Okyere muss wieder ins Tor

Der FC Eichenzell liegt der SG Bad Soden nicht. Der Verbandsliga-Dritte unterlag der Britannia mit 2:4 (0:2) und musste über eine ganze Halbzeit mit Feldspieler Alexander Okyere im Tor spielen.
Eine halbwegs vertraute Position für den Rechtsverteidiger, schon gegen Hombressen/Udenhausen musste der 22-Jährige ins Tor, damals gewann Bad Soden. Diesmal erwischte es Schlussmann Marco Aulbach schon früh in der Partie nach einem Zusammenprall mit Leonard Müller, nach einer halben Stunde - da stand es schon 1:0 durch Tayyip Akkilinc (10.) - ging beim ehemaligen Torhüter des FSV Frankfurt nichts mehr. Okyere zog sich für ihn die Handschuhe an, musste aber schon zwei Minuten später einen Flachschuss von Benedikt Rützel zum 2:0 aus dem Netz holen (30.). „Das ist das zweite Mal, dass wir keinen Ersatztorwart dabei haben und wieder muss er in den sauren Apfel beißen. Hinten raus macht er es sogar noch gut“, sagte Bad Sodens Trainer Anton Römmich nach dem Spiel.
Eichenzell leistet sich fünf wacklige Minuten
Allein daran die Niederlage festzumachen, dass Okyere ins Tor musste, wäre seinem Einsatz für die Mannschaft nicht gerecht und würde die Leistung der Hausherren schmälern. Die verteidigte in einer personell dezimierten Fünferkette - Claudius Müller und Tim Ströder waren nicht im Kader - sehr stark gegen Bad Soden, so dass bei der Offensiv-Maschine der Sprudelkicker (84 Tore vor dem Spiel) kein Rad ins andere griff. „Kubi nimmt die neuen Position super auf, Alex Ganß hat wichtige Zweikämpfe gewonnen und wir haben zwei zentrale Mittelfeldspieler, die seit Wochen auf dem höchsten Level spielen. Wenn so eine Achse steht, kommt man auch dahin, dass man gute Gegner vom Tor weg hält“, sagte Eichenzells Spielertrainer Sebastian Sonnenberger.
Nach dem Seitenwechsel erhöhten Mehmet Bagci per Distanzschuss (55.) und Rützel (58.) innerhalb von drei Minuten auf 4:0, das Spiel schien für die rund 120 Zuschauer auf der neu-überdachten Tribüne entschieden. Doch Eichenzell selber machte das Spiel wieder spannend: Erst spielte Sonnenberger einen Fehlpass, der kurz zuvor eingewechselte Hamed Noori bedankte sich (65.). Und dann stolperte Rützel, der sich bei der Szene verletzte, Betim Mezini schloss vor Torwart Hanns-Peter Schwarz zum 2:4 ab (68.).
Die Gäste, die zwar über das gesamte Spiel bestimmend waren, aber Eichenzell nie sonderlich unter Druck setzen, sollten die Britannen erstmals fordern, die ganz großen Gelegenheiten blieben aber aus. Einmal rettete Sonnenberger im letzten Moment vor Lukas Ehlert (76.), kurze darauf verfehlte der eingewechselte Ilir Memeti das Tor mit seinem Schlenzer nur knapp (78.). Okyere verhinderte gegen Marcel Ludwig (79.) eine höhere Niederlage. „Wir hatten keine Verantwortung dem Ball gegenüber. Wir vertändeln den Ball, haben eine schlechte Rückwärtsbewegung und es klingelt vier Mal nach Kontern. Das ist traurig“, begründete Römmich die Leistung seiner Mannschaft.
Statistik:
FC Eichenzell: Schwarz; Ganß, Sonnenberger, Kücükler - G. Müller - Bagci, Gutberlet (64. Yildiz) - L. Müller, Ludwig, Rützel (69. Gerhard) - Akkilinc (46. Schönherr).
SG Bad Soden: Aulbach (28. Memeti); Okyere, Rintelmann (82. Osdautej), Blam, Kymlicka - Pospischil, Neiter - Mezini, Ehlert, Martinez Bizcocho - Fiorentino (62. Noori).
Schiedsrichter: Moritz Hämel (TSV Michelbach).
Zuschauer: 120.
Tore: 1:0 Tayyip Akkilinc (10.), 2:0 Benedikt Rützel (30.), 3:0 Mehmet Bagci (55.), 4:0 Benedikt Rützel (58.), 4:1 Hamed Noori (65.), 4:2 Betim Mezini (68.).