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Wilde Nächte, ausbleibende Wehwehchen und ein wenig hilfreiches Wechselkontingent

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Von: Tobias Konrad

Maurus Klüber SG Ehrenberg Maurice Weitzel SG Barockstadt
Wird‘s ein Klaps auf den Hinterkopf oder ist‘s eine Hilfestellung? Maurus Klüber (grau) ist für jedes Späßchen zu haben. Am Samstag geht‘s für den Ehrenberger gegen seinen Ex-Verein Hünfeld. © Memento36

In der Rhön geht es nicht selten feuchtfröhlich zu. Am Samstag begeht die SG Ehrenberg ihr Oktoberfest in Seiferts und begrüßt zudem im Derby den Hünfelder SV. Wer sich diebisch darauf freut? Maurus Klüber!

Der 29-jährige Offensivspieler kennt sich beim osthessischen Konkurrenten bestens aus, agierte zu Junioren- und Seniorenzeiten beim HSV. Die Vorfreude ist entsprechend groß, von einer möglichen Überraschung rückt Klüber ab. Die Gründe dazu erklärt er unter anderem im Interview.

Viele Jahre hast du in Hünfeld verbracht. Ein kurzer Rückblick darauf?

Die Zeiten beim HSV waren top. In der Jugend und den ersten Seniorenjahren verlief es nahezu perfekt. Ich habe schon als A-Jugendlicher bei den Senioren gespielt. Wir sind Meister in der Verbandsliga geworden. Die Nächte waren oft lang und wild.

Gibt‘s noch Mitspieler aus damaligen Zeiten, auf die du am Samstag triffst?

Puh. Hoffentlich vergesse ich niemanden, sonst wird mir das noch übel genommen. Mit Julian Rohde, Kevin Krieger und Simon Schilling müssten es drei Spieler sein. Der Rest ist mittlerweile Papa oder in einer anderen Funktion tätig. Johannes Helmke und Steffen Witzel als Trainer und „Co“ beispielsweise.

Unabhängig vom Ergebnis: Der Abend wird lang werden?

Davon gehe ich aus. Samstagsspiele waren bei uns gefühlt nie wirklich erfolgreich, aber die Feste müssen gefeiert werden. Wenn in Ehrenberg alle die Straße gefegt haben, sollen sie an den Sportplatz kommen. Dass wir gegen Hünfeld nur gewinnen können, dürfte allen klar sein.

Du sprichst die kommenden 90 Minuten an. Beim letzten Aufeinandertreffen, im Oktober 2019, warst du noch nicht bei der SGE. Beim 7:0 hinterließ Hünfeld bleibenden Eindruck in der Rhön. Was spricht dafür, dass es nun anders läuft?

Realistisch eingeschätzt hat Hünfeld die weitaus besseren Karten, zumal uns immer wieder Stammspieler fehlen. Felix Beck ist jetzt im Urlaub, David Wollny sehr fraglich. Es ist schön und gut, dass wir in der Liga nun fünf Wechsel pro Spiel durchführen können. Davon haben wir bislang allerdings gar nichts, da der Kader nie so groß ist. In die Karten spielt uns vielleicht, dass das Wetter und der Platz schlecht sind. Außerdem wird sich unser Trainer (Meik Voll, Anm. d. Red.) was überlegen. Sieben Gegentore werden‘s nicht.

Von den osthessischen Teams ist die SG Ehrenberg derzeit das schlechteste in der Verbandsliga. Das bisherige Programm hatte allerdings auch ganz gute Namen, oder?

Bei Gegnern wie Bad Soden, Barockstadts U23 oder CSC Kassel überrascht es nicht, wenn wir in diesen Spielen nichts holen. Wir hatten mit Wabern und Sand bislang nur zwei Spiele, in denen wir punkten mussten. Selbst Vellmar rechne ich nicht dazu, aber aus den drei Begegnungen haben wir sieben Punkte geholt, obwohl das 2:2 gegen Sand bislang unser schlechtestes Spiel war. Mit Hünfeld steht nun ein weiteres Bonusspiel an. Der Oktober wird wichtig. Dann sind wir in der Pflicht. Dann gilt es, die Leistungen aus den Spielen gegen die Top-Teams zu bringen. Gegen Soden und Kassel waren wir nämlich drauf und dran, Zählbares einzufahren. Fakt ist, dass wir gute Leistungen nur abrufen, sofern niemand abfällt. Wir brauchen alle mit einem klaren Kopf am Platz.

Wie ist derzeit das Betriebsklima rund um die SGE?

Es passt alles. Innerhalb der Mannschaft und im Verein. Jeder kann das Sportliche realistisch einschätzen. Den Leuten ist wichtig, dass sich der Fußball gut anschauen lässt. Druck gibt es von niemandem und jeder weiß, dass die Verbandsliga nicht alltäglich für den Verein ist.

Nachdem du in den vergangenen Jahren immer wieder Verletzungssorgen hattest, scheinen diese in der aktuellen Saison einen Bogen um dich zu machen. In den sieben Punktspielen standest du immer über 90 Minuten am Platz.

Sag es nicht zu laut. Es waren zuletzt immer blöde Verletzungen wie ein Bänderriss oder Probleme mit der Schulter. Momentan ist alles gut, einzig mein Alter merke ich. Durch meine Arbeit als Physiotherapeut bin ich abends lange zugange und kann daher nur zweimal die Woche trainieren. Durch Krafttraining habe ich aber keine Muskelwehwehchen mehr. Derzeit bin ich ein wenig krank, bis Samstag sollte aber alles normal sein.

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