Selbst im Abstiegskampf ein Klassenunterschied – Bildergalerie

Dass am Sonntag zwei Mannschaften aufeinander trafen, die sämtliche Punkte für den Klassenerhalt in der Verbandsliga brauchen, hätten unbeteiligte Beobachter wohl nicht gedacht. Zu deutlich wurden die Unterschiede beim 6:0 (2:0)-Sieg der SG Ehrenberg gegen Türkgücü Kassel.
Gerade, als Ehrenberg anfangen wollte, etwas verschwenderisch mit den eigenen Torchancen zu werden, entschied Marius Bublitz die Partie. David Wollny schickte den Rechtsaußen, der unter Lukas Perzel hindurch traf (55.). Spätestens zu diesem war der Widerstand der Gäste gebrochen, zumal nur drei Minuten später Maurus Klüber nach einem starken Pass von Sven Bambey zum 4:0 traf. „Wir wollten nach Wiederanpfiff kompakt stehen. Die Mannschaft hat mir aber nicht das Gefühl gegeben, dass ich mir da Sorgen machen muss. Wir haben es gut gelöst, Kassel war leicht auszurechnen. Wenn wir alles gnadenlos ausgespielt hätten, wäre das ein böses Ergebnis geworden“, betonte Ehrenbergs Trainer Meik Voll nach dem Spiel.
Ehrenberg feiert Kantersieg, Türkgücü verliert die Nerven
Verdient war dieser Zwischenstand nach einer Stunde. Ehrenberg übernahm nach einem Abtasten in der Anfangsphase die Kontrolle über das Spiel, war bei den hohen Temperaturen läuferisch überlegen und gewann die Mehrzahl der Zweikämpfe. Kassel hingegen enttäuschte auf ganzer Linie, zumal die Niederlage in der Endabrechnung wohl eine zu viel gewesen sein dürfte. Zehn Punkte beträgt der Rückstand auf Ehrenberg, das an Sandershausen vorbeizieht und einen definitiven Nicht-Abstiegsplatz belegt.
Wenn Kassel mal gefährlich wurde, dann über Enver Maslak, der Türkgücü nach 23 Minuten hätte in Führung bringen können, hätte er nicht noch einen Haken geschlagen und den Ball dadurch verloren. Wenig später traf Bublitz nach einem ersten hervorragenden Pass von Bambey zur Führung (28.), mit dem Halbzeitpfiff Daniel Heil. Schon da der Tenor zur Pause: Das Spiel würden sich die Hausherren nicht mehr nehmen lassen, zu harmlos war der Gast. Erst in der Schlussphase wurde Türkgücü aktiver. Ehrenberg hatte da aber längst Gänge rausgenommen, kam durch Klüber und Wollny trotzdem zum 6:0 (83., 84.).
Wollnys Debüt-Tor war jedoch begleitet von unnötigen Begleiterscheinungen, denn Malik Sanori beschwerte sich zu stark über den Elfmeterpfiff, der zum 6:0 führte, und sah die Rote Karte (85.). Nach der Kreispokal-Partie am Mittwoch gegen Ligakonkurrent SG Johannesberg steht am kommenden Sonntag das Gastspiel bei der SG Hombressen/Udenhausen an. Bei einem Erfolg könnte der Klassenerhalt bereits eingetütet sein, sofern der SV Steinbach in der Hessenliga bleibt. „Es ist alles auf Hombressen ausgerichtet. Ich gucke auch gar nicht hoch auf die Ergebnisse. Wir können es sowieso nicht beeinflussen und wenn wir unsere Aufgaben nicht machen, brauchen wir danach auch nicht zu gucken. Aktuell machen wir es sehr gut“, sagte Voll.
Statistik:
SG Ehrenberg: Voll; Dinkel, Jestädt, Schäfer, Beck (56. Scheffler) - Keidel, Heil - Bublitz (60. Neidhardt), Bambey, Klüber - Wollny.
Türkgücü Kassel: Perzel; Kwiedor, Janek, Büyükata, Ghafari - Gülsen, Gjoci - Sanori, Gül (66. Aliji), Cakiroglu - Maslak.
Schiedsrichter: Thorsten Eick (TSV Eifa).
Zuschauer: 150.
Tore: 1:0 Marius Bublitz (28.), 2:0 Daniel Heil (45.), 3:0 Marius Bublitz (55.), 4:0 Maurus Klüber (58.), 5:0 Maurus Klüber (83.), 6:0 David Wollny (84., Foulelfmeter).
Rote Karte: Malik Sanori (Türkgücü Kassel, 85.).