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Differenzen im HFV-Vorstand

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Silke Sinning (links) und Ralf Viktora streben Richtung DFB-Präsidium. Fotos: Karl-Heinz Weinzel, HFV
Silke Sinning (links) und Ralf Viktora streben Richtung DFB-Präsidium. © Karl-Heinz Weinzel, HFV

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wählt am 11. März einen neuen Präsidenten. Zur Wahl stehen zwei Kandidaten: Peter Peters und Bernd Neuendorf. Peters überrascht nun mit seinem Führungsteam, das in den hessischen Gefilden äußerst bekannt ist.

Der 59-jährige Peters bringt nämlich Ralf Viktora (50) und Silke Sinning (52) mit. Viktora ist derzeit Schatzmeister beim Hessichen Fußball-Verband (HFV), Sinning Vorsitzende des Verbandsausschusses für Frauen- und Mädchenfußball. In einem Interview mit der "Sport Bild" erläutern die beiden Hessen ihre Beweggründe. So sei Sinning nach Peters Anfrage sofort interessiert gewesen, da man erstmals die Wahl zwischen zwei Präsidentschaftskandidaten hätte. Man könne über Themen diskutieren und streiten – auch über das Demokratie-Verhältnis beim DFB. "An der Basis kommt ganz schlecht an, was die da oben machen", sagt Sinning, die sich für die Themen Nachhaltigkeit und Diversität begeistert.

Peters, der mit dem Status quo beim DFB "sehr unzufrieden" sei – Uli Hoeneß sprach jüngst von einem streitenden Haufen – habe sich für Sinning und Viktoria entschieden, "da beide den Blickwinkel der 21 Landesverbände haben und große Erfahrung in der Zusammenarbeit der Basis mit dem Spitzenfußball mitbringen". Für unser Portal waren Sinning und Viktoria nicht zu erreichen.

HFV reagiert mit großem Unverständnis

Der HFV wiederum hat die getätigten Aussagen von Viktora und Sinning mit großem Unverständnis zur Kenntnis genommen und distanziert sich ausdrücklich davon. "Wir werden weder Silke Sinning als Vizepräsidentin noch Ralf Viktora als Schatzmeister des DFB vorschlagen", machten Präsident Stefan Reuß und Vizepräsident Torsten Becker in einer Pressemitteilung deutlich. "Deren Entscheidung, kandidieren zu wollen, wurde zur Kenntnis genommen, sie erfolgte aber nicht in Abstimmung mit dem HFV", heißt es ergänzend.

Reuß und Becker betonen gemeinsam, dass sich der HFV bereits klar für den Präsidentschaftskandidaten Bernd Neuendorf ausgesprochen hat und als Kandidaten für die Vizepräsidentenämter, die statuarisch dem Süddeutschen Fußball-Verband zustehen, die bereits nominierten Dr. Rainer Koch und Ronny Zimmermann uneingeschränkt unterstützt.

Landesverbände pro Neuendorf

Die Gemütslage bei den 21 Landesverbänden ist jedoch pro Neuendorf ausgerichtet. Das Gros der Präsidenten, laut "Sport Bild" deren 20, unterstützen den Gegenkandidaten von Peters. Abstimmungsberechtigt auf dem DFB-Bundestag sind allerdings 262 Delegierte. Während Peters eher den Profivereinen hingezogen ist, darf Neuendorf auf Stimmen aus dem Amateurlager hoffen.

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