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„Mannschaft gibt OFC der Lächerlichkeit preis“

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Von: Sascha Behnsen

Kulisse/Fanblock Kickers Offenbach
Die Fans der Kickers Offenbach wanden sich von ihrem Team ab. © Charlie Rolff

Die Offenbacher Kickers haben das achte Pflichtspiel in Folge nicht gewinnen können und sind nach drei Niederlagen in Folge in der Regionalliga Südwest auf den achten Tabellenplatz abgerutscht. Zum dritten Mal nacheinander blieb der OFC beim 0:2 gegen den Aufstiegskandidaten TSV Steinbach Haiger ohne Torerfolg.

Im Online-Leserforum der „Offenbach Post“ war nach dem Spiel von „der jämmerlichsten Mannschaft seit Vereinsgründung“ die Rede, sie gebe den OFC der „Lächerlichkeit preis“. Der Autor dieser Zeilen erhielt reichlich Zustimmung. Mittelfeldchef Björn Jopek stellte sich den Fragen des vereinseigenen Kickers TV, war jedoch um eine Erklärung für den miserablen Auftritt verlegen: „Mir fällt nichts ein. Es ist einfach nicht gut.“

Kickers Offenbach: Trainer Alfred Kaminski redet Klartext

Übergangstrainer Alfred Kaminski, der nach der Entlassung von Alexander Schmidt eine Bilanz von sieben Punkten aus drei Spielen vorzuweisen hatte, nach der Trennung von Ersan Parlatan jedoch inklusive Pokal-Aus alle Spiele verloren hat, adressierte in der Pressekonferenz unverhohlene Kritik an das vermeintliche Führungspersonal des Spielerkaders: „Wir müssen uns Gedanken machen, ob das reicht, ein Trikot von Kickers Offenbach zu tragen. Wir sollten wissen, dass das unser Job bis zum letzten Spieltag ist und nicht vorher schon einige bei anderen Vereinen sind oder abschenken und nur gucken, dass sie sich nicht verletzen. Ich glaube, dass man bei einigen mal Klartext reden muss und nicht immer alle in Watte packt. Ich werde auch nicht in Watte gepackt.“

Ihren gefährlichsten Torschuss gaben die Kickers bereits nach 48 Sekunden durch Damjan Balic ab. Nach langem Ball von Maik Vetter scheiterte der pfeilschnelle 20-Jährige, der 21 Treffer für die in der Kreisoberliga Offenbach führende zweite Mannschaft erzielt hat, frei vor dem Steinbacher Tor. Neben Balic, der zur Pause ausgewechselt wurde, kamen in Kurbegovic (ab 34.) und Vuko (ab 69.) zwei weitere Nachwuchsspieler zum Einsatz.

Wir müssen uns Gedanken machen, ob das reicht, ein Trikot von Kickers Offenbach zu tragen.

Alfred Kaminski

Die Gelb-Sperre von Kapitän Sebastian Zieleniecki, das verletzungsbedingte Fehlen von Verteidiger Jayson Breitenbach, das verletzungsbedingte Ausscheiden von Maximilian Rossmann (34.) und damit das Fehlen von drei Vierteln der Vierer-Abwehrkette war keine Entschuldigung für die Leistung, die die ordentlich in die Partie gestarteten Kickers im Anschluss an das 0:1 boten. Nach einer Ecke vermochte keiner der elf im eigenen Strafraum anwesenden Offenbacher den Ball zu klären, Gianluca Korte traf völlig freistehend aus 15 Metern aus dem Hinterhalt (22.).

Zur Freude gereichten dem OFC-Anhang lediglich zwei Fehlleistungen der Gäste: die Rote Karte gegen den Ex-Offenbacher Serkan Firat nach Notbremse an Christian Derflinger (55.) und der verschossene Foulelfmeter von Arif Güclü (76.). Zuvor hatte Steinbach in Unterzahl auf 2:0 erhöht. Nach einem Freistoß von rechts flog OFC-Kepper Maximilian Engl am Ball vorbei, der ehemalige Offenbacher Verteidiger Benjamin Kirchhoff köpfte ein. Dass der langjährige Offenbacher Publikumsliebling Firat nach seinem Platzverweis mit Hohn und Schmähgesängen bedacht wurde, war ein weiterer Tiefpunkt an einem an Tristesse überreichen Nachmittag. Mit 5243 zahlenden Zuschauern verkündete der OFC zwar eine stolze Zuschauerzahl, tatsächlich dürften sich jedoch deutlich weniger als 4000 auf den Rängen verloren haben.

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