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Unglaubliche Willensleistung

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Von: Ralph Kraus

Durcheinander vor Simon Voll (rechts), doch auch Nikola Milankovic scheint nicht an den Ball zu kommen.
Durcheinander vor Simon Voll (rechts), doch auch Nikola Milankovic scheint nicht an den Ball zu kommen. © Charlie Rolff

Mit einer unglaublichen Willensleistung hat die SG Ehrenberg das Verbandsligaderby bei der SG Johannesberg aus einer fast aussichtslosen Lage gedreht und mit 3:2 (0:2) gewonnen. Es war ein unfassbarer Leistungseinbruch beim Team von Anton Balz und Sejo Kolic.

70 Minuten lang deutete alles auf einen glanzlosen, aber ungefährdeten Johannesberger Sieg hin. Die Hausherren führten nach zwei Toren von Radek Görner hochverdient. Die SG Johannesberg war die bessere Mannschaft. Was vor allem vor der Pause allerdings auch keine Kunst war. Die SG Ehrenberg jedenfalls ließ ihre Tauglichkeit, in der Verbandsliga eine Rolle zu spielen, über die gesamte Distanz vermissen. Ein einziger Torabschluss von Pascal Eich war alles, was nach vorne ging.

SG Ehrenberg dreht Derby gegen SG Johannesberg in der Nachspielzeit

Das Spiel litt allerdings auch unter den miserablen Platzverhältnissen. Der Platz in Johannesberg glich eher einer Kuhwiese, als einem Fußballfeld. Das Gras stand ungemäht knöchelhoch, die Löcher waren tief. Zumal die Reserve vorher gegen Pfordt auf dem Platz gespielt hatte und dies ihr übriges zum schlechten Zustand dazu trug. „Die Batterie des Mähers war leider leer. Jemand hatte das Licht brennen lassen und so konnten wir am Samstag nicht mehr drüber fahren“, erklärt Johannesbergs Vorsitzender, Lothar Plappert.

Was dann aber nach dem Wechsel passierte, hatten so die wenigsten der 250 Zuschauer in dieser Form noch erwartet. Zunächst kam Johannesberg noch zu Möglichkeiten, dann plätscherte das Spiel ein bisschen vor sich hin und plötzlich weckte Tim Hillenbrand den Gast. Bei seinen beiden Möglichkeiten deckte er auf, wie offen die Johannesberger Deckung war. Ehrenberg kaufte den Gastgebern nun mehr und mehr den Schneid ab und als Hussein Dennis Scheffler den Anschluss aufgelegt hatte, da brannte das Feuer. Johannesberg schwamm jetzt von einer Verlegenheit in die nächste, Ehrenberg kämpfte wie eine Löwenmutter um ihr Baby.

Die Batterie des Mähers war leider leer. Jemand hatte das Licht brennen lassen und so konnten wir am Samstag nicht mehr drüber fahren.

Lothar Plappert über den schlechten Rasen.

Der Lohn war das 2:2, als sich Johannesberg auskontern ließ. Doch auch damit nicht genug. Die Ehrenberger merkten in der hektischen Endphase, dass der Gegner wankte und brachten ihn zu Fall. In der dritten Minute der Nachspielzeit schaffte Daniel Heil mit seinem Flachschuss das kleine Wunder.

„Ich bin fassungslos über diese zweite Halbzeit, zumal wir alles in der Pause angesprochen haben. Keine Ahnung, was plötzlich in den Köpfen meiner Spieler vorgegangen ist. Einige haben das Spiel ob der Überlegenheit vor der Pause viel zu locker genommen und dann haben wir unter Druck die falschen Entscheidungen getroffen“, haderte Johannesbergs Trainer Anton Balz.

Pech hatte Johannesbergs Jona Katusic, der sich zunächst am Oberschenkel verletzte und dann einen Schlag auf den Spann bekam. Noch vor dem Pausenpfiff war für ihn das Spiel vorbei. Zarevski kam neu für ihn hinein.

SG Johannesberg: Möller; Katusic (42. Zarevski), Milankovic, Hussein, Ristevski, Butsch, Schwarz, Bardushi (77. Gjocaj), Wolf (70. Witkowski) Odenwald, Görner.
SG Ehrenberg: Voll; Hartung, Jestädt (73. Mesiter), Keidel, Beck (46. Hillenbrand), Dinkel, Heil, Diel (46. Klüber), Goldbach, Scheffler, Eich.
Schiedsrichter: Lasse Braun (Fortuna Frankfurt).
Zuschauer: 250.
Tore: 1:0 Radek Görner (33.), 2:0 Radek Görner (36.), 2:1 Dennis Scheffler (78.), 2:2 Dennis Scheffler (90.), 2:3 Daniel Heil (90.+3).

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