Wittiggrund-Feeling als Trumpf?

Die berühmte 40-Punkte-Marke spielt im Fußball seit jeher eine große Rolle. In der Bundesliga wurde sie aufgeweicht, in der aktuellen Gruppenligasaison bekommt sie hingegen eine starke Rolle im Abstiegskampf.
Erst daheim gegen FT Fulda (heute, 18.30 Uhr), dann am Sonntag (15.30 Uhr) in Großenlüder. Zwei Teams, deren Lage noch brenzliger als die des FSV Thalau ist. Aber auch zwei Teams, die der FSV schlagen muss im engen Tabellenkeller. Und gelingt das den Vorderrhönern, wäre am Sonntagabend ein großer Schritt zum Klassenverbleib gemacht. Die Elf von Jens Klinkert hätte die 40-Punkte-Marke erreicht. Die ominöse Grenze, die eigentlich langen sollte um nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Doch in dieser Spielzeit könnte alles anders sein, wie Klinkert sagt. „Sollte es fünf Absteiger und einen Releganten geben, reicht es nicht. Die Lage ist trügerisch“, meint der FSV-Coach.
Gruppenliga: Langen 40 Punkte zum Klassenerhalt?
Deshalb mag er nicht zu weit in die Zukunft schauen und sagen, wie viele Punkte Thalau aus den verbleibenden acht Spielen noch für die endgültige Rettung benötigt. Klinkert schaut lieber nur auf das anstehende Wochenende. Gegen FT und Großenlüder gilt für ihn einzig der „Kampf bis zum Umfallen. Solche Spiele sind weitaus schwieriger als beispielsweise Hönebach. Die Teams unten stehen mit dem Rücken zur Wand, unsere kommenden Gegner noch mehr als wir. Und in der derzeitigen, aufsteigenden Form ist FT total unangenehm.“ Schon im Hinspiel habe Thalau Probleme mit den Turnern beim 1:1 gehabt.
Als Trumpf sieht Klinkert den heimischen Wittiggrund an. In zehn Heimspiel glückten sieben Siege, das Gros an Punkten holte Thalau also auf heimischen Terrain. Gut für den FSV, dass sechs der verbleibenden acht Spiele im Wittiggrund stattfinden. „Das spielt uns in die Karten. Das Publikum und die Jugendspieler gehen immer mit. Es ist ein anderes Feeling“, erläutert Thalaus Trainer, der seinem kleinen Kader – die Reservespieler sind laut Klinkert goldwert – unmissverständlich deutlich macht, dass Durchatmen erst angesagt ist wenn die Rettung rechnerisch perfekt ist. „Fängst du früher an, ein paar Prozente weniger zu investieren, geht es nach hinten los. Teams wie Lütter und Aulatal haben das gezeigt. Unser Vorteil ist, dass wir schon in einem frühen Stadium der Saison wussten, dass es nur um den Klassenerhalt geht. Es gilt, auch im Training Gras zu fressen, um nicht tief in den Sumpf zu rutschen.“
Gruppenliga: FSV Thalaus Trumpf könnten Heimspiele sein
Nicht nur Thalaus Doppeleinsatz steht im Fokus, sondern der breitgefächerte Abstiegskampf allgemein. Direkte Duelle finden zwischen dem FV Horas und der SG Oberzell/Züntersbach, der TSG Lütter und der Spvgg. Hosenfeld und der SG Elters/Eckweisbach und dem FSV Hohe Luft statt. Im Aufstiegskampf steht die SG Freiensteinau nach der Derbypleite in Schlüchtern unter Druck im Heimspiel gegen Kerzell. Eiterfeld/Leimbach hat derweil wieder den Titel in der eigenen Hand. Doch der ärgste Verfolger zeigte am Mittwoch, dass Gastspiele in Schlüchtern nicht einfach sind.