Großer Überblick: Wer muss absteigen, wer darf aufsteigen?

Jahr für Jahr beschäftigt Amateurfußballer eine Frage: Wie viele Mannschaften müssen denn nun aus „meiner“ Liga absteigen. Wir geben einen Überblick quer durch die höchsten hessischen Ligen und werfen zudem einen Blick auf die Region Fulda (Stand 20. März 2023).
Regionalliga Südwest (18 Teams, Richtzahl 18):
Mindestens drei und maximal fünf Teams steigen direkt aus der Regionalliga Südwest ab. Abhängig ist dies von den Absteigern aus der 3. Liga in die Regionalliga. Die Drittligisten SV Elversberg, SC Freiburg II, SV Wehen Wiesbaden, SV Waldhof Mannheim und 1. FC Saarbrücken wären im Abstiegsfall der Regionalliga Südwest zugeordnet. Realistisch gesehen steigt kein Team dieses Quintetts ab, Saarbrücken hat als schlecht platziertes Team derzeit 15 Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Deswegen ist von drei Absteigern in der Regionalliga Südwest auszugehen. Dies wären nach Stand der Dinge VfR Aalen, Eintracht Trier und Rot-Weiss Koblenz. Drei nicht aus Hessen kommende Teams. Kein Team muss in die Relegation nach „unten“, kein Team darf in die Relegation nach „oben“. Meister und somit einziger Aufsteiger in die 3. Liga wäre Stand heute der SSV Ulm.
Hessenliga (20 Teams, Richtzahl 18):
Mindestens vier und maximal sechs Teams steigen direkt aus der Hessenliga ab. Abhängig ist dies von den Absteigern aus der Regionalliga Südwest in die Hessenliga. Die Regionalligisten Kickers Offenbach, TSV Steinbach Haiger, SG Barockstadt, FSV Frankfurt und KSV Hessen Kassel wären im Abstiegsfall der Hessenliga zugeordnet. Realistisch gesehen, ist einzig der KSV Hessen Kassel gefährdet und würde somit die Absteigerzahl auf fünf erhöhen. Aktuell steht Hessen Kassel nicht auf einem Abstiegsplatz, weswegen Stand jetzt der SV Neuhof, der TSV Steinbach II, Rot-Weiss Hadamar und Adler Weidenhausen direkt aus der Hessenliga absteigen müssten. Der SV Unter-Flockenbach müsste in die Relegationsrunde mit den drei Verbandsliga-Vizemeistern. Der Meister, aktuell Eintracht Frankfurt II, steigt in die Regionalliga Südwest auf. Der Tabellenzweite, aktuell der FC Gießen, spielt mit den Vizemeistern der Oberligen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz/Saar in einer Aufstiegsrunde zur Regionalliga Südwest.
Verbandsliga Nord (17 Teams, Richtzahl 17):
Maximal fünf Teams steigen direkt aus der Verbandsliga Nord ab. Abhängig ist dies von den Absteigern aus der Hessenliga in die Verbandsliga Nord. Die Hessenligisten SV Steinbach, KSV Baunatal, SV Neuhof und Adler Weidenhausen sind im Abstiegsfall der Verbandsliga Nord zugeordnet. Während Steinbach und Baunatal im gesicherten Mittelfeld platziert sind, stehen der SV Neuhof und Adler Weidenhausen auf einem direkten Abstiegsplatz, was aktuell für die Verbandsliga Nord bedeutet: SSV Sand, TSV Wabern, SG Johannesberg und SG Ehrenberg müssten direkt in die Gruppenliga absteigen. Der SC Willingen müsste mit den Gruppenliga-Vizemeistern der beiden Kassler Staffeln und der Gruppenliga Fulda in die Relegation. Der Meister, aktuell der Hünfelder SV, steigt direkt auf. Der Zweite, derzeit der FSV Dörnberg, dürfte in die Relegationsrunde mit den Verbandsliga-Vizemeistern aus dem Süden und der Mitte und einem Hessenligisten.
Verbandsliga Mitte (17 Teams, Richtzahl 17):
Maximal fünf Teams steigen direkt aus der Verbandsliga Mitte ab. Abhängig ist dies von den Absteigern aus der Hessenliga in die Verbandsliga Mitte. Abstiegsgefährdet und der Verbandsliga Mitte zugeordnet sind die Hessenligisten FC Eddersheim, SC Waldgirmes, TuS Dietkirchen, TSV Steinbach II und SV Rot-Weiss Hadamar. TSV Steinbach II und Hadamar stehen derzeit auf Abstiegsplätzen, was aktuell für die Verbandsliga Mitte bedeutet: SG Kinzenbach, VfL Biedenkopf, SSC Juno Berg und Spvgg. Eltville müssten direkt in die Gruppenliga absteigen. Der RSV Weyer müsste mit dem Wiesbadener Gruppenliga-Vizemeister und dem Dritten der Gruppenliga Gießen/Marburg in die Relegation. Der Meister, aktuell der VfB Marburg, steigt direkt auf. Der Zweite, derzeit der FC Ederbergland, dürfte in die Relegationsrunde mit den Verbandsliga-Vizemeistern aus dem Süden und dem Norden und einem Hessenligisten.
Verbandsliga Süd (17 Teams, Richtzahl 17):
Maximal fünf Teams steigen direkt aus der Verbandsliga Süd ab. Abhängig ist dies von den Absteigern aus der Hessenliga in die Verbandsliga Süd. Abstiegsgefährdet und der Verbandsliga Süd zugeordnet sind die Hessenligisten Viktoria Griesheim, 1. FC 06 Erlensee und SV Unter-Flockenbach. Auf einem Abstiegsplatz steht derzeit keines der Teams, was für die Verbandsliga Süd bedeutet: Nur der VfB Ginsheim und Dersim Rüsselsheim müssten direkt in die Gruppenliga absteigen. Der SV Münster müsste mit den Vizemeistern der Gruppenligen Frankfurt West, Frankfurt Ost und Darmstadt in die Relegation. Der Meister, aktuell der Hanauer SC, steigt direkt auf. Der Zweite, derzeit die SG Bornheim, dürfte in die Relegationsrunde mit den Verbandsliga-Vizemeistern aus der Mitte und dem Norden und einem Hessenligisten.
