Junger Coach, junges Team: Tim Görner und der FSV Frankfurt

Der Name Görner gehört zum FSV Frankfurt. Michael Görner ist Präsident beim Regionalligisten, sein Sohn Tim Trainer. Mit 26 Jahren. Ein im Profi- und Halbprofigeschäft bemerkenswert junges Alter.
Im Frühjahr 2022 übernahm Tim Görner den Cheftrainerposten beim FSV Frankfurt. Thomas Brendel, einst Coach bei Borussia Fulda, stellte seinen Posten zur Verfügung, nachdem sich der FSV in akuter Abstiegsnot befand. Görner war zuvor Brendels „Co“. Bis heute ist er dem Verein dankbar, dass er die Chance und die große Verantwortung zugesprochen bekam. Görner zahlte mit dem Klassenerhalt zurück. Dass es nicht alltäglich ist, dass er mit erst 26 Jahren Cheftrainer eines Regionalligisten ist, weiß Görner. Dass sein Weg vorgezeichnet war? Keinesfalls gegeben. „Vor elf Jahren habe ich bei Germania Enkheim angefangen. Damals war gar nicht geplant, dass ich irgendwann in der vierten Liga den Cheftrainerposten bekleide“, schildert Görner, der in den zurückliegenden Jahren einen Schritt nach dem nächsten Richtung Professionalität bewältigte und einige Teams des Nachwuchsleistungszentrums führte.
FSV Frankfurt: Tim Görner mit 26 Jahren Cheftrainer
In dieser Spielzeit konnte er erstmals aktiv in die Transferplanung eingreifen. Mit ihm als Coach wählte der FSV Frankfurt den Weg des Umbruchs. Nicht nur Görner, sondern ebenfalls die Mannschaft kommt jung daher. Der älteste Akteur ist Cas Peters mit 29 Jahren. An Görners Person liegt der Altersschnitt aber nicht, wie er erklärt: „Nach der nicht zufriedenstellenden vergangenen Saison mussten einige Hebel in Bewegung gesetzt werden. Es ist die Philosophie des Vereins, auf junge, hungrige Spieler zu setzen. Wir blicken auf Jungs aus unserem NLZ, extern hingegen sollen die Spieler bestenfalls eine lokale Verbundenheit oder schon Berührungspunkte mit dem FSV haben. Bei den Transfers im Sommer haben wir genau diese Elemente erhalten. Alle Jungs sind charakterlich super und bringen die nötige Qualität mit. Natürlich brauchen wir auch einige Säulen, die wir mit Peters oder Kapitän Ahmed Azaouagh haben.“
Tim Görner: Einst als Fan zum Auswärtsspiel bei Union Berlin
Görner ist indes von Tag eins seines Lebens mit den Bornheimern verwurzelt. Bereits die Großeltern waren stets beim FSV Frankfurt dabei, Vater Michael - seit März 2017 Präsident - ebenfalls, Tim ist seit der Geburt Vereinsmitglied. „Seit meinem erstem Schritt habe ich jedes Heim- und Auswärtsspiel begleitet. Egal ob Hessenliga in Waldgirmes oder zweite Bundesliga bei Union Berlin. Ich bin dem Club entsprechend verbunden“, sagt der 26-Jährige, dessen Elf mit dem jüngsten 3:0 bei Rot-Weiß Koblenz einen kleinen Befreiungsschlag landete. „Wir hatten eine kurze Durststrecke, haben nicht die Leistungen abgerufen, die in der Liga nötig sind. Umso wichtiger war, dass wir in einem kampfbetonten Spiel zurück in die richtig Spur kamen.“ Bei der SG Barockstadt erwartet Görner ein Duell auf Augenhöhe, was allein der Blick auf die Tabelle zeigt. In dieser stehen die Fulda-Lehnerzer einen Punkt vor dem Gegner aus der Mainmetropole. „Es wird interessant, denn beide Mannschaft sind immer schwer bemüht, an die Leistungsgrenze zu kommen“, sagt der FSV-Trainer. Im bis dato letzten Aufeinandertreffen im Februar siegte Frankfurt in einem Freundschaftsspiel mit 1:0.