Trotz lupenreinem Löbig-Hattrick gewinnt SG Barockstadt nicht – mit Video-Highlights
Löbig, Löbig und noch mal Marius Löbig! Der Linksaußen der SG Barockstadt erwischte beim FC-Astroia Walldorf einen echten Sahnetag, erzielte vor der Pause einen lupenreinen Hattrick und musste später von der Bank mitansehen, wie sein Team tatsächlich noch 3:3 nach 3:0-Pausenführung spielte.
Die erste Hiobsbotschaft gab es für die SG Barockstadt bereits vor dem Spiel: Der in den vergangenen Wochen so überragend performende Leon Pomnitz musste passen: Nicht etwa wegen seiner vor zwei Wochen in Offenbach erlittenen Knieverletzung, sondern wegen eines Trainingsunfalls, bei dem ein Schienbein in Mitleidenschaft gezogen worden war. „Das passierte sogar schon vor dem Hoffenheim-Spiel“, erklärte der Sportliche Leiter Volker Bagus, der gleichzeitig Entwarnung gab: „Wir gehen nicht davon aus, dass es sich um etwas Langwieriges handelt.“ Apropos Hoffenheim-Spiel: Pomnitz war der einzige, der passen musste, ansonsten vertraute SGB-Trainer Sedat Gören auf das gleiche Personal wie in der Vorwoche gegen die Bundesliga-Reserve.
Die Show des Marius Löbig: SG Barockstadt mit 3:3 beim FCA Walldorf
Jan Lüdke spielte für Pomnitz auf der Zehn, doch ein anderer sorgte für Furore: Nämlich Linksaußen Marius Löbig, der sowohl beim 1:1 in Offenbach als auch beim 1:1 gegen Hoffenheim das 2:1 auf dem Fuß hatte – und nicht traf. Diesmal holte er alles in irren 45 Minuten nach. Das nötige Selbstvertrauen schenkte ihm dabei der Torwart des FC-Astoria Wallorf nach nicht mal drei Minuten. Beim Klärungsversuch ohne echten Gegnerdruck schoss Luis Idjakovic Löbig so an, dass das Kunstleder von Löbigs Torso aus ins Tor sprang.

Doch es wurde noch viel besser für den 29-Jährigen, der sich in der Halbzeit wahrscheinlich erst einmal selbst schütteln musste: Denn anschließend traf er noch zweimal: Erst war es Lüdke, der den Angriff initierte, für Will Siakam durchsteckte, dessen Hereingabe Löbig am kurzen Pfosten eingelaufen verwertete (31.). Dann spielte Kapitän Patrick Schaaf einen klugen Ball in den Raum, den Siakam mit dem zweiten Kontakt in den Strafraum stellte, wo Löbig das Leder an Idjakovic vorbei zum lupenreinen Hattrick einschob (43.).
Dass es trotz des für Löbig nahezu perfekten Arbeitstages ein gar nicht so entspanntes Gastspiel für die SG Barockstadt wurde, lag am schnellen Anschlusstreffer nach der Pause – der gar nicht hätte fallen dürfen. Denn Emilian Lässig hatte eine Großchance vergeben, bekam dafür eine Ecke, obwohl kein Barockstädter am Ball war. Und aus eben jener Ecke traf Abwehrchef Roman Hauk freistehend zum 1:3 (51.). Insbesondere bei den gegnerischen Standards hatte Barockstadt Probleme, richtig brenzlig wurde es aber lange nicht, echte Entlastung gab es allerdings auch zu selten.
Doch dann folgten die eine Minute des Niklas Antlitz, der von 1:3 auf 3:3 stellte. Zweimal sah Tobias Wolf dabei nicht ideal aus. Erst ließ er einen Distanzschuss nach vorne abprallen (87.), dann erwischte ihn Antlitz mit einem Distanzschuss auf dem falschen Fuß (88.). Für die SGB fühlte sich das wie eine Niederlage an. Trainer Sedat Gören war entsprechend angefressen: „Wie wir die Tore fressen, darf uns nicht passieren.“ Einzelnen Spielern wollte er aber keinen Vorwurf machen.
Die Statistik:
FC-Astoria Walldorf: Idjakovic; Goß (77. Stich), Hauck, Max Müller, Mario Müller (77. Calhanoglu) – Lässig, Politakis (68. Carl) – Fahrenholz, Waack, Crosthwaite – Antlitz.
SG Barockstadt: Wolf; Gaudermann, Grösch, Frey, Hillmann – Schaaf, Ganime – Reinhard (90. Fuchs), Lüdke (90. Vogel), Löbig (62. Wüst) – Siakam (71. Ziga).
Schiedsrichter: Tobias Huthmacher (SV Sigmaringen).
Zuschauer: 248.
Tore: 0:1 Marius Löbig (3.), 0:2 Marius Löbig (31.), 0:3 Marius Löbig (43.), 1:3 Roman Hauk (51.), 2:3 Niklas Antlitz (87.), 3:3 Niklas Antlitz (88.).