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Nur noch zwei Siege bis zum DFB-Pokal?

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Von: Steffen Kollmann

Patrick Schaaf SG Barockstadt Kickers Offenbach
Am Bieberer Berg holten Patrick Schaaf (links) und die SG Barockstadt ein 1:1 bei Björn Jopek und Kickers Offenbach. Nun kommt der OFC zum Hessenpokal-Viertelfinale nach Fulda. © Oliver Müller

Während 90.000 Zuschauer den Rosenmontagsumzug feierten, bat Sedat Gören nicht weit entfernt zum Training. „Karneval kann man immer feiern. Aber so ein wichtiges Spiel kommt nicht oft“, sagt Barockstadts Trainer vor dem Bitburger-Hessenpokal-Viertelfinale gegen Offenbach. 

Wie richtungsweisend ein erfolgreiches erstes Spiel für eine Halbserie sein kann, erlebte die SG Barockstadt vor gut sechs Monaten. Beim 1:0 gegen den klar favorisierten TSV Steinbach Haiger wurde klar: Die Mannschaft kann in der Regionalliga Südwest mithalten. Nun geht es nicht um Punkte, sondern um den Einzug ins Halbfinale – und mit Ligakonkurrent Offenbach kommt der attraktivste Gegner, der binnen kürzester Zeit für ein ausverkauftes Stadion von 2572 Zuschauern sorgte.

SG Barockstadt: Noch zwei Siege bis zum DFB-Pokal?

„Wenn du in so einem Wettbewerb etwas erreichen willst, musst du dich gegen jeden großen Gegner beweisen. Wir sind bereit“, unterstreicht Trainer Sedat Gören. Das Ligaspiel am Bieberer Berg, das 1:1 endete, habe gezeigt, dass für die SGB in so einem Aufeinandertreffen alles drin sei. Wenngleich die Vorzeichen inzwischen andere sind – und das nicht nur, weil nicht mehr Ex-Barockstadt-Coach Alfred Kaminski, sondern Ersan Parlatan auf der Offenbacher Trainerbank sitzt. Während die Vorbereitung der Fuldaer aufgrund der Wetterbedingungen durchwachsen lief und es nur wenige Einheiten auf Rasen gab, konnten die Kickers als Profimannschaft für ein Trainingslager in die Türkei fliegen.

Mit Wille, Einstellung, Überzeugung und einer gewissen Intelligenz könne man diese Nachteile wettmachen, betont Gören. Dass sein Team als Außenseiter in die Partie gehe, sei allen bewusst – ein Ausscheiden wäre kein Beinbruch. Und doch gibt es da dieses Ziel am Horizont, das plötzlich sehr greifbar erscheint: Sollte Barockstadt Offenbach besiegen, wartet im Halbfinale mit dem FSV Frankfurt ein weiterer Ligakonkurrent – der im November 2:1 geschlagen wurde. Und als Endspielgegner dürfte Wehen Wiesbaden als großer Favorit in Frage kommen.

Dominik Rummel und Dennis Owusu Kandidaten für die Startelf

Und da kommt das Thema DFB-Pokal ins Spiel: Als Drittliga-Spitzenteam könnte der SVWW den DFB-Pokal bereits mit einer Top-vier-Platzierung sicher erreichen – wonach es derzeit aussieht. Der Bitburger-Hessenpokal-Finalgegner würde dann selbst mit einer Niederlage in den nationalen Pokalwettbewerb einziehen. Dass es womöglich nur zwei Siege bis zum DFB-Pokal braucht, ist an Sedat Gören nicht vorbeigegangen: „Wenn du im Meer schwimmst und auf einmal das Ufer siehst, schwimmst du plötzlich ganz anders“, deutet der Trainer mit seiner eigenen Metapher die Motivation seiner Schützlinge an.

Mit Außenbahnspieler Marius Löbig (Muskelfaserriss), Stürmer Dominik Wüst (Fersensporn) und Ex-Offenbacher Luka Garic (Haarriss im Wadenbein) werden drei Spieler das Offenbach-Spiel definitiv verpassen. Dafür könnte mit Flügelspieler Dennis Owusu ein Neuzugang des TSV Steinbach Haiger sofort eine größere Rolle einnehmen. Genau wie ein „gefühlter Neuer“: Torjäger Dominik Rummel. „Er fühlt sich fit, hat gut trainiert, ist gierig und beweglich. Er ist ein Kandidat für die Startelf – wie alle fitten Spieler“, betont Gören.

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