19-Jährige schon am Wochenende dem SV Neuhof erneut helfen kann, ist ungewiss. Bei einem rustikal geführten Zweikampf erwischte ihn der Gegenspieler an der Schläfe, Aigboje war umgehend weggetreten und hat deshalb keine Erinnerungen an die Szene. „Mir wurde erzählt, dass ich sofort für einige Sekunden bewusstlos war. Anschließend hatte ich so starke Kopfschmerzen wie noch nie zuvor. Mittlerweile ist zu großen Teilen wieder alles gut und ich hatte Glück, dass im Gesicht nichts gebrochen ist“, erläutert Neuhofs Winterzugang, der das Uni-Klinikum in Frankfurt schon Sonntagabend wieder verlassen durfte.