Mythos Bergstadion gepaart mit wissbegierigem Team

Acht Pflichtspiele erlebte der FSV Dörnberg in dieser Saison bereits, eine Niederlage musste der Club noch nicht einstecken. Die erste Saison unter Tobias Hake läuft entsprechend blendend an. Was ist das Erfolgsgeheimnis?
13 von 15 möglichen Punkten in der Verbandsliga, zwei Siege im Kreispokal und ein Sieg im Hessenpokal. Der FSV Dörnberg schwebt derzeit auf einer Erfolgswelle. Eng damit verbunden ist der Name Tobias Hake. Seit wenigen Monaten ist er als Trainer beim FSV tätig, bringt nicht nur aufgrund seiner erst 27 Lenzen frischen Wind in den Verein, der für ihn nicht irgendeiner ist. In Dörnberg kennt sich Hake aus, sein Vater war 14 Jahre lang als Trainer tätig.
„Wir sind alle frohen Mutes und super glücklich, aber zeitgleich absolut nüchtern und können die derzeitige Situation einschätzen. Das Auftaktprogramm war nicht das allerschwerste, mit vielen Heimspielen konnten wir uns in eine gute Ausgangsposition hieven“, sagt Hake junior. Der Coach spricht damit indirekt den Mythos rund um Dörnberg an. Das Bergstadion ist seit jeher eine Festung, kein Gegner reist gerne zum FSV. Doch woher kommt der „Mythos Bergstadion“? Eine Antwort hat Hake darauf nicht, die Vermutung ist, „dass es die besonderen Gegebenheiten sind. Wenn man die Straße hinauf muss und oben ankommt, ist es schon komisch. Hinzu kommt, dass der FSV schon immer durch eine robuste Spielweise glänzt. Dann wird es für Gegner jeder Kategorie unangenehm.“
Ganz Dörnberg ist „geil“ auf Fußball
Die typischen Dörnberger Tugenden hat der 27-Jährige beibehalten, doch unter ihm sollen noch andere Attribute einkehren. Eine spielerische Note darf‘s sein. Hake erkennt Fortschritte, in Kombination mit dem derzeitigen Selbstbewusstsein sei die perfekte Mischung vorhanden. Das wohl auch, weil das Team und der Trainer sich bestens verstehen. Der Funke sei von Anfang an übergesprungen. „Das spiegelt sich in der Trainingsbeteiligung und in der Wissbegierigkeit. Die Jungs sind geil auf Fußball, eine kleine Truppe schiebt meist Zusatzschichten“, erläutert der ehemalige Frauen-Trainer des TSV Jahn Calden.
Das Saisonziel habe man intern noch nicht nach oben korrigiert, die üblichen Floskeln bemüht Hake zwar nur ungern, jedoch treffen sie auch in Dörnberg zu. „Wir nehmen die Tabellensituation gerne wahr, aber noch ist alles durcheinandergewürfelt. Wir setzen uns von Woche zu Woche Ziele, wollen nun auch auswärts präsenter sein. In Wabern (3:0) am Mittwoch hat das schon gut funktioniert“, berichtet der Coach, der sich in der Anfangszeit aufgrund des jungen Alters und der Vorgeschichte seines Vaters selbst ein wenig Druck auferlegt hat. Mit einem blendenden Start hat Hake jedoch rasch alle Zweifel weggewischt. „Die Hoffnung war schon vorhanden, aber niemand konnte damit rechnen, dass es tatsächlich so gut läuft. Man will nicht von irgendeiner Vergangenheit leben, sondern selbst Akzente setzen“, gibt Hake preis, dem noch eine lange Trainerlaufbahn bevorsteht. Wohin diese führen wird, vermag er nicht zu sagen. „Dörnberg ist jedenfalls kein Sprungbrett. Es ist viel Zeit vorhanden und man soll niemals nie sagen. Wichtig ist, dass es stets mit dem Beruf zu vereinbaren ist.“