An jenem November-Tag vor 60 Jahren pilgerten nun 22.000 Fans zu diesem Hessenderby. Bis heute bedeutet dies Besucherrekord in Fulda. „Da waren fast 10.000 aus Kassel dabei, die unbedingt in die Bundesliga aufsteigen wollten. Aber gegen uns Fuldaer haben die sich immer schwer getan. Die Kasseler hatten regelrecht Manschetten, weil wir in diesen Spielen immer besonders motiviert waren. Hessen Kassel war damals für uns so wie heute Bayern München“, schwärmt Diegelmann, der das so begründet: „Die hatten damals schon etliche Legionäre aus dem Ausland und waren Halbprofis, die nur Fußball gespielt haben. Das war zur damaligen Zeit etwas ganz Außergewöhnliches.“
Von der großen Kulisse angetrieben schaffte die Borussia gegen Kassel ein 2:2. Fulda lag bis sieben Minuten vor Schluss 0:2 hinten, dann besorgten Kurt Krauß (83.) und Günter Maaß (87.) mit einem Kopfballtor noch die beiden Treffer zum Remis. Am Montag nach dem Spiel betitelte die BILD-Zeitung Diegelmann als den „Hexer von Fulda“, weil er mehrfach überragend pariert hatte.
Das Rückspiel in Kassel verlor die Borussia danach unglücklich mit 0:1. Danach trennten sich die Wege: Kassel wurde Meister vor Bayern München, scheiterte aber in den Aufstiegspielen zur Bundesliga an Hannover 96. Fulda dagegen wurde 18. in der 20er-Liga und musste in die Hessenliga absteigen. Diegelmann wechselte anschließend zum SSV Reutlingen. Für die Borussia brach eine lange Zeit an, ehe der SCB 1996 wieder oberhalb der Hessenliga spielen durfte.