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„Kulturschock“ im barocken Fulda

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Von: Tobias Konrad

Da waren die Fenster dahin. Der Bus der SGB-Fans kam nicht heil zurück nach Fulda.
Da waren die Fenster dahin. Der Bus der SGB-Fans kam nicht heil zurück nach Fulda. © Ralph Kraus

Nur einen Tag nach seiner Vorstellung hat Will Siakam bereits das Trikot der SG Barockstadt übergestreift. Obwohl der 26-Jährige nur wenige Minuten in Balingen spielte, zeigten seine Ansätze, dass er der SGB helfen wird.

Minute 89 lief, als Siakam mit seinem Antritt kurz den Gegenspieler auswackelte und von halbrechts zum Abschluss kam, jedoch an Balingens Keeper Marcel Binanzer scheiterte. In den ersten Trainingseinheiten attestierte Trainer Sedat Gören ihm einen guten Abschluss und viel Tiefe im Spiel, Siakam bewies die in der kurzen Einsatzzeit, haderte allerdings ein wenig mit seinem einzigen Abschluss. „Es wäre nur zu schön gewesen, sich so beim neuen Club einzufügen. Ich hätte mir den Schuss besser vorlegen können, anstatt direkt zu schießen. In diesen Szenen handelt man aber instinktiv“, schilderte der Deutsch-Kameruner, der wie Borussia Fuldas Kultspieler Olivier Djappa in Douala geboren ist – ein Kennenlernen würde Siakam gerne in Angriff nehmen.

SG Barockstadt: Neuzugang Will Siakam will schnell heimisch werden

Den ersten Auswärtspunkt nahm der Neuzugang gerne mit auf die Rückreise nach Osthessen. Bei der Barockstadt will der Rechtsfuß rasch heimisch werden, in der Mannschaft wurde er sehr gut aufgenommen und war mit den Mitspielern auf einer Wellenlänge. „Die Chemie passt, und ich freue mich auf die kommenden Aufgaben, da der Spielstil meinem ähnelt. Wir wollen offensiv agieren und dabei flott in die Spitze kommen. Meine Stärke ist die Schnelligkeit“, äußerte sich Siakam.

Martin Geisendörfer Will Siakam SG Barockstadt
Will Siakam (rechts, mit Vorstand Martin Geisendörfer) feierte in Balingen sein Debüt. © Verein

Woran er sich noch gewöhnen muss, ist die Intensität. Nach seinen ersten Erfahrungen meint der 26-Jährige, dass die Regionalliga Südwest mehr davon habe als die Nordost-Staffel, in der er schon mehr als 100 Einsätze vorweisen kann – zuletzt bei Tennis Borussia Berlin. „Vom Gefühl her sind die Teams zielstrebiger, weshalb ich vermute, dass die Liga härter ist. Aber das wird sich die kommenden Wochen zeigen.“

Kaputte Fenster beim SGB-Fanbus

Was ebenfalls neu ist, ist die Umgebung. Ein leichter Kulturschock sei es für ihn gewesen, aus der Metropole Berlin ins beschauliche Fulda zu kommen. Siakam wird vorerst im Hotel wohnen, künftig allerdings eine Wohnung beziehen. Die Gewöhnungsphase möchte er schnell hinter sich bringen, helfen werden ihm dabei die Teamkollegen. Von seiner neuen Umgebung konnte er schon erste Eindrücke sammeln, vor allem die etlichen Kirchen sind ihm hängengeblieben. „Das passt, da ich katholisch bin. Außerdem gefällt mir Fulda. Es ist sehr barock.“

Im Vorfeld der Partie bei der TSG Balingen erlebten die Fans der SGB einen leichten Schock. Beim Einparken des Busses schlug das Fahrzeug an, wobei zwei Fenster Schaden erlitten. Ein schlechtes Omen für die nachfolgenden 90 Minuten? Mitnichten, denn die Barockstadt lieferte eine gute Partie ab und sicherte sich verdient den ersten Auswärtspunkt.

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