HSV-Trainer Helmke stellt fest: „Sind kein Spitzenteam“

Der Hünfelder SV ist nach dem Abstieg vieles, nur eines gewiss nicht: konstant. Weder in den Ergebnissen, noch in den Leistungen über ein Spiel hinweg. Sonntag verspielte der HSV wie schon in der Vorwoche völlig unnötig eine Führung und versinkt mehr und mehr im Mittelmaß der Verbandsliga Nord.
Achselzuckend und wild diskutierend standen Torwart Benedikt Kaiser, der gesperrte Co-Trainer Benjamin Fuß und Mittelstürmer Max Vogler nach Abpfiff zusammen. Nach einem 2:2, das sich wie eine herbe Niederlage anfühlte. Worüber das Trio des Hünfelder SV sprach? Sicherlich über die Art und Weise, wie der HSV eine beruhigende 2:0-Pausenführung gegen den OSC Vellmar wegschenkte. Zuerst sah vieles nach dem fünften Heimsieg im fünften Versuch aus, denn der HSV bestrafte zwei Fehler der Gäste eiskalt und sorgte für sichtbare Unzufriedenheit beim OSC.
Johannes Helmkes Urteil über seinen Hünfelder SV „Sind kein Spitzenteam“
Doch nachdem Maximilian Fröhlich und Vogler direkt nach Wiederanpfiff das 3:0 teils kläglich vergaben, investierte der HSV von Minute zu Minute weniger, wurde unsauberer im Passspiel und versuchte später trotz schwindelerregend hoher Fehlerquote noch immer alles spielerisch zu lösen. Selbst der Denkzettel in Form des Anschlusstreffers, als Jonas Simon völlig unnötig einen Foulelfmeter verursachte, wirkte nicht. Anstatt einmal den Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen oder aber sich mehr dem Verdichten der Räume zu widmen und über schnelle Konter zum Erfolg zu kommen, lief der HSV kurz vor Schluss gar noch in einen Gegenstoß und schaute dann nur zu, wie Egil Miloshaj nach einer Kerze im Strafraum mit aller Ruhe das 2:2 erzielen durfte.
Der HSV hatte den Gegner selbst stark gemacht – aufgrund der eigenen Unzulänglichkeiten und dem angeknacksten Selbstvertrauen. Nicht zuletzt das 1:3 nach 1:0-Führung bei der SG Ehrenberg in der Vorwoche hat Spuren hinterlassen. Da nutzt dem Hessenliga-Absteiger selbst die ligaweit beste Tordifferenz wenig, wenn mit Ausnahme des 1:0-Siegs gegen Bad Soden die engen Spiele nicht gewonnen werden.
„Entweder müssen wir das 3:0 machen oder das 2:1 besser verteidigen“, resümierte HSV-Trainer Johannes Helmke, der zum Entschluss kam, „dass man sieht, dass wir kein Spitzenteam sind. Dafür fehlt uns die Konstanz.“ Und Selbstvertrauen. Ganz offensichtlich. Denn die Fehlpassquote in der letzten halben Stunde ist anders kaum zu erklären. Weil kein anderes Spitzenteam gewann, schmerzt das Remis umso mehr.