1. torgranate
  2. Regionalliga

„Eklig“ in den Zweikämpfen - und die Zweitfairsten der Liga

Erstellt:

Von: Tino Weingarten

Regionalliga Südwest: TSV Steinbach Haiger – SG Barockstadt 1:1
Ein Musterbeispiel für faire Zweikampfführung: Aaron Frey (rechts) trennt hier Mick Gudra vom Ball. © Memento36

Ob der TSV Steinbach Haiger die Werte der SG Barockstadt kannte? Mit Sicherheit, denn sie haben fast dieselben. Und so fand der TSV-Pressesprecher lobende Worte für die Mannschaft von Trainer Sedat Gören.

Im Gespräch mit Gören und TSV-Trainer Pascal Bieler hob Sven Firmenich, Presse- sowie Stadionsprecher von Steinbach Haiger, die gute Zweikampfführung der SG Barockstadt hervor. Es tue in den Zweikämpfen immer weh, gegen sie zu spielen, weil sie direkt am Mann dran seien. Was zunächst so klang, als habe die SGB im Auswärtsspiel in Haiger die Foulstatistik in die Höhe getrieben, hat Firmenich dies einzig und allein im Positiven hervorgehoben. Denn die SG Barockstadt steht in der Fairnesstabelle der Liga auf Platz zwei. Als Aufsteiger, wohlgemerkt.

Regionalliga Südwest: SG Barockstadt zweitfairstes Team der Liga

Barockstadt-Trainer Gören erklärt, warum seine Mannschaft gut in den Zweikämpfen ist, in 18 Spielen dennoch erst 31 Verwarnungen und keine Roten Karten erhielt: „Wir arbeiten nicht direkt zum Mann und attackieren ihn nicht unfair. Wir haben nur den Ball im Blick. In der Liga musst du als Aufsteiger mit der Zweikampfführung ins Spiel finden.“ Das, was die SGB gegen Freiberg noch vermissen ließ und von Gören kritisiert wurde, war in Haiger nun der Garant dafür, dass die SG Barockstadt gegen hessische Mannschaften weiterhin ungeschlagen ist.

Der Appell Görens, wieder die Grundtugenden des Fußballs abzurufen, kam bei den Spielern an. „Das muss jeder mitbringen, denn das ist keine Qualität. Eine Flanke zu schlagen, den Ball ins Tor zu bringen oder eine Eins-gegen-Eins-Aktionen, das ist Qualität. Aber als Aufsteiger muss man die gewisse Einstellung an den Tag legen. Mit der gleichen Einstellung wie heute hätten wir auch gegen Freiberg gewonnen, egal ob da ein Patrick Schaaf oder andere Spieler gefehlt haben“, betonte Gören.

Nach der von ihm kritisierten Leistung bei der 1:3-Niederlage gegen Freiberg war die Trainingswoche allerdings nicht von „Strafe“ geprägt. Gören gewährte Einblicke in seine Wochenplanung: „Wir haben versucht, wieder Spaß reinzubekommen, aber mit der nötigen Disziplin. Das kann so aussehen, dass wir im Torschuss einen Wettbewerb einbauen. So kommt automatisch eine Leichtigkeit rein und die Jungs können dabei lachen.“ Zweikämpfe standen allerdings auch auf dem Plan – erneut mit Erfolg.

Auch interessant