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Siehst du Hansi, so wird das gemacht!

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Von: Johannes Götze

Trio infernale: Moritz Reinhard (Bildmitte) erzielte drei Tore, Marius Löbig (rechts) legte sie ihm alle auf, aber Leon Pomnitz war dennoch der König auf dem Platz.
Trio infernale: Moritz Reinhard (Bildmitte) erzielte drei Tore, Marius Löbig (rechts) legte sie ihm alle auf, aber Leon Pomnitz war dennoch der König auf dem Platz. © Charlie Rolff

Seit Tagen debattieren in Deutschland Millionen Bundestrainer, wie erfolgreicher und mitreißender Fußball funktionieren kann. Immerhin 1156 Zuschauer dürften nach ihrem Besuch in der Fuldaer Johannisau ein wenig schlauer sein.

Der VfR Aalen ist keine Laufkundschaft, steckt nur wegen eines 9-Punkte-Abzugs in akuten Abstiegsnöten, gewann zuletzt dreimal in Folge und trat mit entsprechend breiter Brust in Fulda auf. Doch nach zehn Minuten war es mit der Herrlichkeit vorbei, weil die SGB alles beherzigte, was es für guten, erfolgreichen Fußball bedarf.

Siehst du Hansi, so wird das gemacht!

In Abwesenheit von Stammkeeper Tobias Wolf (Rippenbruch) organisierte Abwehrchef Marius Grösch die seit Monaten eingespielte Viererkette so gut, dass sie nicht einen einzigen ernstzunehmenden Torabschluss im gesamten Spiel zuließ. Das Hinspiel hatte Aalen noch 3:0 für sich entschieden.  Im defensiven Mittelfeld beschränkten sich Eric Ganime und Patrick Schaaf diesmal einzig und allein darauf, das Herz des Spielfelds für sich zu gewinnen. Das Duo gewann jeden Zweikampf und hielt der offensiven Dreierreihe den Rücken frei. 

Dort glänzte Leon Pomnitz. Der Spielmacher war auch ohne Tor und nur einer Vorlage bester Spieler auf dem Platz. Bei ganz schwierigen Bedingungen zeigte er einmal mehr, dass der Ball sein Freund ist. Während beinahe alle anderen Spieler mit Schnee und Eis kämpften, musste der Ex-Kölner nicht mal im hohen Tempodribbling einen Blick auf das Spielgerät werfen. Er verzückte die Zuschauer und war für Aalen nicht zu kontrollieren. Ihm wurde die fehlende Effizienz verziehen, da er den Seinigen fast permanent Ballbesitz verschaffte und zahlreiche gefährliche Situationen rund um den VfR-Strafraum initiierte.

Und für die Effizienz hatte Trainer Sedat Gören einen Mittelstürmer in der Startelf nominiert. Seinen Hattrick vor der Pause hätte Reinhard wohl sogar in Schneeschuhen geschnürt – so ideal wurde er jeweils von Rechtsaußen Marius Löbig freigespielt. Und Reinhard stand ständig dort, wo er zu stehen hat. Noch vor dem Halbzeitpfiff sorgte er gar für Überzahl, da er im Konter nur per Notbremse zu stoppen war. Der Weg zum höchsten Saisonsieg war geebnet.

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