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Auf das Leidensjahr folgen Bestwerte

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Von: Steffen Kollmann

Ferhat Yildiz FC Eichenzell und Patrise Gjocaj SG Johannesberg
Derbys stehen an: Während Ferhat Yildiz (links) mit dem FC Eichenzell zur SG Bronnzell reist, empfängt Patris Gjocaj mit der SG Johannesberg den SV Flieden. © Charlie Rolff

Nach drei Niederlagen in Serie hat Britannia Eichenzell mit zwei Siegen die Kurve in der Verbandsliga Nord bekommen. Ob sich der Aufwärtstrend im Derby bei der SG Bronnzell (morgen, 14 Uhr) bestätigt?

Dass es in Eichenzell wieder richtig gut läuft, ist auch Ferhat Yildiz zu verdanken. Der 26-Jährige traf in dieser Saison schon sechsmal, im jüngsten Heimspiel gegen Lichtenau glückte ihm sogar ein lupenreiner Hattrick. Mit insgesamt acht Scorerpunkten hat er bereits jetzt seinen persönlichen Bestwert aus der Saison 2019/2020 gebrochen. Keine Selbstverständlichkeit, schließlich liegt ein Leidensjahr hinter dem Linksfuß.

Nach einem Vorbereitungsspiel gegen Ex-Club Steinbach beginnt im Juli 2021 die schwierige Zeit. „Aus dem Nichts“, wie er sagt, hat Yildiz Probleme mit dem Schambein. Eine Entzündung zwingt ihn dazu, ein halbes Jahr zuschauen zu müssen. Nachdem er wieder fit ist, folgt der nächste Rückschlag: Long-Covid. Yildiz hat ähnliche Probleme wie der Hünfelder Aaron Gadermann, sie nehmen Kontakt miteinander auf. „Ich habe beim Training kaum Luft bekommen. Das hat mich damals extrem mitgenommen. Jeder, der mich kennt, weiß, wie fußballverrückt ich bin“, erinnert sich Yildiz ungern zurück.

Schambeinentzündung, Long-Covid: Eichenzells Ferhat Yildiz mit Leidensjahr

Schritt für Schritt steigert er sein Pensum, kommt in der Verbandsliga-Saison insgesamt nur dreimal zum Einsatz. Für die neue Spielzeit nimmt er sich vor allem vor, so viel wie möglich auf dem Platz zu stehen. Bei hundert Prozent ist der Offensivmann bis heute nicht, wie er sagt. „Es geht immer noch mehr“, weiß Yildiz, spricht stattdessen von 80 bis 85 Prozent Leistungsfähigkeit. Bemerkenswert, schließlich reichte es im vergangenen Spiel gegen Lichtenau zu einem lupenreinen Hattrick.

Den „super Tag“ würden der 26-Jährige und seine Mitspieler morgen gerne wiederholen. Es geht nach Bronnzell. „Dort ist Oktoberfest, es ist ein Derby. Da ist jeder heiß. Zumal wir etwas gutzumachen haben.“ Yildiz spricht über das Pokalausscheiden im Elfmeterschießen in der vergangenen Saison. Als Finalist gelang der Viktoria am Ende der Einzug in den Hessenpokal. „Wenn wir unseren Offensivfußball spielen, kann uns keiner aufhalten.“ Die Statistik gibt Yildiz recht, kein Verbandsligist hat mehr Treffer erzielt als die Britannia. 

Eichenzell und Johannesberg: Zwei Schießbuden in der Verbandsliga

Dagegen hat keine Mannschaft mehr Gegentore kassiert als die SG Johannesberg – die am Sonntag (15 Uhr) den SV Flieden zum Derby empfängt. Der Tabellenführer verlor jüngst mit 1:5 gegen Bronnzell. „Ich zerbreche mir den Kopf darüber, wie ich mit dieser Niederlage umgehen soll. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder hat es in Flieden unter der Woche geknallt und die Spieler sind wieder fokussiert – oder die Jungs sind down, weil sie nicht wissen, was geschehen ist“, sagt Anton Balz.

Der Johannesberger Trainer freut sich auf die Derbywochen, fünf Duelle gegen Osthessen stehen auf dem Spielplan. Balz wünscht sich vor allem Konstanz: In den Leistungen und im Personal. Und am Sonntag das Heimgesicht, denn die Bilanz mit zehn Zählern in vier Heimspielen kann sich sehen lassen.

Wie Flieden möchte auch der Hünfelder SV eine Reaktion zeigen. Nach dem 1:3 bei Ehrenberg geht es zeitgleich gegen Vellmar. Stichwort SGE: Die Rhöner reisen ebenfalls am Sonntag nach Kleinalmerode und wollen den Sieg bestätigen, während der Tabellenzweite, Barockstadts U23, zur gleichen Zeit in Lichtenau nachlegen möchte.

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