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„Die Leute, die uns abgeschrieben haben, eines Besseren belehren“

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Von: Steffen Kollmann

Die Fans von Kickers Offenbach kommen immer noch zahlreich zu den Spielen – müssen aber womöglich eine elfte Regionalliga-Saison in Folge akzeptieren.
Die Fans von Kickers Offenbach kommen immer noch zahlreich zu den Spielen – müssen aber womöglich eine elfte Regionalliga-Saison in Folge akzeptieren. © Charlie Rolff

Das zehnte Jahr sollte doch bitte das letzte sein. Seit mittlerweile einem ganzen Jahrzehnt steckt der große, stolze Traditionsverein Kickers Offenbach nun schon in der Regionalliga Südwest fest. Aufstiegsambitionen gibt es in jeder Saison – doch der große Wurf sollte bisher nicht gelingen.

Mehr als 6000 Zuschauer strömen durchschnittlich Woche für Woche auf den Bieberer Berg – die mit Abstand beste Zahl aller Südwest-Regionalligisten. Zum Vergleich: Der zweitbeste Verein in diesem Ranking, der SSV Ulm, hat weniger als 3000 Zuschauer im Schnitt. Klar, dass ein großer Club wie Kickers Offenbach seinen treuen Anhängern mehr bieten möchte als Regionalliga. Vierte Liga ist einem ehemaligen Bundesligisten und DFB-Pokal-Sieger nicht gut genug, vermutlich nicht mal Liga drei.

„Die Leute, die uns abgeschrieben haben, eines Besseren belehren“: OFC bleibt kämpferisch

Und doch sieht es danach aus, dass ein elftes Jahr in Serie dazukommen wird. Waren in den Vorjahren Mannschaften wie Mannheim, Saarbrücken oder Elversberg einfach stärker, befindet sich nun Ulm in der Pole Position. Der SSV schwächelt zwar, holte aus den vergangenen beiden Partien nur einen Punkt – doch profitieren konnte Offenbach davon nicht, spielte zweimal in Folge Unentschieden.

„Wir wussten, dass die Konkurrenz Punkte liegen gelassen hat, und wollten unbedingt die drei Zähler, um an Ulm heranzurücken“, sagte Angreifer Philipp Hosiner, Hinspieltorschütze gegen die SG Barockstadt, nach dem enttäuschenden 0:0 im Derby gegen Kassel. Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf die Spitze, Offenbach hat aber ein Spiel mehr auf dem Konto.

„Irgendwann müssen wir eine Serie starten, um unsere Ziele noch zu erreichen“, weiß Hosiner, der damit in Fulda beginnen möchte. Die Spieler haben den Aufstieg noch nicht abgehakt: „Die Leute, die uns bereits abgeschrieben haben, wollen wir eines Besseren belehren. Wir gehen mit positiver Energie, aber auch mit einem Wiedergutmachungsgefühl in die Partie bei der SG Barockstadt“, betont Hosiner.

Auf der Trainerbank wird wie beim 1:0-Sieg im Hessenpokal Ersan Parlatan Platz nehmen – nachdem beim 1:1 im Hinspiel noch Ex-Barockstadt-Trainer Alfred Kaminski das Sagen hatte. Parlatan weiß: „Der OFC ist für jeden Gegner eine besondere Motivation. Auch Fulda wird ihre hundertprozentige Leistungsgrenze erreichen, um gegen uns zu punkten.“

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