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SG Barockstadt in Walldorf: Wenig Ballbesitz, wenig Entlastung, hohe Effektivität

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Von: Johannes Götze

Tobias Wolf SG Barockstadt
War nicht zu beneiden: Barockstadts Keeper Tobias Wolf sah bei den beiden späten Gegentreffern des FC-Astoria Walldorf gar nicht gut aus. © Jan A. Pfeifer

Es hätte der Sprung auf Platz drei der Regionalliga Südwest sein können. Diesen verpasste die SG Barockstadt aber, weil eine 3:0-Pausenführung beim Auswärtsspiel in Walldorf weggeschenkt wurde. 

Es war ein trister, nicht Regionalliga-würdiger Rahmen in Walldorf. 248 Zuschauer fanden sich im Dietmar-Hopp-Stadion ein. Mindestens 50 davon nahmen die Reise aus Osthessen vor die Tore Heidelbergs auf sich. Und so ermöglichte die über weite Strecken ungewöhnliche Stille Einblicke in die Gemütslage der Spieler und Trainer.

Am lautesten waren während der 90 Minuten zwei Barockstädter zu hören: Coach Sedat Gören und Kapitän Patrick Schaaf. Schaaf ermahnte seine Mitspieler wieder und wieder. Und Gören wurde manches Mal richtig laut. Die SG Barockstadt war über 90 Minuten das deutlich passivere Team, legte nicht die in den Vorwochen so herausragende Laufbereitschaft an den Tag. Fast jeder zweite Ball landete beim Gegner. Die Frische fehlte und sicherlich auch ein wenig Struktur, denn nach Mittelstürmer Dominik Rummel (Wade) ist nun Spielmacher Leon Pomnitz (Schienbein) verletzt. Beide werden in Kürze zurückerwartet.

SG Barockstadt verpasst Sprung auf Platz drei der Regionalliga Südwest

Und doch hätte die SG Barockstadt dieses Gastspiel gewinnen müssen. Denn sie führte dank außerordentlich effizienter erster Halbzeit mit 3:0. Und sogar nach 86 Minuten stand noch ein schmeichelhaftes 3:1 für den Gast auf der Anzeigetafel. Dann aber sah SGB-Keeper Tobias Wolf – in Halbzeit eins noch zweimal glänzend zur Stelle und Verhinderer des möglichen Ausgleichs und möglichen Anschlusstreffers – zweimal nicht gut aus. Zunächst ließ er einen Fernschuss nach vorne abklatschen, dann stand er völlig falsch und schaute dem Ball bei Niklas Antlitz‘ zweitem Treffer binnen einer Minute nur hinterher. Doch er war nicht der Alleinschuldige – und Gören stellte sich schützend vor seinen Keeper, wollte keinen Einzelnen kritisieren.

Trotzdem war Gören „extrem angefressen“. Über die Art und Weise, wie die Treffer fielen, über die fehlende Durchschlagskraft, über die passive Spielweise. Es passte ins Bild, dass nicht einmal sein Gegenüber Matthias Born richtig glücklich war, der sagte nämlich, „dass meine Jungs enttäuscht in der Kabine sitzen, weil sie wissen, dass mehr möglich war. Wir waren 90 Minuten lang besser.“ Immerhin: Die SG Barockstadt ist seit neun Spielen unbesiegt – und hat gelernt, dass sie auch in schwachen Spielen punkten kann.

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