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Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt

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Von: Steffen Kollmann

Louis Larbig erzielte die Führung für den SV Buchonia Flieden – und darf am Abend nicht nur seinen Treffer feiern.
Louis Larbig hat es vorgemacht, wie die Integration junger Spieler in der ersten Mannschaft funktionieren kann. Mit vier Toren aus den vergangenen vier Spielen ist der 18-Jährige bester Torschütze beim SV Flieden. © Charlie Rolff

Sechs Spiele, sechs Siege. Die Stimmung beim SV Flieden könnte kaum besser sein – wäre da nicht die Bilanz der Reserve. Im Gegensatz zum Verbandsliga-Team steht die zweite Mannschaft in der Kreisoberliga Süd nämlich ganz hinten.

Daher befindet sich die Gemütslage bei Marius Sievers aus dem Fliedener Führungsteam irgendwo zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Denn als Jüngster der drei fußballerisch Verantwortlichen der Buchonia – neben Martin Hohmann und Frank Happ – liegt dem 25-Jährigen der Nachwuchs und die Integration der jungen Spieler in den Seniorenbereich besonders am Herzen.

Wie erfolgreich dies funktionieren kann, zeigt das Beispiel Louis Larbig. Das 18-jährige Eigengewächs ist dank vier Treffern in den jüngsten vier Spielen bester Torschütze des Verbandsliga-Kaders. „Wenn ein Fabian Schaub fit und ein Lukas Hagemann nicht so oft unterwegs gewesen wäre, hätte es Louis im Angriff sicherlich schwer gehabt. So war er da, als er gebraucht wurde“, freut sich Sievers über die tolle Form des Stürmers.

Talente überzeugen im Verbandsliga-Kader des SV Flieden

Auch andere Talente wie Noah Koch und Jonas Happ waren regelmäßig oben mit dabei – Letztgenannter traf sogar entscheidend beim Derbysieg gegen Hünfeld. „Unser Weg soll es sein, unsere Jungs über die zweite Mannschaft in die erste zu integrieren. Das klappt natürlich nicht bei jedem – aber beispielsweise bei Louis wurde recht früh deutlich, dass die Kreisoberliga nicht das Ende der Fahnenstange bleibt“, sagt Sievers.

Während die Verbandsliga-Elf mit sechs Siegen aus sechs Spielen perfekt gestartet ist, läuft es bei der Reserve in der Kreisoberliga noch gar nicht rund. Sechs Pleiten setzte es zum Start, zuletzt folgte zumindest ein 2:2 gegen Kressenbach/Ulmbach – als allerdings eine Zwei-Tore-Führung verspielt wurde. „Der Gegensatz zwischen beiden Mannschaften ist schon krass, das habe ich so noch nie erlebt. Das ist eine Situation, die wir intern erst einmal aufarbeiten mussten – gerade nachdem es bei der Zweiten in der Abstiegsrunde gut lief“, erinnert sich Sievers. (Lest hier: Relegationsrevolution in Hessen)

Der Gegensatz zwischen beiden Mannschaft ist schon krass.

Marius Sievers zur Verbandsliga- und Kreisoberliga-Truppe

Das Problem der jungen Reserve-Mannschaft, die aus wenigen Mittzwanzigern und sonst nur Akteuren besteht, die ihr erstes oder zweites Seniorenjahr spielen: Der spielerisch gut ausgebildeten Truppe fehlt es an Körperlichkeit. „Ein, zwei Erfahrene, von denen die jungen Spieler lernen könnten, würden uns helfen“, weiß Sievers, der hofft, dass das gegen Kressenbach/Ulmbach errungene Unentschieden Schwung geben wird.

Drei Ligen Unterschied? Kein Problem bei Aufstieg in die Hessenliga

Denn eins wollen die Fliedener unbedingt vermeiden: Dass die Reserve nächste Saison in der A-Liga spielt und der Schritt zwischen erster und zweiter Mannschaft somit zu groß wird. Zumal die Kreisoberliga Süd mit Derbys gegen Schweben, Magdlos oder Rückers aus Buchonen-Sicht unheimlich attraktiv ist. Mit drei Ligen Unterschied zwischen erster und zweiter Mannschaft könnte der Verein aus dem Königreich aber leben, wenn die erste Mannschaft in die Hessenliga zurückkehrt. „Es stimmt, dass die Qualität höher ist als in der vergangenen Abstiegssaison. Mit Spielern wie Andre Vogt und Jaron Krapf hat sich unser Offensivspiel verändert. Wir würden uns niemals gegen einen Aufstieg wehren, unser primäres Ziel bleibt aber ein Platz zwischen eins und fünf.“ Für Sievers ist die SG Bad Soden nach wie vor Top-Favorit.

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