1. torgranate
  2. Region
  3. Fulda
  4. A-Liga Schlüchtern

Vorentscheidung um die Meisterschaft schon im März?

Erstellt:

Von: Tino Weingarten

Trainer Philipp Mötzung SG Distelrasen
Rückt Philipp Mötzung mit seiner SG Distelrasen dem SV Niederzell auf die Pelle? Mötzung kann in der Rückrunde auch auf dem Feld mithelfen. © Oliver Müller

Eine Mannschaft marschiert davon, vier andere kämpfen um den begehrten Platz dahinter: Während vor allem in der zweiten Reihe der A-Liga Schlüchtern viel Spannung herrscht, scheint die Rückrunde für viele Teams ein Auslaufen.

Die Lage

Eine klare Angelegenheit? Mit zehn Punkten Vorsprung auf Platz zwei thront der SV Niederzell an der Tabellenspitze. Zum Auftakt in die Restrunde steht für den Tabellenführer gleich das Spitzenspiel gegen den Verfolger SG Distelrasen bevor – eine Vorentscheidung zeichnet sich ab.

Spannender wird es dahinter: Mit Distelrasen, der SG Rommerz, SG Oberkalbach und dem TSV Weichersbach streiten sich vier Teams um den Relegationsplatz. Beste Karten dürften hier Rommerz und Weichersbach besitzen, die beide jeweils zwei Spiele weniger als ihre Konkurrenz absolviert haben und im Nachholspiel in zwei Wochen aufeinandertreffen.

Aus lediglich vier Mannschaften besteht der Abstiegskampf. TSV Heubach und die SG Rückers II belegen punktgleich die letzten Plätze, die SG Oberzell/Züntersbach II (elf Punkte) und der SV Uttrichshausen (13) haben sich nur ein kleines Polster aufbauen können.

Top

Neben Tabellenführer SV Niederzell, der in der letzten Saison noch lange um den Aufstieg in die Kreisoberliga mitspielte und in dieser Spielzeit 16 von 17 Spielen gewann, hat die SG Distelrasen die größte Entwicklung hingelegt. Zwar in der Aufstiegsrunde vertreten, betrug der Rückstand auf Meister SG Bellings/Hohenzell dennoch satte 23 Punkte. Dem neuen Trainer Philipp Mötzung ist es gelungen, die Mannschaft zu einem Top-Team zu formen, das die Relegationsplätze in Angriff nehmen kann. Zum Start ins neue Jahr steht der Mötzung-Truppe das Duell mit dem unangefochtenen Spitzenreiter aus Niederzell ins Haus. Gleich eine schwierige Aufgabe zum Start, doch Distelrasen hat dem Tabellenführer im Hinspiel die bislang einzige Saisonniederlage beigebracht und gewann 3:1.

Flop

Ebenfalls ein Wörtchen im Titelrennen sprach in der vergangenen Saison der SV Herolz mit. Dem SVH ging jedoch im Endspurt trotz der Treffer von Torschützenkönig Dennis Gerlach die Puste aus. Gerlach übernahm daraufhin den Spielertrainer-Posten von Nikola Kostadinov, an die erfolgreiche Vorsaison anschließen konnte Herolz allerdings nicht. Mit 19 Punkten und Platz neun ziert der Verein das Mittelfeld der A-Liga Schlüchtern und hat keinen Kontakt mehr zur Spitzengruppe, muss nach unten allerdings auch nichts befürchten. Zum Jahreswechsel trat Gerlach vom Amt des Spielertrainers zurück und möchte sich fortan nur noch auf seine Rolle auf dem Platz konzentrieren. Für ihn übernahm Sven Krah.

In Erinnerung bleibt

Für unschönen Gesprächsstoff sorgte die Partie zwischen der SG Oberkalbach und der SG Rommerz (1:0) Ende August. Rommerz-Trainer Stefan Rödel berichtete nach dem Spiel von einem Schlag eines Oberkalbachers gegenüber einem seiner Spieler hinter dem Rücken des Schiedsrichters. Während sich Rödel fassungslos von der Tat zeigte, bestritt SGO-Spielertrainer Dzejlan Salkovic die Vorwürfe aus Rommerz.

Der Ausgang dieses Streits war jedoch sportlich: Ein Tag nach dem Spiel kündigten beide Seiten an, sich aussprechen zu wollen. Gleich mehrere Vereinsverantwortliche und Spieler kamen in die Nachbarschaft nach Rommerz und räumten den Vorfall bei ein paar Kaltgetränken aus. Von Sportgerichtsseite waren ohnehin keine Repressalien für die Beteiligten zu fürchten, da der Schiedsrichter nichts von den vermeintlichen Unsportlichkeiten mitbekam und Rommerz zudem auf entsprechende Anzeige verzichtete.

Zahlenspiel

Nullnummer ausgeschlossen! Keins der bisherigen Spiele in der A-Liga Schlüchtern endete torlos – werden die drei Spiele ausgeklammert, die am grünen Tisch entschieden wurden. Den höchsten Sieg feierte die SG Oberkalbach am 11. Spieltag beim 13:0-Erfolg über das Schlusslicht TSV Heubach, das mit bereits 82 Gegentreffern nach 17 Spielen die schwächste Defensive der Liga stellt. Den stärksten Angriff hat trotz des Kantersieges nicht etwa die SGO: Tabellenführer Niederzell traf mit 67 Toren siebenmal häufiger ins Schwarze.

Ausblick

Der Tabellenführer kann sich nur noch selber bezwingen. Die stärkste Offensive und beste Defensive nach Bollwerk Rommerz beweist, dass der SVN reif für die Kreisoberliga ist. Entscheidend werden die Partien bis Mitte April, in denen Niederzell alle Teams vor der Brust hat, die zumindest den zweiten Platz ins Visier genommen haben. Dahinter hat die SG Rommerz mit zwei Nachholspiele die besten Karten auf die Relegation – oder dem SVN gar gefährlich zu werden.

Im Abstiegskampf handelte der TSV Heubach und trennte sich von Trainer Dennis Nuspahic, dennoch wird es sehr schwer werden. Die SG Marborn dürfte mit zehn Punkten Vorsprung ein gutes Polster haben, um nicht in Bedrängnis zu geraten.

Auch interessant