Eine Bereicherung für die Liga ist zudem die SG Reulbach/Brand – dabei kamen die Rhöner nicht aus der Gruppenliga, sondern aus der A-Liga. Obwohl die Spielklasse für fast alle Akteure Neuland ist und nach drei Auftaktniederlagen schon das Schlimmste vermutet werden musste, fing sich die Truppe des scheidenden Spielertrainers Dennis Sorg schnell und wusste anschließend fast immer zu überzeugen. Für Reulbach/Brand dürfte der Klassenerhalt nur Formsache sein, für den Meister der A-Liga Rhön geht es vielmehr um einen einstelligen Tabellenplatz.
Zwölf Neuzugänge, elf Abgänge und ein neuer Trainer: Absteiger SV Müs zählte angesichts des großen Umbruchs nicht zu den großen Aufstiegsfavoriten. Aber dass es für die Germania nun um den Klassenerhalt geht, wird den Ansprüchen nicht gerecht. Nur ein Punkt beträgt der Vorsprung vor dem möglichen Relegationsplatz. Die direkten Konkurrenten im Kampf um den Nichtabstieg: der KSV Niesig und RSV Margretenhaun, die sich nach dem Erreichen der Aufstiegsrunde in der Vorsaison wohl ebenfalls mehr zugetraut hätten.
Mehr erwartet wurde zudem vom TSV Bachrain, zahlreiche höherklassig erfahrene Spieler kicken am Geisküppel. Zunächst sah es danach aus, dass Bachrain Petersberg herausfordern könnte, doch nach acht Spielen ohne Sieg vor der Winterpause beträgt selbst der Rückstand auf Platz zwei schon vier Zähler.
Gleich mehrere Vereine sind äußerst schlecht aus den Startlöchern gekommen. Sowohl der 1. FC Nüsttal als auch der SV Großenlüder II holten in den ersten sieben Spielen bis Ende August nur einen Punkt und stehen auch deshalb immer noch ganz unten. Die hoch gehandelte SG Sickels verlor die ersten drei Saisonspiele allesamt, blieb dann aber 15 Spiele Partien ungeschlagen und kann so weiterhin vom Aufstieg träumen. Auch wenn im letzten Spiel vor der Winterpause, dem 0:1 gegen die SG Edelzell/Engelhelms, der Sprung auf den Relegationsplatz verpasst wurde.
In genau diesem Spiel ging eine beachtliche Laufbahn zu Ende. Robert Schorstein, der nach erfolgreichen Jahren bei Borussia Fulda, Petersberg und Ehrenberg seine Karriere bei Edelzell/Engelhelms ausklingen ließ, musste berufs- und familienbedingt Schluss machen. Zwei Highlights gab es für den 34-Jährigen zum Abschluss: Einerseits den Sieg im allerletzten Spiel in Sickels, andererseits die Rückkehr an den Petersberger Waidesgrund in der vorletzten Partie.
3:7. 2:3. 7:4. 4:2. In den ersten vier Saisonspielen krachte es beim KSV Niesig wie am Fließband – aber nicht nur vorne, sondern auch hinten. In den 19 Spielen des KSV fielen insgesamt 88 Treffer, so viele wie bei keinem anderen Verein. Zuletzt ging es aber deutlich ruhiger zu als zu Saisonbeginn. Im letzten Spiel vor der Winterpause gegen Hilders/Simmershausen begnügte sich Niesig sogar mit einem torlosen Unentschieden.
Kurios kommt auch die Statistik der FSG Dipperz/Dirlos daher. Nur zwei Teams haben mehr Siege gefeiert als die Mannschaft von Kevin Steudter. Da die Spielgemeinschaft aber auch die drittmeisten Niederlagen vorweist und kein einziges Unentschieden eingefahren hat, steht die FSG im Mittelfeld der Tabelle.
Petersberg wird Meister, und das eher früher als später. Der Kampf um den zweiten Platz scheint derweil bis zum Ende offen zu sein. Die besten Karten hat die Spvgg. Bimbach, die schon in der Vorsaison Vizemeister wurde.
Im Abstiegskampf hängt viel davon ab, wie viele Gruppenligisten in die Kreisoberliga Mitte absteigen. Für Großenlüder II dürfte es erwartungsgemäß direkt wieder nach unten gehen, auch für die Nüsttaler wird es schwer, die Liga zu halten.