Nur dank Teufelskerl Kevin Trapp stirbt die Hoffnung zuletzt

Jetzt braucht‘s nicht weniger als ein Wunder für Eintracht Frankfurt, um ins Viertelfinale der Champions League einzuziehen: Gegen den SSC Neapel unterlag der Bundesligist im Achtelfinal-Hinspiel mit 0:2 (0:1) und muss nun im März beim Rückspiel am Fuße des Vesuvs mit zwei Toren Unterschied gewinnen, um zumindest eine Verlängerung zu erzwingen.
Und dass überhaupt noch ein kleines Fünkchen Hoffnung bei Eintracht Frankfurt lodert, hat die Sportgemeinde einzig ihrer Nummer eins zu verdanken: Kevin Trapp hielt zweimal Weltklasse gegen Khvicha Kvaratskhelia und verhinderte so eine deutlichere Pleite. Doch wer gehofft hatte, dass insbesondere der gehaltene Strafstoß nach 36 Minuten den Adlern Flügel verleihen würde, wurde getäuscht. Nur vier Minuten später stellte der frühere Wolfsburger Victor Osimhen auf 1:0.
Nur dank Teufelskerl Kevin Trapp stirbt die Hoffnung zuletzt
Das 0:2 durch Giovanni Di Lorenzo kassierte die Eintracht in Unterzahl – der französische Stürmerstar Randal Kolo Muani flog nach nicht einmal einer Stunde mit glatt Rot vom Platz. Er legte sich gegen Anguissa den Ball ein Stück zu weit vor und traf den Kameruner mit offener Sohle am Knöchel. Ein gerechtfertigter Platzverweis? Da schieden sich die Geister, zumindest war es eine vertretbare Rote Karte.
Dabei hatte die Eintracht richtig gut ins Spiel gefunden, war von Trainer Oliver Glasner auf den Punkt eingestellt und zeigte, wie sehr sie an den vergangenen Erfolgen gewachsen ist. Doch richtig klar wurde es im gegnerischen Strafraum selbst in dieser Phase nicht. Die beste Möglichkeit hatte noch „Euro-Daichi“ Kamada nach gerade einmal fünf Minuten, als er den Ball nicht richtig traf und anschließend der Winkel zu spitz für Kolo Muani war.
Support in der Nordwestkurve einmalig
Doch ab Mitte der ersten Halbzeit hatte die Eintracht immer mehr Probleme, Zugriff auf das immer ballsicherere Spiel des unangefochtenen Tabellenführers der italienischen Serie A zu bekommen. Kamada und Sow bekamen das Zentrum nicht dicht, die Dreierkette war zu oft auf sich allein gestellt. Und das oft zurecht hochgelobte Dreigestirn der Frankfurter Offensive? Jesper Lindström wollte alles, aber rannte sich immer wieder kopflos fest, Mario Götze hatte das 0:1 durch seinen Fehlpass eingeleitet, ihm fehlte fortan das Fortune und Randal Kolo Muani hatte nicht nur bei der neapolitanischen Abwehrreihe einen schweren Stand, sondern schon vor seinem Platzverweis bei dem portugiesischen Schiedsrichter Artur Dias.. Was immerhin passte: Der Support – nicht nur in der Nordwestkurve – war über die gesamte Spielzeit und noch darüber hinaus sensationell.
Die Statistik:
Eintracht Frankfurt: Trapp; Tuta, Jakic, N‘Dicka – Buta (70. Knauff), Kamada, Sow, Max (90.+3 Lenz) – Lindström (70. Borre), Kolo Muani, Götze (81. Alidou).
SSC Neapel: Meret; Di Lorenzo, Rrahmani, Kim, Olivera – Zambo Anguissa (80. Ndombele), Lobotka, Zielinski – Lozano (80. Elmas), Osimhen (84. Simeone), Kvartskhelia (84. Politano).
Schiedsrichter: Artur Dias (Portugal).
Zuschauer: 47.500 (ausverkauft).
Tore: 0:1 Victor Osimhen (40.), 0:2 Giovanni Di Lorenzo (65.).
Verschossener Foulelfmeter: Khvicha Kvaratskhelia (SSC Neapel) scheitert an Kevin Trapp (36.).
Rote Karte: Randal Kolo Muani (Eintracht Frankfurt) wegen groben Foulspiels (58.).