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Breitenbach wird zum OFC-Derbyhelden

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Von: Sascha Behnsen

Fussball Regionalliga Suedwest, FSV Frankfurt - Offenbacher Kickers
Jayson Breitenbach wurde zum Derbyheld der Offenbacher Kickers beim FSV Frankfurt. © Oliver Müller

In der Regionalliga Südwest haben die Offenbacher Kickers durch einen Last-Minute-Treffer von Jayson Breitenbach das „kleine Mainderby“ beim FSV Frankfurt gewonnen und den Rückstand auf Spitzenreiter SSV Ulm, der in Worms über ein 0:0 nicht hinauskam, auf sechs Punkte verringert. 

Der Schlusspfiff war noch nicht verklungen, da setzte Offenbachs Trainer Ersan Parlatan zum Sprint an. Von der Mittellinie führte der Weg schnurstracks zu Abwehrspieler Jayson Breitenbach, dem in der fünften Minute der Nachspielzeit der kaum noch für möglich gehaltene Siegtreffer gelungen war: Die vom Schiedsrichter angezeigte Extratime war bereits abgelaufen, als der gebürtige Gelnhäuser aus Linsengericht-Großenhausen sich am linken Flügel den Ball geschnappt hatte, dynamisch antrat, mit dem eingewechselten Dominik Wanner Doppelpass spielte und die Kugel überlegt und unhaltbar ins lange Eck platzierte. 

Regionalliga Südwest: Breitenbacher der Offenbacher Derbyheld

Vor der Pause dominierten die Kickers lauf- und zweikampfstark den FSV Frankfurt, ließen, gestützt auf eine sichere Dreier-Kette mit Rossmann, Zieleniecki und Breitenbach und ihre starke, blutjunge Doppelsechs mit Albrecht und Mesanovic kaum etwas zu. Wie so oft haperte es jedoch im Torabschluss. Hermes’ 45-Meter-Versuch (7.) war ebenso untauglich wie die Versuche von Außenverteidiger Marcos (22., 38.). Nach 43 Minuten stand das Offenbacher 1:0 bereits an der Anzeigetafel, doch der Schiedsrichter erkannte Zielenieckis Kopfballtor wegen Behinderung des Torhüters nicht an. 

So überlegen wie im ersten Abschnitt waren die Kickers nach dem Wechsel nicht mehr, die besseren der wenigen Torchancen besaßen sie zunächst trotzdem. Der eingewechselte Feigenspan scheiterte nach herrlicher Vorarbeit von Mesanovic und Albrecht (56.) ebenso wie Hermes, der auf Zuspiel von Rossmann freistehend aus elf Metern den Torwart anschoss (72.).

OFC siegt in letzer Sekunde vor 6426 Zuschauern

Damit war die Offenbacher Herrlichkeit vorbei. Seinem hohen Tempo und kräftezehrenden Spiel musste der OFC Tribut zollen und dem FSV das Feld überlassen, der bereits drei Großchancen ausgelassen hatte (80., 84., 90.), ehe Marcos für den geschlagenen Richter einen Schuss von Sannomiya von der Torlinie grätschte (90.+3). Der Frankfurter Siegtreffer wäre zu diesem Zeitpunkt längst verdient gewesen, doch dann kam Breitenbach.

Während die Hintermannschaft des OFC über weite Strecken tadellos funktionierte und durch die defensiven Mittelfeldspieler Mesanovic und Albrecht auch in der Vorwärtsbewegung viele Akzente setzte, gab es im Offensivbereich durchgehend mehr Schatten als Licht. Der harmlose Bozic, im 3-5-2 zweite Spitze neben Hermes, musste nach 45 Minuten Feigenspan weichen, der jedoch wie der ähnlich veranlagte Hermes kein ausgewiesener Torjäger, sondern eher Flügelstürmer ist, was nicht verborgen blieb. Weitgehend fruchtlos waren die Bemühungen des umtriebigen Spielmachers Saric, der zudem nach einer Stunde erheblich abbaute. Der eingewechselte Onangolo vermochte nach vorne keine Gefahr zu erzeugen und erwies sich stattdessen als permanentes Sicherheitsrisiko. Werbung in eigener Sache vermochte auch der spät gekommene Hosiner nicht zu betreiben: Der ehemalige österreichische Nationalstürmer leitete mit einem leichtfertigen Ballverlust eine Riesenchance für den Frankfurter Peters ein (90.).

Die Statistik:

FSV Frankfurt: Hanin; Reutter (90.+2 Hupfauf), Weissmann, Knothe, Azaouagh, del Vecchio (62. Sannomiya), Peters, Boutakhrit (82. Falaye), Awassi, Farouk, Ünlücifci.
Kickers Offenbach: Richter; Rossmann (80. Wanner), Zieleniecki, Saric (86. Hosiner), Hermes, Mesanovic, Breitenbach, Marcos, Moreno Giesel (66. Okitasombo), Bozic (46. Feigenspan), Albrecht (80. Garcia).
Schiedsrichter: Patrick Kessel (SG 1946 Hüffelsheim).
Zuschauer: 6426.
Tor: 0:1 Jayson Breitenbach (90.+5).

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