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Doppel-Rot nach Handgemenge: Gipfeltreffen eskaliert nach Abpfiff

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Von: Johannes Götze

Schiedsrichter zeigt rote Karte
Gleich zweimal musste Schiedsrichter Christian Steib Rot zeigen. © Patrick Seeger

Sportlich war das Gipfeltreffen in der Verbandsliga Nord zwischen dem Hünfelder SV und dem FSV Dörnberg (2:0) eine klare Angelegenheit, was aber bitter aufstieß: Eine Rudelbildung nach Abpfiff, in der noch zwei Spieler glatt Rot wegen vermeintlicher Tätlichkeiten sahen.

Nach Abpfiff des über weite Strecken guten Schiedsrichters Christian Steib (SC Dortelweil) rannten Hünfelds Betreuer Markus Stark und Linksverteidiger Leon Zöll aufeinander zu und bejubelten den 2:0-Sieg im Spitzenspiel. Die Dörnberger Bank war nur ein paar Meter entfernt und das eine oder andere ketzerische Wort fiel hierbei wohl. Und dies war wohl der Auslöser für eine Rudelbildung inklusive Handgemenge, infolgedessen Steib Dörnbergs Florian Müller und Hünfelds Ivan Lovakovic Rot zeigte.

Doppel-Rot: Gipfeltreffen eskaliert nach Abpfiff

„Ich habe nur die Rote Karte gegen Florian mitbekommen und ich habe keine Ahnung, was er gemacht haben soll. Fakt ist, dass ein Spieler von uns ein Trikot zerrissen bekommen hat. So etwas passiert nicht einfach so“, sagte FSV-Trainer Tobias Hake, der wetterte: „Ich sage zu dem Schiedsrichter mal lieber nichts, aber die Leistungen der Schiedsrichter in Osthessen haben gegen Dörnberg Methode.“ Andere Dörnberger Vertreter wollen gesehen haben, dass ein Hünfelder einen Dörnberger Offiziellen geschlagen haben soll. Welcher Spieler das war, blieb offen.

HSV-Trainer Johannes Helmke schilderte die Situation ebenfalls mit ein paar Minuten Abstand: „Schon im Hinspiel ging es sehr hitzig zu, weil Dörnberg eben eine rustikale Spielweise an den Tag legt. Diesmal hat sich meine Mannschaft gewehrt – und das ist auch gut so. Dass wir dann ein wenig in die Richtung des Gegners jubeln, ist sicherlich auch den Emotionen im Spiel geschuldet. Ich habe dann versucht, zu schlichten, und musste auch ein paar Schläge einstecken. Schön ist das nicht.“ In dem Gemenge, bei dem bestimmt 35 Personen beteiligt waren und das rund zwei Minuten anhielt, hatte fast jeder die Übersicht verloren. Müller und Lovakovic waren sicherlich nicht die einzigen Spieler, die eine Rote Karte „verdient“ hatten.

Hünfeld überholt Dörnberg

Das Spiel sahen beide Trainer ähnlich: „Hünfeld hat das sehr clever gemacht, hat uns nicht wie im Hinspiel die Räume zum Kontern gegeben und letztlich haben wir spielerisch keine Mittel gefunden“, befand Hake, der nur eine einzige Torchance seines Teams gesehen hatte, die Toni Dombai in Hälfte eins zum möglichen Ausgleich gegen HSV-Keeper Benedikt Kaiser vergab. Helmke hingegen lobte sein Team über die Maßen. Und das zu Recht: „Gerade das Abwehrpressing hat mit zunehmender Spieldauer immer besser funktioniert. Wir haben schon vor dem 1:0 vier gute Gelegenheiten, haben in der zweiten Halbzeit gar nichts mehr zugelassen, haben aber das Spiel unnötig spannend gemacht, wenngleich wir niemals Angst haben mussten.“

Hake will sich gute Hinrunde nicht kaputtreden lassen

Und durch den Sieg hat der HSV Dörnberg noch vor der Winterpause von Platz eins verdrängt: „Eine schöne Momentaufnahme, die jetzt natürlich eine ganze Weile anhält. Wir nehmen das gerne mit und ich merke, dass die Jungs heiß sind auf die Rückrunde. Sie haben schon nach Plänen gefragt, damit sie was vor dem Trainingsstart Mitte Januar für sich selbst machen können.“

Hake hingegen hofft, dass sein Team die beiden jüngsten Niederlagen bei CSC (0:3) und jetzt in Hünfeld schnell abhakt: „Die Spiele bleiben natürlich erst einmal haften. Aber es ist ganz klar so, dass wir eine Hinrunde über den Erwartungen gespielt haben. Das wird hoffentlich in der nächsten Woche dann in den Köpfen drin sein.“

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