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Der Kapitän fehlt – genauso wie die Qualität nach vorne

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Von: Steffen Kollmann

Kristian Gaudermann (rechts) und die SG Barockstadt mussten sich dem VfB Stuttgart II um Kapitän Dominik Nothnagel geschlagen geben – es war die erste SGB-Niederlage nach zehn Spielen.
Kristian Gaudermann (rechts) und die SG Barockstadt mussten sich dem VfB Stuttgart II um Kapitän Dominik Nothnagel geschlagen geben – es war die erste SGB-Niederlage nach zehn Spielen. © Jens Lommel

Die SG Barockstadt hat es nach vier Unentschieden in Folge mal wieder erwischt – erstmals nach mehr als zwei Monaten. Eine verkraftbare wie erklärbare Niederlage.

Des einen Freud ist häufig des anderen Leid. Patrick Schaaf, Kapitän der SG Barockstadt, wird dieses Wochenende aus erfreulicher Sicht nicht so schnell vergessen. Gemeinsam mit Frau Carina wurde der 33-Jährige am Samstagabend zum zweiten Mal Vater, verpasste die Partie in Stuttgart daher aus den bestmöglichen Gründen.

Das Fehlen seines Anführers tat der SGB allerdings weh. Schon nach 19 Minuten stellte Schaafs Vertreter Marius Grösch lautstark fest: „Jungs, das ist viel zu leise!“ In der Anfangsphase lief die SGB nur hinterher, war mit dem einen Gegentor gut bedient. Mitte der ersten Halbzeit nutzten die Gäste dann allerdings einen Kniff, um die Probleme auszuräumen. Torwart Tobias Wolf ließ sich behandeln, in dieser Zeit stellte Trainer Sedat Gören das System um.

SG Barockstadt: Vaterfreuden bei Patrick Schaaf

Selbst Görens Gegenüber Frank Fahrenhorst – immerhin 216-facher Bundesliga- und früherer Nationalspieler – sprach von einem cleveren Schachzug, um den Spielrhythmus zu brechen. Mit der erstmaligen Umstellung auf Dreierkette in dieser Saison fand die SGB besser in die Partie und nutzte den ersten VfB-Fehler, um zum Ausgleich zu kommen. Dass der schnelle Marius Löbig nun schon bei fünf Saisontoren steht, ist eine tolle Leistung – spricht aber zugleich für ein Problem: Mit dem gelernten Rechtsverteidiger Löbig sowie Elfmeterschütze Marius Grösch stehen zwei Spieler ganz vorne in der internen Torjägerliste, die eigentlich gar nicht in der Offensive beheimatet sind.

„Mit der Offensivabteilung bin ich total unzufrieden. Wir schaffen es nicht, die Bälle mal zu halten, und damit keine Entlastung“, haderte Gören. Auch die fünf eingewechselten Offensivspieler – darunter die Angreifer Will Siakam, Dominik Wüst und Tobias Göbel – sorgten nicht dafür, dass die VfB-Defensive noch mal ernsthaft in Gefahr geriet.

Da hätte jemand wie Dominik Rummel gut getan. Der beste Torjäger der vergangenen Jahre stand kurz vor einer Rückkehr in den Kader, zog sich dann aber ausgerechnet im Abschlusstraining wieder eine muskuläre Verletzung zu. Dem 29-Jährigen, der letztmals am dritten Spieltag zum Einsatz kam, droht erneut eine wochenlange Pause.

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