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Als Bernd Müller Klaus Augenthaler tunnelte

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Von: Ralph Kraus

Borussia Fulda gegen Bayern München Teamfoto 1989
Teamfoto vor dem Spiel: Die Bayern kamen (von links) mit Jürgen Wegmann, Norbert Nachtweih, Armin Eck, Hansi Pflügler, Helmut Winkelhofer, Johnny Ekström, Olaf Thon, Fuldas Marc Diegmüller, Stefan Reuter, Erland Johnsen, Klaus Augenthaler und Raimond Aumann. © Privat

Eines der Duelle gegen den FC Bayern München, das in Fulda stattfand, war das Freundschaftsspiel im Februar 1989. Die Bayern siegten nach gutem Start der Borussia letztlich klar mit 7:1.

Zur Orientierung: Es war die Saison, in der sich die Bayern in der Bundesliga den Titel von Werder Bremen zurückholten und in der sich die Bayern mit dem 1. FC Köln um die Meisterschaft stritten. Dazu kam es zum legendären Auftritt zwischen Uli Hoeneß und Kölns Trainer Christoph Daum im aktuellen Sportstudio des ZDF. Roland Wohlfarth wurde gemeinsam mit Klaus Allofs Bundesliga-Torschützenkönig. Borussia Fulda hingegen wurde nur Fünfter in der damals viertklassigen Landesliga Nord. Trainer der Borussen war Stephan Walter.

FC Bayern in Fulda: Freundschaftsspiel mit Klaus Augenthaler gegen Borussia

„Ich bekam es damals mit Jürgen Wegmann, der Kobra, zu tun“, erinnert sich Fuldas Uwe Brehler, der den Stürmer beschatten sollte. „Viel gemacht hat er auf dem Platz nicht, außer viel geredet und erzählt“, sagt Brehler heute schmunzelnd.

Fuldas Stürmer Thomas Hack bekam nach diesem Spiel einen neuen Spitznamen aufgedrückt und hieß fortan „Shakin von der Goldkante.“ Hintergrund: Ein Fuldaer Sponsor – aus der Raumausstatter-Branche – hatte für jeden Fuldaer Akteur, der in diesem Spiel einen Treffer erzielt, eine neue Gardine ausgelobt. Hack, im Mannschaftskreis vorher nur „Shakin“ gerufen, traf und bekam fortan den Namenszusatz „von der Goldkante“, was in Anlehnung an eine Werbung des Gardinenherstellers „ADO“ erfolgte, die zu dieser Zeit im Fernsehen hoch- und runterlief.

„Teuer“ wurde es für Fuldas Bernd Müller. Der tunnelte nämlich den Münchner Klaus Augenthaler. „Das hat ihn damals richtig was gekostet – in flüssiger Form natürlich“, blickt der damalige Torhüter Ralf Fladung zurück.

Ralf Fladung über sein Treffen mit „Bomber“ Gerd Müller

Fladung ist einer der wenigen Osthessen, dessen Weg sich mit den Bayern im Laufe der Jahre mehrfach kreuzte. „Tatsächlich habe ich zweimal gegen die Bayern im Tor gestanden und meine Erinnerungen an das andere Spiel sind größer. Woran ich mich aber noch genau erinnern kann, ist die Abgeklärtheit der Bayern und der Qualitätsunterschied auf dem Platz. Wir hatten damals alle die Erkenntnis, dass es ein unfassbarer Unterschied war, wie schnell, präzise, hart und treffsicher die Bayern aufgetreten sind. Da bist du zunächst vor Ehrfurcht erstarrt und hast dann auf dem Feld deine Grenzen und die Unterschiede brutal aufgezeigt bekommen“, sagt Fladung.

Einen unvergessenen Moment hatte Fladung Jahre später als Funktionär der Borussia, als die Fuldaer in der Regionalliga bei den Bayern spielten. „Das war im Grünwalder Stadion, als mir in den Katakomben damals Gerd Müller entgegenkam. Da habe ich vor Schreck nur ein kurzes ‚Guten Tag‘ herausgebracht“, erinnert sich Fladung lachend.

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