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Dominik Rummel: „Karriereende war eine Option“

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Von: Steffen Kollmann

Dominik Rummel SG Barockstadt
Dominik Rummel steht nach langer Verletzungspause wieder auf dem Platz – und will gegen Balingen erstmals in der Regionalliga Südwest jubeln. © Ralph Kraus

Mit dem Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Balingen startet die SG Barockstadt in die Restrunde. Mit dabei ist einer, der lange nur zuschauen durfte: Dominik Rummel.

Das Hessenpokal-Viertelfinale gegen Kickers Offenbach war für alle Spieler ein Highlight – trotz knapper, vermeidbarer 0:1-Niederlage. Ganz besonders aber für Dominik Rummel, der in dieser Saison kaum auf dem Platz stand. Der Stürmer brachte es verletzungsbedingt lediglich auf 180 Einsatzminuten.

„Ich genieße jedes Spiel, das ich machen kann – davon gab es ja zuletzt nicht so viele. Und so viele werden es nicht mehr werden. Ich bin im Herbst meiner Karriere“, sagt Rummel. Fast wäre der 29-Jährige sogar über diesen Punkt hinaus gewesen. Anhaltende Verletzungsprobleme begleiten ihn durch die komplette Laufbahn, so dass sich Rummel viele grundsätzliche Fragen gestellt hat: „Ich hatte ein ehrliches Gespräch mit Trainer und Vorstand, ob und wie es weitergeht. Ein Karriereende habe ich definitiv in Betracht gezogen. Es ist eine sehr belastende Situation, wenn der Körper nicht so will wie der Kopf“, gibt der Barockstadt-Torjäger Einblicke in sein Seelenleben.

Dominik Rummel dachte an Karriereende

Gespräche mit aktuellen und früheren Weggefährten wie Eintracht-Legende Alexander Schur haben Rummel dazu gebracht, einen weiteren Comebackversuch zu wagen. „Oft wurde mir gesagt: ‚Spiele, solange es geht. Das Fußballspielen bekommst du nie zurück.‘ Mir ist es aber auch sehr wichtig, der Mannschaft immer noch helfen zu können. Davon bin ich überzeugt, und meine Mitspieler bestätigen es. Ich habe viele Freunde in der Mannschaft, das gibt es auf diesem Niveau nicht oft.“

Rummel betreibt einen hohen Aufwand, um wieder vollständig fit zu werden. Beim Thema Belastungssteuerung hat er neue Schwerpunkte gesetzt: Der Stürmer geht beispielsweise in einigen Einheiten zum Physiotherapeuten, statt mit seinen Kollegen auf dem Rasen zu stehen. Schmerzfrei ist der 29-Jährige aber noch lange nicht: „Nach dem Offenbach-Spiel ging es mir zwei Tage schlecht. Es läuft in Wellen ab: Manchmal geht es besser, mal fühle ich mich wie ein alter Mann.“

Dominik Rummel wartet noch auf erstes Tor in der Regionalliga Südwest

Zu 53 Minuten reichte es gegen den OFC, so viele in einem Pflichtspiel wie seit Mitte August nicht. „Es war vorher abgesprochen, dass ich spiele, solange mich die Beine tragen. Ich war noch nicht bei 100 Prozent, das ist klar, obwohl ich die für mein Spiel eigentlich brauche“, sagt der Mittelstürmer, der noch auf sein erstes Tor in der Regionalliga Südwest wartet.

Genügend Chancen darauf wird Rummel, wenn er fit bleibt, noch bekommen. Gegen keinen der bis Saisonende folgenden Gegner konnte der 29-Jährige in der Hinrunde auflaufen, entsprechend groß ist seine Motivation. Wie es dann nach der Saison weitergeht, ist offen – trotz Vertrags bis 2024. „Wir werden nach der Rückrunde ein offenes Gespräch führen.“

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