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Lange schwach, dann dramatisch

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Von: Ralph Kraus

Johannesbergs Sardi Bardhushi sieht sich hier drei Willingern gegenüber, behielt in der Nachspielzeit aber den Durchblick. Foto: Charlie Rolff
Johannesbergs Sardi Bardhushi sieht sich hier drei Willingern gegenüber, behielt in der Nachspielzeit aber den Durchblick. © Charlie Rolff

2:2 (0:1) endete das Duell der Verbandsliga Nord zwischen der SG Johannesberg und dem SC Willingen. War es 83 Minuten ein schwaches und unspektakuläres Spiel, das Willingen locker nach Hause zu bringen schien, überschlugen sich am Ende die Ereignisse.

Als Matthias Bott in der 83. Minute einen Freistoß aufs Tor schoss und der bis dahin gute Johannes Kreis den Ball fallen ließ, da machte Willingen das 0:2 durch Torjäger Heine. Der vermeintliche Todesstoß für bis dahin völlig enttäuschenden Johannesberger, die bis zu diesem Moment keinen einzigen gefährlichen Schuss auf das Tor der Gäste gebracht hatten. Viel zu verspielt, als hätte man den Ernst der Lage noch nicht erkannt, spielte die SGJ bis dahin schlecht.

Doch genau jenes 0:2 schien die Mannen von Anton Balz wachgerüttelt zu haben. Fiel das 1:2 durch Dennis Möller noch mehr oder weniger aus dem Nichts, war dieses Tor die Initialzündung für eine dramatische Schlussphase. Zunächst schien ein Happy-End ausgeschlossen, nachdem Niklas Odenwald einen Handelfmeter (verursacht von Florian Heine) vergab und an Yannick Wilke scheiterte. Herausgeholt hatte den Elfmeter Sardi Bardushi, der dann in der Nachspielzeit den so wichtigen Ausgleich erzielte. Drei Minuten war bereits über die Zeit gespielt, als Bardushi zum 2:2 traf. Das packende Ende eines lange Zeit ganz schwachen Fußballspiels.

Johannesberg musste Niklas Zeller (drei Spiele Sperre), Keeper Niklas Hofacker (Jochbeinbruch), „Urlauber“ Leon Butsch und den kranken Torben Grosch (krank) ersetzen. Die beiden neuen US-Amerikaner Omar Hussein und Alexander Sotelo bildeten bei ihrer Heimpremiere die linke Seite. Dazu hatte Coach Anton Balz Radek Görner ins Mittelfeld zurückgezogen. Dafür spielte Gustvao da Silva Ferreira im Sturm. Nach einer halben Stunde stellte Balz wieder um.

Die erste Halbzeit ging an Willingen. Der Gast führte nach einem Elfmeter (Milankovic an Müller) zur Pause verdient. Glück hatte Johannesberg, dass ein vermeintliches Foul von Keeper Johannes Kreis an Müller nicht einen weiteren Elfmeter nach sich zog (28.). Die beste Gelegenheit, dem Spiel eine andere Richtung zu geben, hatte vor dem Wechsel Neuzugang Alexander Sotelo auf Flanke von Radek Görner. Allerdings nahm er aus bester Position das Knie; war wohl zu überrascht (8.).

Auch nach Wiederbeginn wartete man vergeblich auf eine Initialzündung. Willingens Torwart Yannick Wilke bekam in den gesamten 90 Minuten keinen einzigen schwer zu haltenden Ball auf sein Tor. Im Gegenteil: Obwohl Willingen alles andere als glänzte, schien der Gast relativ mühelos dem Auswärtssieg entgegen zu sehen. Bis zu jener 83. Minute, nachdem Willingen endgültig wie der sichere Gewinner aussah.

Statistik

SG Johannesberg: Kreis; Ristevski, Milankovic, Zbiljski, Hussein, Bardushi, Schwarz, Odenwald, Görner (71. Möller), Sotelo (62. Gjocaj), Ferreira da Silva.
SC Willingen: Wilke; Peters, S. Vogel, Kuhnhenne, Saure, Schilling, Butterweck (70. Kroll), Bott, Müller (79. Bärenfänger), J. H. Vogel (90.+1 Kesper), Heine.
Schiedsrichter: Marius Ulbrich (Phönix Düdelsheim).
Zuschauer: 100.
Tore: 0:1 Matthias Bott (17., Foulelfmeter), 0:2 Florian Heine (83.), 1:2 Dennis Möller (85.), 2:2 Sardi Bardushi (90.+3).
Besonderes Vorkommnis: Niklas Odenwald (Johannesberg) scheitert mit Handelfmeter an Torwart Yannick Wilke (89.).

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