Im Austausch mit den Behörden wurden dem Verein Alternativen aufgezeigt, das Turnier trotz der Sicherheitsbedenken ordnungsgemäß stattfinden lassen zu können. „Es war zu kurzfristig, um zu reagieren. Auch die Behörden sagten, dass sie sich da mehr Zeit wünschen würden“, erläutert Winfried Mehler, der im Vorstand des FV Horas aktiv ist und das Reinhold-Völker-Turnier organisiert. Mit Beginn dieser Woche hätte die Halle hergerichtet werden sollen, die Tore aufgestellt und Kabinenbelegung geregelt werden.
Vereine, die am Turnier teilgenommen hätten, äußerten ihr Bedauern an der Absage. Für Mehler und den FVH ist der Schaden weitaus höher. Die größte Einnahmequelle im Winter bleibt dem Verein im dritten Jahr in Folge aus, rund 2500 Euro Gewinn erzielt Horas durchschnittlich mit dem Turnier. Diesmal wäre der Gewinn niedriger ausgefallen, denn ein ordentliches Sicherheitskonzept hätte den Verein 1800 Euro gekostet. Eine Rechnung, die Mehler wohl in Kauf genommen hätte, wäre ihm mehr Zeit geblieben. Doch in der Kürze der Handlungszeit war dem Verein die Gefahr zu hoch, dass etwas Ernsthaftes passieren könnte.
Sebastian Möller, Manager der SG Barockstadt, bedauert die Absage des Reinhold-Völker-Turniers: „Als wir über die Sicherheitsbedenken informiert wurden, haben wir sofort angeboten, unsere Mannschaften von dem Turnier abzumelden. Auch, um unsere Spieler und Fans vor einer möglichen Gefährdung zu schützen.“ Die Bedenken der Behörden nehmen Möller und die SG Barockstadt ernst: „Wir müssen bei so etwas immer auf die Informationen der Sicherheitsbehörden vertrauen und entsprechend handeln“, betont der Manager.
Die Verantwortlichen des SC Borussia Fulda zeigten sich in der vergangenen Woche über die Absage des Horaser Hallenturniers überrascht. „Weder die Polizei noch der FV Horas haben im Vorfeld mit uns gesprochen. Wir wurden auch nie gebeten, unsere Mannschaft zurückzuziehen“, erklärt die Zweite Vorsitzende Katrin Heitz. Dass die Fanszene der Borussia öffentlich mit der Absage in Verbindung gebracht wurde, überrascht Heitz nicht. Mit einigen Anhängern suchte sie den Kontakt. „Sie waren erstaunt und haben erzählt, nichts davon mitbekommen zu haben“, sagt Heitz, die berichtet, dass es in der Vergangenheit zu kleineren Provokationen zwischen SCB- und SGB-Anhängern gekommen sei. Zum Beispiel schauten Barockstadt-Anhänger bei einem Auswärtsspiel der Borussen vorbei. Zu Auseinandersetzungen sei es aber nicht gekommen.