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Nach Kücükler-Rot brechen die Dämme

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Von: Tino Weingarten

Claudius Müller FC Eichenzell gegen CSC Kassel Toni Lecke
Es sah anfangs so gut für Claudius Müller und den FC Eichenzell aus. Doch nach 2:0-Führung setzte es noch eine 2:6-Schlappe gegen den CSC Kassel um Toni Lecke. © Charlie Rolff

Es schien ein echter Traumstart für den FC Eichenzell zu werden, doch der entpuppte sich zum Albtraum. Die Britannia verlor gegen den CSC Kassel mit 2:6 (2:4), obwohl den Hausherren zwölf extrem starke Minuten gegen den Favoriten um den Aufstieg gelang.

Lange Zeit sah es so aus, als könnte die Britannia dem Titelkandidaten gleich am ersten Spieltag ein Bein stellen. Nach zwölf Minuten führte Eichenzell durch die Tore von Ferhat Yildiz und Marcel Ludwig mit 2:0, ehe die letztlich spielentscheidende Szene passierte. Der CSC kam zum Abschluss, Kubilay Kücükler blockte für den geschlagenen Hanns-Peter Schwarz mit der Hand auf der Linie (15.). Den Elfmeter verwandelte der CSC, in der Folge nahm das Unheil für Eichenzell seinen Lauf.

"Wir führen zwar noch 2:1, aber die Qualität hat CSC, um das eiskalt auszunutzen. 75 Minuten in Unterzahl auf dem großen Platz in Eichenzell, das ist brutal", sagte Spielertrainer Sebastian Sonnenberger nach dem Spiel. Da die Eichenzeller keinen Innenverteidiger mehr hatten - Tim Ströder verletzte sich im Training am Knie und Alexander Ganß noch angeschlagen - musste Gabriel Müller erstmals als Innenverteidiger auflaufen. So passte die Abstimmung im Defensivverbund nicht immer, Kassel nutzte das aus.

Nach der Partie war Sonnenberger aufgrund der hohen Niederlage bedient, konnte seiner Mannschaft aber keinen Vorwurf machen: "Das sagen auch die vom CSC, dass sie es sehr schwer gehabt hätten, wenn sie gegen elf Mann gespielt hätten. Aber das bringt uns jetzt nichts. Wir haben bis zur Karte sehr guten Fußball gezeigt und müssen jetzt den Mund abputzen." Am kommenden Wochenende geht es zum SSV Sand.

Ehrenberg nutzt spielfreie Woche in Wildflecken

"Ich ziehe den Hut vor meiner Mannschaft, die die Messlatte sehr hoch gelegt hat. Ich habe ihnen gesagt, dass das der Maßstab ist, woran ich sie ab jetzt messen werde", sagte Ehrenbergs Trainer Meik Voll nach der knappen 1:2-Niederlage bei der SG Bad Soden. In einer chancenarmen Partie sorgten zwei kuriose Treffer für den 1:1-Pausenstand. Zunächst erkannte Lukas Ehlert, dass Simon Voll zu weit vor dem Tor steht und traf zur Führung für die Hausherren, dann machte es ihm Felix Beck nach, der wie Ehlert aus rund 40 Metern traf.

Die individuelle Klasse Bad Sodens sei, so Voll, entscheidend gewesen, warum sich der Favorit auf den Aufstieg am Ende durchsetzte. Lucas Breunig unterlief einen Ball, Niklas Zeller nutzte den Fehler aus und traf letztlich zum Sieg für Bad Soden. Für Ehrenberg steht derweil ein spielfreies Wochenende bevor. Kein Grund für Voll, die Füße hochzulegen: "Es geht ins Trainingslager nach Wildflecken, wo wir am Teambuilding und an taktischen Feinheiten arbeiten werden." Das sei schon in der Vorbereitung angedacht gewesen, da fehlten Voll aber zu viele Spieler. Am Wochenende sind jedoch alle da.

Marius Sievers: „Typisches Weiherspiel“

Obwohl der SV Flieden über das gesamte Spiel die bessere Mannschaft war, lagen sie kurz vor dem Abpfiff mit 1:2 in Rückstand. „Wie es im Fußball nun mal so ist. Vorne machen wir die Tore nicht und hinten kassierst du es dann“, sagte Marius Sievers aus dem Führungsteam der Fliedener. Was folgte war ein „typisches Weiherspiel“, wie Sievers anmerkte. Flieden, das noch wesentlich mehr Kraft im Tank hatte als die Gäste aus Sand, drehte die Partie innerhalb von nur zwei Minuten, als erst Andre Vogt in seinem ersten Pflichtspieleinsatz für Flieden den Ausgleich erzielte und nur wenige Momente später Lukas Marvin Friedrich für einen dieser bemerkenswerten Nachmittage am Weiher sorgte. „Wir sind angekommen“, sagte Sievers.

Der Hünfelder SV verlor dagegen überraschend den Auftakt beim FSV Dörnberg. Max Voglers Anschlusstreffer in der 82. Minute kam zu spät. Die SG Barockstadt trotzte - verstärkt mit fünf Akteuren der Regionalliga-Mannschaft - dem OSC Vellmar ein 2:2 ab.

