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Fabian Schaub wieder im Mannschaftstraining: „Sehnsucht ist immer da“

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Von: Ralph Kraus

Fabian Schaub Buchonia Flieden
Fabian Schaub ist zurück im Mannschaftstraining des SV Flieden. Im November 2021 stand der Stürmer letztmals in der Startelf. © Memento36

Das Gröbste scheint Fabian Schaub nach seiner Verletzung überstanden zu haben. Und dennoch: Das Warten auf ein Comeback des Stürmers von Verbandsligist Buchonia Flieden könnte sich noch ein bisschen hinziehen.

Immerhin: Seit zwei Wochen befindet sich Schaub wieder im Mannschaftstraining des SV Flieden. „Seitdem stehe ich wieder auf dem Platz, steigere mich Stück für Stück und kann schon wieder bei Passformen oder Torabschlussübungen mitmachen. Spielformen lasse ich aber noch ganz bewusst weg“, erklärt der 32-jährige, der sich in der Endphase seiner Verletzungspause befindet.

Fabian Schaub vom SV Flieden zurück im Mannschaftstraining

Letztmals in der Startelf stand Schaub am 22. November vergangenen Jahres beim 4:3-Sieg in Hünfeld. Danach ging das Dilemma los. „Während dem Spiel selbst hatte ich noch keinerlei Probleme, aber am Tag danach kamen fürchterliche Schmerzen – selbst beim normalen Gehen“, erzählt Schaub.

Es folgte eine Odyssee durch die Praxen der verschiedensten Ärzte und Spezialisten. „Es wurde festgestellt, dass ich eine Arthrose im Sprunggelenk habe, das zudem instabil ist. Das könnte von einem Außenbandriss stammen, den ich so mit 19 hatte. Seither bin ich immer mal umgeknickt, aber ohne große Folgen. Außerdem wurde festgestellt, dass Teilchen durch mein Sprunggelenk schwirren, die immer wieder die starken Probleme verursachen. Dazu kam ein Knorpelschaden im Sprunggelenk“, zählt Schaub auf.

Was der Torjäger in den Folgemonaten aber auch versuchte: Keine Therapie wollte so richtig anschlagen. „Wir haben wirklich alles probiert: Lasertherapie, Stoßwellentherapie, Kortison-Spritzen, auch der Gang zu einem Schmerzspezialisten hat letztlich keinen Erfolg gebracht“, blickt der in Veitsteinbach groß gewordene Schaub, der mittlerweile in Eichenried lebt, auf die Zeit zurück.

Versuche Anfang des Jahres schlagen fehl: Operation unausweichlich

Verzweifelt wagte er Anfang des Jahres den Weg zurück auf das Fußballfeld. Dreimal versuchte es Schaub mit Kurzeinsätze, kam dabei insgesamt auf eine Einsatzzeit von 56 Minuten. Gegen Baunatal (4:5, in der 68. Minute eingewechselt) erzielte Schaub Ende Februar sogar einen Treffer. Es folgte ein vierminütiger Kurzeinsatz gegen Zeilsheim (1:0) und eine halbe Stunde beim 0:1 in Bad Vilbel. Es ging aber einfach nicht. Die Bemühungen, um eine Operation herumzukommen, waren fehlgeschlagen, die Option, ständig mit Schmerztabletten zu spielen, keine Dauerlösung.

Am 29. Juni musste Schaub unters Messer. In Wiesbaden wurden ihm die Teilchen entfernt, der Knorpel im Sprunggelenk geglättet, zur Stabilisation wurde ein Titan-Anker eingesetzt. Heute, nach nunmehr fast einem Jahr Abstinenz, sieht Schaub Land in Sicht. „In der Winter-Vorbereitung will ich wieder uneingeschränkt mittrainieren und in der Rückrunde voll dabei sein. Da bin ich auch sehr zuversichtlich“, sagt Schaub, der im Mai zum zweiten Mal Papa geworden ist.

Das Team auch verletzt weiter zu unterstützen, gehört sich einfach so.

Fabian Schaub

Wirklich weg von der Mannschaft war Schaub nie. Bei allen Spielen seiner Buchonia ist er mit dabei – egal ob zu Hause oder bei einer der langen Auswärtsfahrten. „Das einzige, was ich aktuell tun kann ist, die Mannschaft zu unterstützen, auch wenn ich verletzt bin. Deshalb komme ich auch donnerstags immer zur Mannschaftssitzung und dem gemeinsamen Abendessen. Ich finde, das gehört sich einfach so, wenn man der Teil von einem Team ist.“

Das Zusehen bei den Spielen schmerzt mal mehr und mal weniger: „Wenn die Mannschaft gewinnt und es läuft, dann ist es draußen leichter zu ertragen. Aktuell mit der Schwächephase und so Spielen wie am Samstag gegen Eichenzell oder davor gegen Bronnzell tut das aber schon weh, weil du von außen quasi nicht helfen kannst.“

Ans Aufhören oder ans Kürzertreten hat Schaub trotz der bitteren Phase nie gedacht. „Die Sehnsucht, wieder auf dem Platz zu stehen, ist immer da – ganz egal wie es bei der Mannschaft läuft.“

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