Wie sehr Siewert mit seinen Spielern mitgeht, zeigten zwei Szenen: Als er nach dem überzogenen Einsteigen von seinem Kapitän Lucas Laux nach drei Minuten gegen SGB-Keeper Tobias Wolf sofort zur Fuldaer Trainerbank eilte und sich entschuldigte und als er nach Brandstetters Tor zum 3:1 einen 60-Meter-Sprint quer über den Platz hinlegte.
Seine Jungs lobte er für die zweite Halbzeit, dass sie schnell seinen neuen Plan angenommen hätten, um das bis dato wirkungslose Spiel anzupassen. Mit ausladendem Erfolg. Und den Gegner lobt er, insbesondere Trainerkollege Sedat Gören: „Ich wusste vor dem Spiel, wie schwer es sein wird, die Ketten von Barockstadt zu durchbrechen. Sedat leistet eine tolle Arbeit. Wir haben uns nur mit langen Bällen befreien können.“ Bis zur Pause, dann kam Brandstetter als Barockstadts Brandstifter .
Das Einsteigen von Laux war indes grenzwertig: Wie Wolf nach dem Spiel angab, sei er kurzzeitig bewusstlos gewesen. Wolf hatte im Liegen die Hand auf dem Ball, Laux zog voll durch und drosch Wolf das Leder aus wenigen Zentimetern ins Gesicht. „Für mich gibt es nichts Schlimmeres, als in Richtung Kopf zu gehen. Da nimmt der Spieler eine schwere Verletzung billigend in Kauf“, sagte Wolf. Laux sah Gelb. Mit dem Spiel war Wolf genau wie sein Teamkollege Moritz Reinhard über weite Strecken einverstanden. Viel Aufwand, teils das bessere Team, aber noch im Lernprozess steckend.