„Es war wie erwartet ein schwieriges Spiel, weil der Gegner uns etwas unbekannt war“, sagte Johannesbergs Trainer Anton Balz nach dem 4:2-Sieg gegen die SG Klein/Hun/Do. Mit ihrer Spielweise ärgerten die Gäste Johannesberg, zwangen die SGJ zu vielen langen Bällen und spielten ihre Kopfballhoheit aus. „Sie haben uns damit überrascht und für uns war es ein glücklicher Spielverlauf, weil sie noch einen Elfmeter verschossen haben. Das wäre das 3:1 gewesen“, sagte Balz. Im zweiten Durchgang drehte die Heimelf auf, ließ den Ball besser laufen und schoss so einen am Ende ungefährdeten 4:2-Erfolg heraus. 

FC Eichenzell - CSC Kassel 2:6 (2:4)

FC Eichenzell: Schwarz; G. Müller, Alles, Yildiz (52. Bagci), Rützel (69. Wettels), Körner (90. Schönherr), C. Müller, Gutberlet, Kücükler, Ludwig, Sonnenberger
CSC Kassel: Wanduch; Keßebohm (80. Bindbeutel), Susilovic (59. Iksal), Kauf, Reuter, Lecke, Käthner (74. Schrader), Itter, Simoneit, Bode (67. Matys), Heußner.
Schiedsrichter: Marvin Roos (SV Echzell).
Zuschauer: 200.
Tore: 1:0 Ferhat Yildiz (7.), 2:0 Marcel Ludwig (12.), 2:1 Christian Käthner (15., Handelfmeter), 2:2 Pascal Itter (19.), 2:3 Pascal Itter (33.), 2:4 Toni Lecke (36.), 2:5 Christian Käthner (48.), 2:6 Pascal Itter (73.). Rote Karte: Kubilay Kücükler (Eichenzell, 14.).

SV Flieden - SSV Sand 3:2 (1:1)

SV Buchonia Flieden: Weß; Krapf, Röhrig (88. Rehm), Hagemann (64. Larbig), Vogt, Bohl, Zeller, Götze (64. Friedrich), Hack, Rumpeltes, Kullmann
SSV Sand: Christof; Oliev (89. Riede), Döring, Schmidt, Klitsch (69. Kühne), St. Bernhardt, Si. Bernhardt, Nyemb Bata (17. Unzicker), Zornhagen (57. Wagner), Wicke, Cetinkaya (48. Dzaferi).
Schiedsrichter: Gahis Safi (TSG Ober-Wöllstadt).
Zuschauer: 150.
Tore: 1:0 Lukas Hagemann (24.), 1:1 Jan-Philip Schmidt (27.), 1:2 Nico Döring (82.), 2:2 Andre Vogt (84.), 3:2 Lukas Marvin Friedrich (86.).

SG Johannesberg - SG Kleinalmerode 4:2 (1:2)

SG Johannesberg: Möller; Hussein, Milankovic, Bardhushi, Marquardt, Gjocaj, Ferreira da Silva, Wolf, Ristevski, Butsch, Odenwald. 
SG Kleinalmerode: Wiegand; Oppermann, Bazzone, Baldauf, Despotovic, Theune, Matezki, Schäfer, Murati, Beyazit, Jank. 
Schiedsrichter: Markus Bengelsdorff. 
Zuschauer: 150. 
Tore: 1:0 Niklas Odenwald (10.), 1:1 Rinor Murati (17.), 1:2 Özkan Beyazit (32.), 2:2 Jan-Henrik Wolf (64.), 3:2 Gustavo Ferreira da Silva (69.), 4:2 Jan-Henrik Wolf (90.).

FSV Dörnberg - Hünfelder SV 2:1 (1:0)

FSV Dörnberg: Schaub; Scheuermann, Gunkel, Künzel, Richter, Hansch, Bätzing, Müller, Krug, Richter, Lotzgeselle. 
Hünfelder SV: Kaiser; Mujezinovic (57. Krieger), Häuser, Zöll (70. Schilling), Dücker, Vogler, Vidovic, Rohde (76. Witte), Fröhlich, Simon, Zentgraf. 
Schiedsrichter: Felix Ebert. 
Zuschauer: 200. 
Tore: 1:0 Kevin Richter (18.), 2:0 Kevin Richter (65.), 2:1 Max Vogler (82.).
Gelb-Rote Karte: Jonas Simon (Hünfeld, 51.).

SG Bad Soden - SG Ehrenberg:

SG Bad Soden: Aulbach; Demuth, Zeller, Trägler, Ehlert, Fiorentino, Neiter, Gavric, Weismantel, Pezzoni, Kymlicka. 
SG Ehrenberg: Voll; Jestädt, Keidel, Beck, Heil, Goldbach, Klüber, Schäfer, Breunig, Scheffler, Hillenbrand.
Schiedsrichter: Tim Wiesner. 
Zuschauer: 150. 
Tore: 1:0 Lukas Ehlert (8.), 1:1 Felix Beck (45.), 2:1 Niklas Zeller (76.).

SG Barockstadt II - OSC Vellmar 2:2 (0:0)

SG Barockstadt II: Maul; Jakob, Banh, Budesheim, Kocak, Weitzel, Göbel, Müller, Piechutta, Fuchs, Fabinski. 
OSC Vellmar: Orth; Siebert, Trump, Scherer, Möller, Aytemür, Büyükata, Weingarten, Maslak, Lesser, Evers. 
Schiedsrichter: Oleg Karaliov. 
Zuschauer: 80. 
Tore: 0:1 Serkan Aytemür (48.), 0:2 Enver Maslak (53.), 1:2 Dominik Piechutta (65.), 2:2 Dennis Müller (76.).

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