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70 Minuten Stau, genauso lange Tiefschlafphase

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Von: Steffen Kollmann

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Felix Beck ließ die SG Ehrenberg spät jubeln. © Ralph Kraus

Die SG Ehrenberg hat spät den nächsten Schritt Richtung Verbandsliga-Klassenerhalt gemacht. Wie beim 1:1 in Eichenzell war es beim 2:2 in Gudensberg ein Tor in der Nachspielzeit, das den Rhönern einen Punkt bescherte.

Felix Beck war der Torschütze, nachdem eine Ecke zunächst geklärt wurde und der Kapitän den Ball anschließend aus gut und gerne 25 Metern flach in die Maschen drosch (90.+1). „Dieser Punkt könnte noch Gold wert sein. Wir haben ein 0:2 aufgeholt, deshalb ist es für uns ein Erfolgserlebnis“, betonte Trainer Meik Voll.

Dass die SGE in seinem dritten Spiel als Coach kein gutes Spiel ablieferte, war Voll bewusst. Die Bedingungen vor Anpfiff waren schon bescheiden: Das Spiel begann mit einer halben Stunde Verzögerung, da die Rhöner im Stau standen. Als Ausrede für die fast genauso lange Tiefschlafphase seines Teams, dem die einfachsten Dinge lange nicht gelingen sollte, wollte Voll die Anreise aber nicht gelten lassen. „Der Gegner hat keinerlei Mittel gesucht, um ein Fußballspiel zu gestalten. Wir haben uns anstecken lassen, so dass man das Spiel in Phasen kaum anschauen konnte.“

„Lieber gehe ich mit meinen Jungs durch die Hölle, als mit Superstars auf Wolke sieben zu schweben“

Chancen entwickelten sich fast keine, dennoch half Ehrenberg dem Gegner beim Toreschießen. Innenverteidiger Moritz Schäfer foulte Tom Siebert, obwohl dieser mit dem Rücken zum gegnerischen Tor stand. Sturmpartner Nico Döring verwandelte den Strafstoß (31.), kurz nach der Pause durfte Siebert dann selbst jubeln (50.). Als beide Stürmer angeschlagen nach gut einer Stunde aus dem Spiel mussten, leitete Ehrenberg mit Sven Bambeys Schlenzer auf Vorlage von Startelf-Debütant David Wollny die Schlussoffensive ein (72.). Viel passierte nicht, doch dann nahm Felix Beck erfolgreich Maß.

Für die FSG Gudensberg, die weiter neun Punkte Rückstand hat, ein ganz bitterer Nackenschlag: „Wir haben eine große Chance vertan und eine gefühlte Niederlage kassiert“, sagte ein emotionaler Trainer Andre Fröhlich, der nach Abpfiff eine lange, intensive und persönliche Ansprache an seine Mannschaft richtete. „Ich habe den Jungs gesagt: ‚Lieber gehe ich mit euch durch die Hölle, als mit Superstars auf Wolke sieben zu schweben.‘“ Die Botschaft dahinter: Selbst bei einem Abstieg werde sein Team nicht auseinander brechen, sondern gestärkt zurückkommen.

Statistik

FSG Gudensberg: Stieghorst; Frank, Lauterbach, Colella – Dünzebach – Prüfer, Dobler Eggers, Modes (80. Hillebrand), Wissemann – Döring (45. Rohmann), Siebert (59. Otto).
SG Ehrenberg: Voll; Dinkel, Schäfer (60. Klüber), Keidel, Beck – Heil, Kemmerzell – Neidhardt, Bambey, Bublitz – Wollny.
Schiedsrichter: Christian Krafft (VfR Volkmarsen).
Zuschauer: 150.
Tore: 1:0 Nico Döring (31., Foulelfmeter), 2:0 Tom Siebert (50.), 2:1 Sven Bambey (72.), 2:2 Felix Beck (90.+1).

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