Sodens Spiegel hat erstmals einen Kratzer

Spiele in Lehnerz gehören nicht zur Lieblingsbeschäftigung der SG Bad Soden. Seitdem die SG Barockstadt besteht, mussten die „Sprudelkicker“ drei Mal am Galgengraben ran.
Erst 0:1, dann 0:2, schließlich gestern 0:3. Die sonst so offensivstarken Sodener scheinen in Lehnerz blockiert. Das jüngste Ergebnis geht vollauf in Ordnung, die U23 der Barockstadt machte ihre Aufgaben gut. Zur vollen Wahrheit gehört allerdings auch, dass Bad Soden weit unter den eigenen Möglichkeiten blieb. Nicht nur einmal hörte man Trainer Anton Römmich während des Spielverlaufs lautstark einwirken, vor allem nach der Pause war im Vorwärtsgang viel zu wenig Betrieb. Dabei war nach dem guten Saisonstart mit dem Sieg gegen Ehrenberg (2:1) und dem klaren Erfolg in Vellmar (4:1) das Selbstverständnis für den perfekten Auftakt in die Verbandsliga Nord gegeben – wenngleich Sodens Ansprüche ohnehin höher sind als bei manch anderem Verein.
Bad Soden in der Verbandsliga immer das Team, welches alle schlagen wollen
Römmich machte nach dem 0:3 keinen Hehl daraus, dass kein Spieler an seine Leistungsgrenze kam. "Wir reden stets und ständig darüber, dass die Jungs nach jedem Spiel in den Spiegel schauen und sich fragen sollen, ob sie alles gegeben haben. Heute wird niemand diese Frage positiv beantworten können", sagt der 35-Jährige. Er dramatisiert die Niederlage nicht über, sieht sein Team allerdings wieder am Boden angekommen. "Wir waren nach den zwei vorigen Siegen nie abgehoben. Das werden wir nie sein. Wichtig ist, dass wir verstehen, dass jeder Einzelne immer 120 Prozent geben muss. Die Mannschaften in der Liga wollen selbstverständlich auch gegen Teams wie Sandershausen gewinnen, aber vor allem gegen Bad Soden. Das muss uns klar sein."
Das, so sagt Römmich, sei aber schon in den Köpfen der Spieler drin. Entsprechend analysiert er die Dinge sachlich, in der Verbandsliga werde es laut der Aussage des Soden-Coaches kein Team geben, das wegmarschiert. "Die Spitzengruppe ist ausgeglichen, viele Mannschaften werden dabei sein und es wird immer wieder Spiele geben, in denen ein Team patzt." Kostanz ist also das Zauberwort für den Erfolg, die nicht überzeugende Leistung aus Lehnerz werden die Kurstädter schnell vergessen machen wollen. Dank der englischen Woche bietet sich die Gelegenheit schon am Samstag. Mit dem CSC 03 Kassel kommt eine Mannschaft auf die Bornwiese, die wohl ebenfalls zur breiten Spitzengruppe der Verbandsliga Nord zählt.