Stichwort Rattenschwanz:
Schafft ein Team, beispielsweise der hessische Teilnehmer in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Südwest, den Aufstieg, zieht das nicht einen verminderten Abstieg, sondern einen weiteren Aufsteiger aus der Relegationsrunde in der untergeordneten Klasse nach sich. In diesem Falle der Relegationsrunde zur Hessenliga. Diese Reglung gilt für alle Spielklassen.
Gruppenliga Fulda (17 Teams, Richtzahl 16):
Mindestens drei und maximal fünf Teams steigen direkt aus der Gruppenliga Fulda ab. Abhängig ist dies von den Absteigern aus der Verbandsliga Nord in die Gruppenliga Fulda. Akut abstiegsgefährdet und der Gruppenliga Fulda zugeordnet sind die SG Johannesberg und die SG Ehrenberg, die derzeit beide auf einem Abstiegsplatz stehen. Das bedeutet für die Gruppenliga Fulda Stand jetzt: SG EES, FV Horas, FT Fulda, Spvgg. Hosenfeld und FSV Hohe Luft müssten direkt in die Kreisoberliga absteigen. Der SV Hofbieber müsste mit den Vizemeistern der drei Fuldaer Kreisoberligen in die Relegation. Schafft Johannesberg oder Ehrenberg den Klassenerhalt, steigen nur vier Teams direkt ab. Schaffen beide den Klassenerhalt, sind es gar nur drei Direktabsteiger in der Gruppenliga Fulda. Der Meister, Stand jetzt Eiterfeld/Leimbach, steigt in die Verbandsliga Nord auf. Der Vizemeister, Stand jetzt die SG Freiensteinau, darf mit den Vizemeistern der beiden Kassler Gruppenligen und einem Verbandsligisten in die Relegation.
Fuldaer Kreisoberligen – allgemeine Reglungen:
Die Reglungen wurden vor der Saison überarbeitet und sorgen für eine hochkomplexe Situation, denn in den Bestimmungen der Gruppenliga Fulda heißt es lapidar: „Beim Abstieg wird jeder Kreisoberliga ein Absteiger zugeordnet. Die weiteren Absteiger werden in die zugeordneten Kreisoberligen eingeteilt.“
Die Herleitung ergibt folgendes: Jeder Gruppenligist ist im Abstiegsfalle einer Kreisoberliga zugeordnet, was bereits in der Vergangenheit der Fall und ausschlaggebend für die Absteigerzahl in den drei Kreisoberligen war. Nun wird jedoch pauschal erst einmal jeder Kreisoberliga ein Gruppenliga-Absteiger zugeordnet.
Da derzeit die Spvgg. Hosenfeld (KOL Süd zugeordnet) und der FSV Hohe Luft (KOL Nord zugeordnet) abgeschlagen das Tabellenende zieren und sich davor mit FT Fulda, SG EES und SV Hofbieber ausschließlich Teams tummeln, die der Kreisoberliga Mitte zugeordnet sind, ist die Rechnung folgende: Drei Absteiger sind Stand heute der KOL Mitte und jeweils ein Absteiger den Kreisoberligen Süd und Nord zugeordnet.
Kreisoberliga Fulda-Nord (15 Teams, Richtzahl 16):
Nur ein Team muss nach derzeitigem Stand direkt aus der Kreisoberliga Nord absteigen, der Vorletzte muss in die Relegation mit den A-Ligen Hersfeld/Rotenburg und Hünfeld/Hersfeld. Der Meister steigt auf, der Vizemeister spielt Relegation mit den beiden Vizemeistern der Kreioberligen Süd und Mitte sowie einem Gruppenligisten.
Kreisoberliga Fulda-Mitte (16 Teams, Richtzahl 16):
Drei Teams müssen nach derzeitigem Stand direkt aus der Kreisoberliga Mitte absteigen, der Viertletzte muss in die Relegation mit den A-Ligen Fulda und Fulda/Rhön. Der Meister steigt auf, der Vizemeister spielt Relegation mit den beiden Vizemeistern der Kreioberligen Süd und Nord sowie einem Gruppenligisten.
Kreisoberliga Fulda-Süd (16 Teams, Richtzahl 16):
Zwei Teams müssen nach derzeitigem Stand direkt aus der Kreisoberliga Süd absteigen, der Vorletzte muss in die Relegation mit den A-Ligen Schlüchtern und Fulda/Lauterbach. Der Meister steigt auf, der Vizemeister spielt Relegation mit den beiden Vizemeistern der Kreioberligen Nord und Mitte sowie einem Gruppenligisten.
A-Ligen der Region Fulda:
Fakt ist, dass in den A-Ligen Fulda (15 Teams), Hünfeld/Hersfeld (14), Fulda/Lauterbach (13) und Schlüchtern (15) jeweils nur ein Team absteigen wird. Das liegt an der Tatsache, dass keine dieser Staffeln derzeit die Richtzahl von 16 erreicht. In der A-Liga Fulda/Rhön (17) könnten hingegen bis zu drei Teams absteigen. In der A-Liga Hersfeld/Rotenburg (16) sind bis zu zwei Absteiger möglich. Aus allen Ligen steigt der Meister auf, der Vizemeister darf mit einem A-Ligisten und einem Kreisoberligisten relegieren.