Von der Kreis- in die Regionalliga

Die SG Barockstadt hat sich die Dienste eines Bombers sichern können – zumindest geht das aus den Statistiken von Moritz Dittmann hervor. Doch wer ist der 20-Jährige, der fortan Regionalligaspieler in Fulda ist?
Von der SG Glücksbrunn Schweina (Verbandsliga Thüringen) kommt Moritz Dittmann. Erst seit vergangenem Sommer agiert er bei der SGG, zuvor lief der Stürmer in seinem ersten Seniorenjahr für seinen Heimatverein ESV Gerstungen auf. Dort lehrte er den gegnerischen Torhütern das Fürchten, schoss 32 Tore in 20 Partien. Die Kreisliga schien zu leicht für ihn. Also der Sprung in die Verbandsliga. Doch auch drei Spielklassen weiter oben trifft Dittmann, wie er will. In 19 Einsätzen traf er bislang 29-mal. Die SG Barockstadt („Seine Scorerwerte sprechen Bände“) wurde aufmerksam – und Dittmann darf sich zur neuen Saison wiederum zwei Spielklassen weiter oben beweisen.
SG Barockstadt: Moritz Dittmann war vor zwei Jahren noch Kreisligafußballer
Dass Dittmann nicht unbedingt den typischen Werdegang eines Regionalliga-Fußballers besitzt, ist ihm bewusst. Auf eine gute Ausbildung kann der Stürmer dennoch blicken, verbrachte der gebürtige Gerstunger den Großteil seiner Juniorenzeit bei Rot-Weiß Erfurt. Zuletzt förderte ihn Olaf Gabriel – einst beim VfL Eiterfeld tätig – als Trainer. Dass Dittmann, der als Entdeckung der Saison im Nachbarbundesland bezeichnet wird, binnen zwei Jahren fünf Spielklassen nach oben springt, hielt er selbst nicht für möglich. Wichtig war ihm, zuerst seine Ausbildung abzuschließen.
„Durch viel Spielzeit habe ich mein Selbstvertrauen gesteigert und nach und nach gemerkt, dass ich noch Schritte in höhere Spielklasse gehen kann“, schildert der bei der Gemeinde Gerstungen angestellte 20-Jährige. Manchmal aber ertappt er sich noch, wie die Kreisliga-Denkweise in ihm steckt. „Dort ist man verspielter. Das war der große Unterschied, als ich in die Verbandsliga gewechselt bin“, führt Dittmann aus. Das schnellere, taktisch geprägtere Spiel hat er mittlerweile verinnerlicht. Nun freut er sich, bei der Barockstadt wiederum seinen Horizont erweitern zu können.
Moritz Dittmann: „In der Kreisliga ist man verspielter“
Neben der SGB hatte Dittmann weitere Angebote. Auch sein Jugendverein Erfurt – immerhin Tabellenführer der Regionalliga Nordost – war in der Verlosung. „Bei der Barockstadt sehe ich eine bessere Perspektive. Mir haben die Gespräche mit Trainer Sedat Gören sofort imponiert. Letztlich war es eine Bauchentscheidung. Ich hoffe, Chancen zu bekommen. Und diese möchte ich dann nutzen“, blickt der Neuzugang voraus, der die rund 50-minütige einfache Fahrt nach Fulda vorerst pendeln wird.