Bad Soden-Trainer Anton Römmich: „Haben eine Ergebniskrise“

Als am Samstag um kurz vor halb sieben die Verbandsliga-Begegnung zwischen der SG Bad Soden und dem Lichtenauer FV rund drei Stunden nach dem eigentlich vorgesehenen Anstoß (15.30 Uhr) abgepfiffen worden war, waren sich die verbliebenen knapp 20 Zuschauer in der Einordnung dieser Partie wohl alle einig: Das war kein Spiel wie jedes andere.
Zum einen war der Anpfiff 18 Minuten später erfolgt, als eigentlich vorgesehen war. Zum anderen wurde auf zwei unterschiedlichen Plätzen mit unterschiedlichem Untergrund gespielt. Während der Unterbrechung hatte es derart stark geregnet, dass sich auf dem A-Platz derart hohe Pfützen gebildet hatten, dass auf den Kunstrasenplatz ausgewichen werden musste.
Bad Soden-Trainer Anton Römmich spricht von einer Ergebniskrise
Damit aber alles seine deutsche Gründlichkeit hatte, wurde von Bad Sodens Platzwart Wolfgang Felber ein Vertreter der Stadt Bad Soden-Salmünster in Person von Werner Wolf herbei konsultiert. Dieser, Erster Stadtrat und Ehrenvorsitzender der SG Bad Soden, traf rund eine Viertelstunde nach Felbers Anruf an der Bornwiese ein. Schnell verschaffte er sich ein Bild der Lage, sperrte den A-Platz und gab den Kunstrasenplatz für die letzten 16 zu absolvierenden Minuten frei.
Beide Mannschaften verzichteten darauf, nach der langen Unterbrechung sich noch einmal ausgiebig warm zu machen, sondern legten gleich los. Soden schien all das nachholen zu wollen, was in den 74 Minuten nicht zu sehen war - bedingungsloser Kampf und den Willen, beim Stande von 0:3 das Ruder noch herum reißen zu wollen. Dieses Unterfangen wäre womöglich sogar erfolgreich gewesen, hätten man sich von Alexandre Cucu, Spielertrainer des Lichtenauer FV, nicht das 1:4 einschenken lassen, der gleich drei Sodener Abwehrspieler vernascht und Torhüter Marco Aulbach mit einem gefühlvollen Heber aus spitzem Winkel überrascht hatte. „Eine schöne Einzelleistung. Da haben wir aber auch schlecht verteidigt“, erkannte Bad Sodens Coach Anton Römmich neidlos an.
Angesprochen auf die Rote Karte gegen Kevin Pezzoni wegen einer Notbremse (67.), meinte der Sodener Übungsleiter: „Die kann man geben. Da hätte er sich cleverer verhalten müssen. Nach Simon Huhn ist er nun schon der Zweite, der uns in den kommenden Woche wegen einer Rotsperre fehlen wird.“ Huhn war beim 2:2 eine Woche zuvor in Willingen vom Platz geflogen. Da sein Gegenspieler nach dem Foulspiel nicht mehr weiterspielen konnte, beließ es Einzelrichter Horst Holl (Rotenburg) nicht bei der Mindestsperre von vier Begegnungen, sondern legte noch eine drauf. Im Fall von Pezzoni konnte Gegenspieler Mathias Gonzalo Tadeis Gambetta aber weitermachen, so dass er mit zwei Partien davonkommen könnte.
Umbaumaßnahmen für Hessenpokal-Spiel laufen an
Anton Römmich hat das vorgegebene Ziel, Meisterschaft, noch keineswegs abgehakt: „Die Liga ist derart ausgeglichen. Da gibt es keine Übermannschaft. Wir haben derzeit zwar eine Ergebniskrise, sind aber weiterhin in der Spitzengruppe.“ Unterstützung erhielt er von Lichtenaus sportlichem Leiter Erkan Kilci: „Bad Soden ist die spielerisch stärkste Mannschaft, gegen die wir bislang gespielt haben. Dass wir nicht weiter vorne stehen, hat auch damit zu tun, dass unser etatmäßiger Torhüter in den ersten Begegnungen verletzungsbedingt ausgefallen war.“
Übrigens wirft das Hessenpokalspiel auf dem Kunstrasenplatz gegen Regionalligist Hessen Kassel am 19. Oktober bereits seine Schatten voraus. Innerhalb weniger Tage wurde ein gepflasterter Zugang zwischen Rasen- und Kunstrasenplatz geschaffen. Dadurch werden die Zuschauer vom Haupteingang her kommend an deren Stehplatztribüne vorbeigeleitet zum an der Seite der Salz gelegenen Abschnitt. Der Raum hinter den Toren bleibt dadurch unberührt. Spielfeld und Zuschauer sollen durch Absperrgitter getrennt werden. Für das leibliche Wohl wird ebenfalls gesorgt sein, da auf der Gegenseite eine zusätzliche Würstchenbude aufgestellt werden wird. /rd