Buh-Rufe für die Schiedsrichterin: Barockstadt remis gegen Kassel – Bildergalerie

Hessische Teams liegen der SG Barockstadt in der Regionalliga Südwest. Im siebten Duell in dieser Saison ging die SGB wieder nicht als Verlierer vom Platz, das 1:1 (0:1) gegen den KSV Hessen Kassel verdiente sich die Barockstadt in einem zähen Spiel.
Noch ehe FIFA-Schiedsrichtern Karoline Wacker die Partie eröffnete, jubelte die Johannisau: SGB-Kapitän Patrick Schaaf verlängerte seinen Vertrag bis 2024, wie Stadionsprecher Rainer Martiker verkündete. In der Startelf war Schaaf jedoch nicht zu finden, denn Sedat Gören vertraute trotz dem 0:3 in Hoffenheim auf die identische Formation. Sein Gegenüber händelte es ebenfalls so – trotz, dass der KSV Hessen Kassel am Wochenende 0:3 beim Stuttgart II unterlag.
SG Barockstadt und KSV Hessen Kassel trennen sich unentschieden
Den besseren Start ins Hessen-Duell fand die Barockstadt. Einige Aktionen in Strafraumnähe erspielten sich die Hausherren, Luka Garic und Moritz Reinhard beispielsweise benötigten zu viel Zeit beim Abschluss. Nach einer Viertelstunde nahmen die Gäste am Spiel teil – und hatten durch Noah Jones den ersten Aufreger. Frei am Fünfereck stehend suchte er jedoch den Querpass, der Abschluss wäre die bessere Wahl gewesen (18.). Kurz darauf musste Barockstadt den Ausfall von Marius Löbig verkraften, der mit muskulären Problemen vom Platz musste. Und der nächste Schock folgte umgehend, als Eric Ganime Michael Glück nach einer Ecke auf den Fuß trat. Den Foulelfmeter versenkte Alban Meha zur Führung (35.) – und Kassel hätte zwei Minuten später nachlegen müssen. Jones legte quer, Durna aber versenkte freistehend aus kürzester Distanz nicht. Und aus Barockstadt-Sicht ins Bild passte, dass Schiedsrichterin Wacker unerklärlicherweise in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs nicht auf Handelfmeter entschied, nachdem Reinhard KSV-Vertediger Frederic Brill an den Arm schoss. (Das Video zum Spiel gibt es hier)
SG Barockstadt: Schiedsrichterin mehrfach im Blickpunkt
Wacker verlor nach Wiederbeginn zunehmends den Faden, wurde nach Abpfiff gar mit Buh-Rufen in die Kabine verabschiedet. Und Hessen Kassel tat es ihr ein wenig gleich. Offensive Aktionen brachten die Nordhessen kaum auf den Rasen, hätten aber mit der einzigen richtigen Szene auf 2:0 stellen müssen. Der kurz zuvor eingewechselte Presley Pululu war auf und davon, hatte aber wohl zu viel Zeit zum Überlegen. Zapico machte sich breit und parierte die Eins-gegen-eins-Situation (73.). Doch auch die Barockstadt hatte trotz Übergewicht zu selten Torraumszenen. Es fehlte die Durchschlagskraft, selbst die gewohnt gut gebrachten Standards von Leon Pomnitz sollten keinen Ertrag bringen. Doch ganz ohne Torschrei gingen die Zuschauer nicht aus der Johannisau nach Hause. Dennis Owusu flankte von der rechten Seite, Reinhard, der die fünfte Gelbe Karte sah und am Samstag gegen Walldorf fehlen wird, verpasste in der Mitte, doch Tobias Göbel konnte am zweiten Pfosten locker einschieben (77.). Somit bleibt die Barockstadt auch im siebten Ligaspiel in dieser Saison gegen ein hessisches Team ohne Niederlage.
Sedat Gören nach Gelber Karte: „Muss selbst Schiedsrichterlehrgang machen“
Ein „hart umkämpftes Spiel“ sah KSV-Trainer Tobias Damm, dessen Team „anfangs Probleme mit der Körperlichkeit des Gegners hatte. Nach und nach sind wir ins Spiel gekommen. Nach der Führung müssen wir auf 2:0 stellen. Uns fehlt die Eiseskälte, das ist schon die gesamte Saison so. Nach der Pause war klar, dass Barockstadt den Druck erhöht. Trotzdem können wir das 2:0 machen. Das 1:1 ist ärgerlich, aber nach dem Spielverlauf geht es in Ordnung.“
Sedat Gören schloss sich den Worten Damms an – und haderte mit der Präzision und so mancher falscher Entscheidung seiner Mannschaft. „In der Box können wir es besser machen. Dann gehen wir in Führung. Beim nicht gegebenen Handelfmeter hat jeder im Stadion gesehen, dass der Arm draußen war. Nur die Schiedsrichterin nicht. Ich beschwere mich sonst nie über Entscheidungen, aber diesmal geht es nicht ohne. Letztlich müssen wir mit dem Unentschieden zufrieden sein“, konstatierte Gören, der kurz vor Ende noch Gelb wegen Meckerns sah. Warum? „Ich habe darauf hingewiesen, dass irgendwann für ein Foul auch mal Gelb her muss. Ich benötige für die Trainerlizenz selbst den Schiedsrichterschein, weshalb ich so manche Entscheidung nicht nachvollziehen konnte.“
Die Statistik:
SG Barockstadt: Zapico; Gaudermann, Grösch, Frey, Hillmann – Ganime, Pomnitz – Owusu (83. Fabinski), Garic (63. Schaaf), Löbig (27. Göbel) – Reinhard.
KSV Hessen Kassel: Sündermann; Glück, Brill, Nennhuber – Najjer, Rakk, Stendera, Durna (63. Liesche Prieto) – Meha (73. Pululu) – Jones (88. Döringer), Sararer (88. Mogge).
Schiedsrichterin: Karoline Wacker (Sportfreunde Großerlach).
Zuschauer: 1586.
Tore: 0:1 Alban Meha (35., Foulelfmeter), 1:1 Tobias Göbel (77.).