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SSV Ulm gewinnt ohne Spiel

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Von: Sascha Behnsen

Fussball Regionalliga Suedwest, FC Homburg - Kickers Offenbach
In dieser Szene trifft OFC-Stürmer Dejan Bozic zum Ausgleich gegen den FC Homburg. © Oliver Müller

Der Gewinner des 25. Spieltags der Regionalliga Südwest war nicht aktiv und heißt SSV Ulm. Während das Spiel des Spitzenreiters in Freiberg wegen Unbespielbarkeit des Platzes ausfiel, konnte keiner der drei ärgsten Ulmer Verfolger gewinnen.

Die Mannschaft der Stunde stellt allerdings der FSV Frankfurt, der dem 4:1-Sieg in Ulm einen Heimerfolg über den Tabellendritten TSV Steinbach Haiger folgen ließ und im zweifachen Torschützen Cas Peters nun den treffsichersten Stürmer (15) stellt. Auf dem Vormarsch ist auch die TSG Hoffenheim II, die den Bahlinger SC mit 9:1 abschoss und sich anschickt, noch einmal vorne mitzumischen.

Offenbacher Kickers nur Remis: SSV Ulm gewinnt ohne Spiel

Umso wertloser war das Unentschieden im Verfolgerduell im Homburger Waldstadion, das OFC-Stürmer Dejan Bozic, dem auf Maßflanke von Mike Feigenspan per Kopf der Ausgleichstreffer gelungen war, so zusammenfasste: „Den Punkt nimmt man halt mit. Aber mit einem faden Beigeschmack. Es ist einfach zu wenig, wir brauchen die drei Punkte, ganz klar. Es ist enttäuschend, weil deutlich mehr drin war.“ OFC-Trainer Ersan Parlatan bewertete das „letztendlich verdiente 1:1“ zurückhaltender: „Ob der Punkt was bringt, kann ich nicht beantworten. Abgerechnet wird am Ende.“

Parlatan musste neben dem gelb-rot-gesperrten Mittelfeldchef Björn Jopek kurzfristig auch noch den linken Außenverteidiger Ronny Marcos ersetzen, der sich im Abschlusstraining verletzt hatte. Parlatan besetzte das defensive Mittelfeld mit dem gegen Balingen überzeugenden Jost Mairose und stellte ihm mit Maik Vetter eine ähnlich veranlagte Kämpfernatur zur Seite. An Einsatzbereitschaft mangelte es den beiden ebenso wenig wie den anderen Offenbacher Spielern. Doch erschwerten Abstimmungsprobleme, leichte Ballverluste und Defizite in der Fähigkeit, das Spiel zu lenken und zu ordnen die Offenbacher Angriffsbemühungen. Wirkungsvollere Impulse setzte da schon in Maximilan Rossmann der linke Part der Dreier-Abwehrkette.

Die Rolle des Spielmachers fiel Philipp Hosiner, von Haus aus Mittelstürmer, zu. Der ehemalige österreichische Nationalstürmer sorgte auch für den ersten Gefahrenmoment, als er mit der Hacke für Mairose auflegte, dessen Schuss abgeblockt wurde (6.). Auch an den Großchancen von Vincent Moreno (37.) und Feigenspan, der nach Klassepass von Hosiner frei auf den Torwart zulief, aber am Keeper scheiterte, war Österreichs Torschützenkönig der Saison 12/13 (32 Treffer für Austria Wien) beteiligt. Über die gesamte Spielzeit durfte der Edelreservist sich nicht beweisen, nach einer Stunde musste er Semir Saric weichen.

OFC: Dejan Bozic mit nur vier Toren bester Torschütze

Der Homburger Führungstreffer war ein Geschenk der Kickers. Außenverteidiger Jayson Breitenbach, gegen Balingen mit zwei Treffern noch Matchwinner, leistete sich einen Fehlpass, Homburg schaltete blitzschnell um, überrumpelte Vetter, Abwehrchef Sebastian Zieleniecki und Breitenbach. Fanol Perdedaj ging ab durch die Mitte und ließ OFC-Schlussmann David Richter keine Chance (14.). Homburg ließ anschließend noch zwei glänzende Möglichkeiten liegen (32., 37.), doch waren es die Kickers, die mit einem klaren Chancenplus in die Pause gingen. Moreno (37.), Feigenspan (40., 45.), Bozic (40., 42.) und Vetter (41.) scheiterten allesamt und stellten damit nachhaltig unter Beweis, warum auch in der weitgehend vom OFC bestimmten zweiten Halbzeit die Wende nicht gelang: Die Kickers, deren Topscorer noch immer der im Winter zu Dynamo Dresden abgewanderte Jakob Lemmer ist und deren bester Stürmer Dejan Bozic (vier Treffer) in der Torschützenliste auf Rang 42 geführt, sind für ein Meisterteam zu abschlussschwach.

Da hilft es auch nichts, dass die Trainingsarbeit insofern Früchte trägt, dass die Fähigkeit, Torchancen zu generieren, verbessert worden ist. Hinzu kommt eine chronische Auswärtsschwäche: Die heimstärkste Elf der Liga wird in der Fremde mit nur vier Siegen auf Rang neun geführt. Mehr Torchancen besaß der OFC auch in der zweiten Hälfte, keine war jedoch so gut wie die des Homburgers Nico Theisinger, der einen vom Innenpfosten zurückgeprallten Ball aus kurzer Distanz über das Tor schoss (60.).

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