1. torgranate
  2. Regionalliga
  3. SG Barockstadt

Werden die Spieler beleidigt, stachelt sie das noch an

Erstellt:

Von: Johannes Götze

Fussball Regionalliga Suedwest, Kickers Offenbach - SG Barockstadt Fulda-Lehnerz
Eine blutige Nase hat sich Marius Grösch nach einem Ellenbogenschlag geholt. Barockstadts Physiotherapeut Christopher Bunk stellte ihn in Rekordzeit wieder her. © Medien Service Mueller I Patrick Scheiber

Auf der Pressekonferenz kam Barockstadt-Trainer Sedat Gören durcheinander. Er sprach von sechs ungeschlagenen Spielen – und wurde von Macher Martin Geisendörfer lautstark korrigiert. Sind doch schon sieben, merkte der an – und strahlte glückselig. 

Bei der SG Barockstadt ist derzeit (fast) alles rosig. Makel waren lediglich die Einsätze von Physiotherapeut Christopher Bunk. Erst musste er Spielmacher Leon Pomnitz vom Feld begleiten. Der hatte nach Foul von Björn Jopek über Schmerzen im Knie geklagt. „Im ersten Moment sah es nicht gut aus, aber ein paar Minuten später ging es schon besser. Es sieht nach einer Verletzung des Innenbands aus, könnte sich aber als nicht so schlimm erweisen“, sagte Bunk. Das wäre wichtig für die SG Barockstadt, denn Pomnitz war auch in Offenbach wieder einer der besten, sein Tempolauf vor dem 1:1-Ausgleich nur ein Beleg hierfür.

Werden die Spieler beleidigt, stachelt sie das noch an

Den zweiten Einsatz hatte Bunk kurz vor Schluss: Abwehrchef Marius Grösch hatte einen Ellenbogenschlag auf die Nase bekommen. Bunk stillte die Wunde in Windeseile, sodass die SG Barockstadt, deren Wechselkontingent erschöpft gewesen ist, nur eine Standardsituation in Unterzahl überstehen musste.

Gröschs blutige Nase passte zu der erneut zutage geförderten Kämpfermentalität, die Kapitän Patrick Schaaf explizit lobte und den Lauf ganz profan erklärte: „Weil wir auf dem Platz ganz viel laufen.“ Bitter verlief der Abend für Dominik Rummel: Der Torjäger stand nicht im Kader, hatte sich unter der Woche eine Wadenzerrung zugezogen und nach überstandener Oberschenkelverletzung auch das dritte Freitagabend-Auswärtsspiel verpasst.

Die vorherigen gewann Barockstadt in Homburg und Kassel: „Die Offenbacher Kickers wollte gerne freitags spielen, weil sie sich da noch 1000 Zuschauer mehr erhofft hatten. Uns fixt so eine Kulisse noch mehr an. Es ist einfach geil, wenn die Zuschauer dir da ein paar negative Worte an den Kopf werfen“, sagte Schaaf, der ein vergleichbares Spiel auf dem Platz auch noch nicht erlebt hatte. In seiner Gladbacher Zeit waren mal  10 000 nach Essen gekommen. Auch an einem Freitagabend. Schaaf saß 90 Minuten auf der Bank, diesmal führte er sein Team 90 Minuten.

Auch interessant