In sechs Jahren aus der A-Liga in die Hessenliga

Die neuen Gesichter der Hessenliga stehen fest: Nach dem SV Unter-Flockenbach und dem SV Weidenhausen steigt die zweite Mannschaft des TSV Steinbach Haiger als Meister der Verbandsliga Mitte auf - und spielte vor sechs Jahren noch auf Rotasche.
Ein rasanter Aufstieg des TSV. 2016 noch kickte der Verein in der A-Liga Dillenburg, stieg in die Kreisoberliga auf und feierte im Rhythmus von zwei Jahren die Aufstiege in die Gruppenliga, Verbandsliga und nun Hessenliga. „Im Umkreis haben viele Vereine versucht, mit viel Geld nach oben zu kommen und haben es nicht geschafft. Aber es liegt nicht nur an den Spielern, die im Verein sind, sondern es muss auch funktionieren. Deshalb kann ich hundert Hüte vor dieser Mannschaft ziehen. Es sind noch viele Spieler aus der A-Liga dabei, unser Team ist mehr wie in Takt“, sagt Spielertrainer Pierre Bellinghausen, der den Weg aus der A-Liga bis in die Hessenliga mitging.
Hessenliga wird für TSV Steinbach Haiger II „richtige Hausnummer“
Mit 13 Erfolgen in der Rückrunde rückte die Meisterschaft für den TSV Woche für Woche näher - nach dem 3:2-Erfolg beim VfB Marburg war sie trotzdem überraschend. Denn niemand von den Mittelhessen rechnete damit, dass Verfolger FC Ederbergland gerade beim abstiegsgefährdeten FC Waldbrunn Federn lässt. „Es war nichts geplant und auch die Meistershirts kommen erst in dieser Woche“, lacht Bellinghausen. Bei der Ankunft in Haiger wurde eine spontane Feier ausgerufen, die ging bis in die frühen Morgenstunden.
Die Hessenliga wird für die zweite Mannschaft des Spitzenteams der Regionalliga Südwest ein großes Abenteuer. Und eine gewaltige Aufgabe. Bellinghausen, Hüsni Tahiri - Co-Trainer der ersten Mannschaft - oder Haluk Arslan spielten bereits Hessenliga, die bisherigen Neuzugänge bewegten sich zuvor auf Gruppenliga- und Verbandsliga-Ebene. „Das Jahr wird sehr schwer für uns, eine richtige Hausnummer. Aber wir werden nicht komplett untergehen“, betont Bellinghausen. In der Vorbereitung zur Rückrunde wurden unter anderem Dietkirchen und Friedberg geschlagen.
Wenig begeistert zeigt sich der 34-Jährige vom Starttermin in der Hessenliga. Am 30. und 31. Juli rollt der Ball wieder in Hessens höchster Spielklasse, Steinbach Haiger II ist allerdings noch bis zum 12. Juni in der Verbandsliga aktiv: „Wie soll ich das denn machen, wenn ich die Jungs bis zum 12. Juni bei mir habe? Für mich ist das unbegreiflich.“